Das sind die neuen günstigen Wohnmobile

Die Preise für neue Wohnmobile und Wohnwagen sinken für die Saison 2026. Woran liegt das? Wir haben uns die Hintergründe angesehen.
Jedes Jahr im Sommer stellen die bekanntesten Wohnmobilmarken ihre Neuheiten für die kommende Saison vor. Was in diesem Jahr überrascht, sind die niedrigen Preise der neuen Wohnmobile und Wohnwagen. "Neue Modelle zum Kampfpreis" heißt es oder auch "echte Schnäppchen". Solche Aussagen gab es aus der Camping-Branche lange nicht.
Schon 2022 stiegen die Preise für neue Wohnmobile, Campingbusse und Wohnwagen stark an. Dieser Trend setzte sich auch in der Saison 2023 fort. Selbst ehemalige "Günstig-Marken" haben 2023 die Preisgrenze von 60.000 Euro teils deutlich überschritten.
Günstige Campingfahrzeuge für die Saison 2026
Für die Saison 2026 überraschen die Hersteller dafür mit niedrigeren Preisen als die Jahre zuvor.
- Bürstner kündigt mit dem Papillon für die kommende Saison 2026 einen Campingbus mit einem Grundpreis von gerade einmal 40.000 Euro an. Zuletzt begannen Preise für Campingbusse meist zwischen 50.000 und 60.000 Euro.
- Auch aufgebaute Wohnmobile oder Wohnwagen von Bürstner soll es bald für ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis geben, wie die Sondermodelle B66 versprechen. Den Bürstner Teilintegrierten B66 basierend auf dem Lyseo 690 TD gibt es ab 78.990 Euro. Aktuell kostet ein vergleichbarer Lyseo mit deutlich weniger Ausstattung ab 80.000 Euro.
- Die neuen Teilintegrierten namens Tracer von LMC starten bei einem relativ günstigen Preis von 60.700 Euro.
- Neben den deutschen Herstellern präsentieren auch Marken aus dem Nachbarland preisbewusste Neuheiten: Die Marke Steckeman senkt bei ihrer Luxus-Baureihe Open Edition den Preis für 2026 trotz umfassender Neuerungen am Wohnwagen.
- Zu den bekannten Marken wirft die Erwin-Hymer-Group 2026 die neue "Günstig-Marke" namens Corigon auf den Markt. Teilintegrierte soll es ab 60.000 Euro geben, Campingbusse ab 55.000 Euro. Die neue Marke will sich auf dem Caravan Salon 2025 der Öffentlichkeit präsentieren.
- Der Hersteller Fendt führte Anfang des Jahres ebenfalls eine neue Marke ein, die besonders leicht und günstig sein soll, namens Next.
Warum sinken die Preise wieder?
Die neuen günstigen Preise rühren primär von der Übersättigung des Marktes her. Nachdem es nach der Corona-Pandemie einen regelrechten Run auf Campingfahrzeuge gab und die Hersteller mit der Produktion nicht hinterher kamen, ist die Situation aktuell eher umgekehrt. Es gibt zu viele Neuwagen bei den Händlern, da mehr produziert wurde und die Nachfrage gesunken ist.
Die Folge: die ersten Wohnmobil- und Wohnwagen-Händler bleiben auf ihren Fahrzeugen sitzen, die sie selbst vorfinanziert haben. Einige mussten sogar schon Insolvenz anmelden. Zuletzt erwischte es die Firma Herzog, die neben dem Handel mit Freizeitfahrzeugen auch noch Vorzelte aus eigener Produktion anbietet.
Um also neue Kundinnen und Kunden für ihre Neufahrzeuge zu gewinnen, rufen die Hersteller attraktive Preise aus. Es scheint in der Saison 2026 einen regelrechten Kampf um das beste Preis-Leistungs-Verhältnis zu geben. Auch Händler winken mit attraktiven Angeboten, um die Bestandsfahrzeuge auf ihren Höfen noch abverkaufen zu können.
Hohe Produktionskosten, weniger Modellvielfalt
Eines bleibt allerdings hoch, und das sind die Produktionskosten. Holzpreise sind etwa im ersten Quartal 2025 stark gestiegen. Weswegen es für die Hersteller umso wichtiger wird, kosteneffizient zu produzieren.
Daraus resultieren beispielsweise gestraffte Modellprogramme oder eine Neuausrichtung einzelner Modelle. Bei Pilote fliegen beispielsweise drei kompakte Teilintegrierte aus dem Programm (P600P, P650C, P650GJ). Bürstner beabsichtigt, das gesamte Modellprogramm neu aufzustellen.
Von einigen Herstellern, wie Knaus Tabbert oder Dethleffs stehen die Neuheiten-Präsentationen noch aus. Es bleibt spannend, wie sie ihr Modell-Portfolio für 2026 anpassen.