Porsche Boxster S

Endlich bekommt der Boxster, was er schon immer verdiente: mehr Leistung. Der Porsche Boxster S ist ein Sportwagen, der so schnell ist, wie er aussieht.
Die Feuerprobe hat er bestanden: Der Boxster wird als der erste Porsche in die Geschichte eingehen, der sich neben dem 911 behaupten kann – nach Stückzahlen (bisher 51 500 Exemplare), aber auch im Imagevergleich.
Man wird ihn als Auslöser für die Porsche-Erfolgsstory der neunziger Jahre in Erinnerung behalten. Als er im Herbst 1996 auf der Bildfläche erschien, war das keineswegs sicher. Die gespannte Öffentlichkeit zeigte sich enttäuscht, daß er nicht so knackig aussah wie die zuvor präsentierte Designstudie.
In Porsche-Kreisen verursachte auch die augenfällige Anwesenheit von Plastik im Cockpit heftiges Kopfschütteln, vom Verrat an der Luftkühlung ganz zu schweigen. Inzwischen hat es sich weitgehend ausgemeckert. Die Qualitäten des Boxster überzeugten letztlich sogar den harten Kern der 911-Fraktion.
Er ist ein Vollblut-Porsche, daran besteht nicht der geringste Zweifel, wenn auch kein Voll wert-Porsche, denn dazu mangelt es dem Ur-Boxster schlicht und einfach an Power. So kommt es, wie es kommen mußte: Zum Boxster gesellt sich der Boxster S, der kraft einer Leistungsspritze von 48 PS nun auch den Beifall anspruchsvoller Porsche-Fahrer finden soll. Die Tatsache, daß er preislich im fünfstelligen Bereich bleibt, macht ihn zugleich zum potentiellen Bestseller im Porsche-Programm. Bei einem Grundpreis von 94 900 Mark beläuft sich der Aufpreis gegenüber der Basis auf 15 690 Mark. Für ein Carrera Cabrio sind immerhin 155 160 Mark fällig, eine Ausgabe, die Porsche-Kunden in Anbetracht des geschrumpften Leistungsvorsprungs künftig etwas schwerer fallen dürfte. Freilich wird spätestens nach dem Studium der Serienausstattung klar, daß auch das S-Modell kein Schnäppchen ist.
Wie üblich befleißigt sich Porsche einer dreisten Preispolitik, die vieles, was in dieser Klasse zum Standard gehört, mit gesalzenen Aufpreisen belegt. Klimaanlage und Antriebsschlupfregelung werden extra berechnet. Auch für ein Radio oder die gerade im offenen Auto willkommene Sitzheizung muß der Porsche-Kunde bluten. Zusammen kommen diese Extras auf rund 7000 Mark. Der Mehrwert des Boxster S konzentriert sich auf die Antriebstechnik. Mehr Hub (von 72 auf 78 Millimeter) und mehr Bohrung (von 85,5 auf 93 Millimeter) vergrößern den Hubraum des Boxermotors von 2,5 auf 3,2 Liter.