Stellplatz-Tipp Schwarzach
Der Wohnmobilpark Schwarzach zeigt, wie es gelingt, den Tourismus im ländlichen Raum wirksam zu stärken. Campiert wird direkt neben dem Wildpark, zwischen Wald und Gartenlokal.
„Mir fiel zu Hause die Decke auf den Kopf“, erzählt Ruheständler Theo Scherner. Um diesen Missstand zu beenden, gründeten er und seine Frau Silke den Wohnmobilpark in der Odenwaldgemeinde Schwarzach, wo die Familie seit vielen Jahren lebt. Die passionierten Mobilfahrer fanden in Bürgermeister Mathias Haas einen eifrigen Unterstützer. Die Errichtung eines Stellplatzes stand sowieso nach dem Amtsantritt im Jahr 2014 ganz oben auf seiner Wunschliste. Haas ist ebenfalls begeisterter Camper.
Trotzdem war das Vorhaben kein Selbstläufer: Etliche Gemeinderatsmitglieder befürchteten, dass die Tiere im angrenzenden Wildpark, der größten Attraktion im Ort, durch den Betrieb zu sehr gestört würden. Ein Baubiologe musste die Bedenken ausräumen. Seit der Fertigstellung im August 2015 sind viele glücklich über das Geschaffene: zum einen die mobilen Gäste, die sich freuen, wenn sie morgens hinter dem Zaun Rehe erspähen und sich mittags und am Abend im platzeigenen Biergarten erfrischen können – zum anderen jene Schwarzacher Bürger, die diesen zu ihrem neuen Lieblingstreff erkoren haben. Daneben begleiten auf dem Gelände gut etablierte Veranstaltungen wie die Bayerische und Amerikanische Nacht die Sommersaison.
Barrierefreiheit im Mittelpunkt
Ein Herzensanliegen der Gemeinde ist neben den geselligen Programmangeboten die Barrierefreiheit. Der Standort einer diakonischen Pflegeeinrichtung erhielt für die hierauf gerichteten Maßnahmen mehrere Auszeichnungen. Der Wohnmobilpark weiß in dieser Disziplin ebenfalls zu überzeugen: So gibt es auf dem Gelände keine Stufen oder sonstige Hürden. Auf Wunsch steht dazu ein entsprechend ausgestatteter Sanitärraum bereit.
Tiere bestaunen im Wildpark Schwarzach
Im Wildpark Schwarzach leben überwiegend kleine Tiere wie etwa Zwergziegen oder -schafe, die die Besucher mit speziellem Futter füttern dürfen – vor allem für Kinder ein besonderes Vergnügen. Doch es gibt auch Schwergewichte zu bestaunen, darunter zwei neu angesiedelte, grau-weiße Maremma-Kühe und ein schwarzer Sayaguesa-Bulle. Man hat sie im Rahmen eines Projekts ausgewählt, das die Rückzüchtung des Auerochsen zum Ziel hat, der im 17. Jahrhundert ausgestorben ist.
Viele Besucher verbinden den Aufenthalt mit einer Radtour. Der „ Kleine Odenwald-Wildpark-Radweg“ windet sich unter anderem durchs Neckartal. Daneben schätzen Naturfreunde den Neckarsteig. Die vom Deutschen Wanderverband zertifizierte Strecke folgt bergauf, bergab dem Fluss. Start und Ziel: die Städte Heidelberg und Bad Wimpfen. Links und rechts liegen stattliche Burgen, sagenumwobene Ruinen, buntes Fachwerk und Seitentäler mit fröhlich gurgelnden Bächen – wie beispielsweise die Wolfsschlucht in Zwingenberg; sie soll Carl Maria von Weber zu seiner Oper „Freischütz“ inspiriert haben.
Die Perle an Neckar
Ein weiteres vielbesuchtes Ziel in der Gegend ist Hirschhorn, die „Perle am Neckar“ mit mächtiger Burg und verwinkelter Altstadt zu ihren Füßen. Gerne wirft man dort etwa einen Blick in die „ Kaffeemanufaktur“. Von ihr bezieht im Übrigen das Stellplatz-Lokal seinen Kaffee – Wurst und Wein stammen ebenfalls aus der Region.
Der besondere Tipp
Kunsthandwerker und Gaukler laden jedes Jahr auf’s neue Ende August zum Zunftmarkt nach Bad Wimpfen ein. Das beliebte Mittelalterspektakel fußt auf der Tradition des früheren Hafenmarkts, den König Wenzel im Jahr 1391 erstmals ausrief. Musik, „Speys“ und Trank runden das muntere Treiben ab. 2018 findet das sehenswerte Spektakel zun 627 mal statt. Dieses Jahr am 25. und 26. August. Weitere Infos gibt es unter www.zunftmarkt.de.
promobil-Bewertung zum Stellplatz
Lage: 2,5 von 3 möglichen Punkten Ausstattung: 2,5 von 3 möglichen Punkten Freizeitwert: 2 von 3 möglichen Punkten