Stephan Winkelmann zur Lamborghini-Strategie
Lamborghini wird in naher Zukunft kein Elektroauto auf den Markt bringen. CEO Stephan Winkelmann schließt auch eine Rückkehr zu manuellen Schaltgetrieben aus, weil Doppelkuppler einfach besser seien.
Lamborghini gehört noch zu den Traditionalisten. Bislang verlassen nur Modelle mit Saugmotor die heiligen Hallen von Sant’A gata Bolognese. Mit dem kommenden SUV Urus weicht Lamborghini 2018 sein Traditionsbewusstsein auf. Der zweite Crossover der Lamborghini-Geschichte wird mit einem Vierliter-Biturbo-V8 ausgerüstet. Macht bei einem SUV verständlicherweise Sinn. Und auch eine Hybrid-Version des Urus ist denkbar.
Manuelles Schaltgetriebe gehört der Vergangenheit an
Wie Motor Authority berichtet, sei es laut Lambo-Boss Stephan Winkelmann für Lamborghini der erste große Schritt, den Urus zu bauen. Der zweite sei eine Plug-In-Hybrid-Version. Dagegen schließt der Lamborghini-Boss ein reines Elektroauto in naher Zukunft aus.
„Falls wir die Chance hätten, ein vollelektrisches Fahrzeug zu haben, das denselben Preis und dieselbe Performance für einen SUV hätte, würde ich sagen ‚lasst es uns machen‘. Aber das ist im derzeitigen Stadium der Technologie nicht der Fall“, zitiert Motor Authority Winkelmann.
Eines Tages könnte es aber soweit sein – wenn die Batterien die notwendige Performance und Reichweite mitbringen und die Verpackung der Bausteine im Auto leichter wird. Stichwort Gewicht, Größe und Kühlung. Faktoren, die sich stark auf das Handling auswirken. „Wenn wir über die nächste Generation sprechen, sowohl was SUVs und Supersportwagen angeht, werden wir sehen. Es muss die Bedürfnisse unserer Kunden befriedigen und es muss zur DNA unserer Sportwagen passen. Und das ist für uns heute noch nicht Stand der Technik, wenn wir über Batterien, Leistung, Ladezeiten, Packaging und Gewicht sprechen“, erklärt Winkelmann.
Mit dem Hybrid-Konzeptfahrzeug Asterión LPI 910-4, das auf dem Autosalon 2015 vorgestellt wurde, hat Lamborghini immerhin einen Technologieträger entworfen. Eine Serienproduktion ist aber aus besagten Gründen nicht angedacht.
Im Gespräch mit Motor Authority schloss Winkelmann auch die Rückkehr zu manuellen Schaltgetrieben aus, wie es eines zuletzt im Gallardo gab. „Man hat keine Möglichkeit schneller zu sein als mit einer Duppelkupplung“, so der Lambo-Chef, der noch einen weiteren Grund anführt. „Niemand fragt nach einem manuellen Getriebe. Als ich zu Lamborghini kam, lag die Nachfrage vielleicht bei 10 Prozent. Zum Ende des Gallardo und Murcielago war es so: ‚Falls es eine Bestellung gab, wollte ich sie sehen, da es vielleicht ein Fehler hätte sein können‘.“