Renault Abgas-Skandal

In einem am Mittwoch (15.3.2017) bekannt gewordenen Bericht der französischen Behörde für Wettbewerb, Verbraucher und Betrugsbekämpfung (DGCCRF) soll Renault bereits seit 25 Jahren bei Abgastests betrügen. Dies melden mehrere französische Medien.
In die Affäre sollen auch hochrangige Manager bis hin zu Renault-Boss Carlos Ghosn verstrickt sein. Die Behörde wirft dem Autobauer die Entwicklung einer Software vor, um "die Ergebnisse von Abgastests zu fälschen". Unter Berufung eines ehemaligen Mitarbeiters sollen einige Praktiken zur Manipulation der Abgastests schon 1990 eingerührt worden sein. In einer Stellungnahme zu den neuesten Vorwürfen erklärte Renault, dass seine Dieselfahrzeuge nicht mit einer Betrugssoftware ausgestattet seien.
In Frankreich wurde nach dem Bekanntwerden des VW-Abgasskandals Tests an zahreichen Autos vorgenommen. Bei vielen Fahrzeugen wurde eine deutliche Überschreitung der zulässigen Grenzwerte ermittelt.
Auch im NOx-Test der Zeitschrift auto motor und sport fielen zuletzt zwei Renault-Modelle durch hohe NOx-Werte im realen Straßenverkehr auf. So zeigte ein Renault Espace dCi 160 einen der höchsten NOx-Werte von allen bisher von auto motor und sport getesteten Dieselmodellen mit Euro-6-Motoren. Der Espace stieß auf der 100 km langen ams-Testrunde trotz verhaltener Fahrweise das 15,3-Fache des Grenzwerts aus und kam auf 1.222 mg Stickoxid pro Kilometer. Der Renault Mégane dCi 110 stieß im realen Verkehr das 9,9-fache des NOx-Grenzwertes aus.