Doppeltest Audi A4 1.9 TDI gegen Opel Vectra 2.0 DI
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Vier Jahre lang beherrschten Audi und VW den Markt der extrem
sparsamen Direkteinspritzer-Turbodiesel im Alleingang. Nun hat Opel
mit einer hochmodernen Konstruktion nachgezogen: Im Vectra kommt
der erste Direkteinspritzer mit Vierventiltechnik zum Einsatz ein
Herausforderer
für den bisherigen Diesel-Primus in der Mittelklasse Audi A4
TDI.
Vorsprung durch Technik„ – dieser vielzitierte Audi-Slogan zieht seine Berechtigung vor allem aus der Überlegenheit auf dem Diesel-Sektor. Denn während andere werbeträchtige Audi-Innovationen wie Quattro-Antrieb, Fünfventilmotor oder Aluminium-Karosserie mit Space Frame bis heute Randerscheinungen geblieben sind, weil ihr Nutzwert nicht immer nachvollzogen werden kann, verhalfen die revolutionär sparsamen und dabei großen Fahrspaß vermittelnden Turbodiesel-Direkteinspritzer der Ingolstädter Marke zu Anerkennung in allen Käuferschichten.
Vom kompakten VW Golf bis hoch zum Audi A6 – das Kennzeichen TDI am Heck wurde zum neuen Kultsymbol der neunziger Jahre wie damals in den Siebzigern das Kürzel GTI. Kein Wunder, daß der TDI-Anteil bei Audi und VW schon zwischen 30 und 35 Prozent beträgt, Tendenz: weiter steigend. Bei Opel, Vorreiter bei der Entwicklung sparsamer Benzinmotoren, glüht der Diesel eher im Verborgenen. Der Selbstzünder-Anteil innerhalb des Opel-Programms beträgt gerade mal sechs Prozent, wobei die rauhen und phlegmatischen Opel-Diesel, teilweise von anderen Herstellern zugekauft und lediglich leicht modifiziert, dem Blitz im Firmenwappen selten Ehre machen.
Doch jetzt wartet Opel mit einer blitzgescheiten Neukonstruktion auf: dem ersten Direkteinspritzer- Diesel mit Vierventiltechnik und einer von Bosch beigesteuerten Radialkolbenpumpe, die an den Einspritzdüsen bis zu 1500 bar Druck entwickeln kann. Die Leistungsausbeute des später noch in zwei stärkeren Versionen (100 und 120 PS) lieferbaren DI-Motors liest sich nicht ganz so revolutionär: 82 PS aus zwei Liter Hubraum und 185 Nm maximales Drehmoment bei 1800/min. Der noch mit einer weniger leistungsfähigen Verteilereinspritzpumpe ausgerüstete 1,9 Liter- Zweiventiler von Audi bringt es dagegen auf 90 PS und 202 Nm bei 1900/min. So steht es auf dem Papier.
Und wie geht’s auf der Straße? Beim morgendlichen Kaltstart unter frostigen Bedingungen nageln die beiden Direkteinspritzer wie eine Kolonne Zimmermänner los: Da bleibt in der Nachbarschaft kein Auge zu.