Was kann der Plug-in-Bus mit Elektro-Allrad?
Als Plug-in-Hybrid kommt der VW T7 jetzt mit 245 PS und Allrad. Was leistet sein neues Antriebskonzept? Wir finden es im Test heraus.
Bei der Frage, was heutzutage eigentlich ein VW Bus ist, wird es kompliziert. Denn Generation sieben nutzt diverse Plattformen: Transporter und Caravelle basieren auf Ford-Technik, der elektrische ID. Buzz auf dem MEB-Baukasten und der T7 Multivan auf dem guten alten MQB. Letzteren gibt es jetzt in einer für VW völlig neuen Konfiguration: einem Vierzylinder-Plug-in-Hybrid mit Allradantrieb.
Für die 245 PS Systemleistung verknüpft der VW an der Vorderachse einen 1,5-Liter-Turbobenziner (177 PS) mit einem 85 kW starken Elektromotor; im Heck arbeitet eine E-Maschine mit 100 kW. Bis 65 km/h ermöglicht diese Kombi Allradantrieb, indem die elektrische Hinterachse je nach Einstellung permanent oder situativ dazugeschaltet wird. Der Akku fasst 19,7 kWh netto, die im Test für sehr gute 99 Kilometer Elektroreichweite sorgten. Wenn die Batterie leer ist, wird der vordere E-Motor zum Generator (vom Verbrenner angetrieben), der Strom für die Heckmaschine liefert.
Ab auf die Straße: Arbeiten Benziner und E-Werk im Hybrid-Modus zusammen, lässt sich der 5,17 Meter lange Multivan (Langversion) angenehm flink bewegen. Im rein elektrischen Betrieb (bis 130 km/h) zieht sich der TSI zurück und kann nur per Kick-down aktiviert werden.
Die E-Maschine(n) sind für das Mitschwimmen in der Stadt und über Land ausreichend kraftvoll. Ist der Akku leer, muss sich der Benziner merklich anstrengen (frühes Hochdrehen, hoher Geräuschpegel), um den über 2,4 Tonnen schweren VW Bus anzutreiben. Daher wichtig: auf der Langstrecke ab Start hybridisch fahren und so die Batterie nachladen.
Ideal als Familien-Shuttle
Mit dieser Auslegung passt der Multivan eHybrid 4Motion besonders gut zum Kurzstrecken-Fahrprofil vieler Familien. Mit der großen E-Reichweite lassen sich die meisten Wege des Alltags elektrisch zurücklegen. Auch das komfortable DCC-Fahrwerk (Option), die zahllosen Ablagefächer und das flexible Schienensystem der fünf Fondsitze dürften Gefallen finden. Noch akzeptabel: 36,6 Meter Bremsweg aus 100 km/h. Kritikwürdig sind aber die schlichten Materialien innen – und dazu der extrem hohe Testwagenpreis von weit über 80.000 Euro.