Mit dem Wohnmobil übers Mittelmeer

Sardinien und Griechenland sind beliebte Reiseziele, auch für Wohnmobilisten. Nur wer sich zur rechten Zeit um eine Buchung bemüht, hat Chancen auf einen der raren Plätze beim Camping an Bord. promobil gibt die Tipps dazu.
- Camping an Bord
- Griechenland
- Sardinien
Wie schwierig es ist, zum gewünschten Termin eine Überfahrt nach Griechenland mit „Camping an Bord“ zu ergattern, erfuhr Anfang dieses Jahres promobil-Chefgrafiker Steffen Zink. Unmittelbar nach Erscheinen der Reederei-Kataloge im Januar versuchte er zu buchen – vergeblich, die wenigen Plätze waren schon weg.
Camping an Bord wird von April bis Oktober angeboten und zählt zu den günstigsten Möglichkeiten, mit dem Wohnmobil nach Griechenland und zurück zu gelangen. Ein Preisbeispiel aus der Saison 2018 mag die Größenordnung andeuten. Da kostete die Passage Ancona–Patras hin und zurück mit einem Sechs-Meter-Mobil, besetzt mit zwei Erwachsenen in der Nebensaison mit ADAC-Rabatt rund 475 Euro, wenn Camping an Bord gebucht wurde. Ein Sieben-Meter-Reisemobil schlug unter sonst gleichen Konditionen mit ab etwa 625 Euro zu Buche. Wollten die beiden Personen eine Kabine beanspruchen, so erhöhte sich der Preis je nach Größe und Lage derselben um mindestens 300 Euro.
Wie funktioniert Camping an Bord?
Bei Camping an Bord parkt das Fahrzeug auf einem speziellen Zwischendeck mit offenen Seiten und erhält einen Stromanschluss. Die Gasflaschen sind aus Sicherheitsgründen zu schließen. Ansonsten verhält sich das Ganze wie eine Art Campingplatz auf offener See: Man hat jederzeit Zugang zum eigenen Fahrzeug, schläft im eigenen Bett, der Kühlschrank läuft, und wer einen elektrischen Wasserkocher eingepackt hat, kann sich seinen Frühstückskaffee selber brühen. Sanitäreinrichtungen stehen für die Camper an Bord zur Verfügung.
Zink war schon drauf und dran, seine Griechenland-Reisepläne über Bord zu werfen, wählte aber dann doch die noch verfügbare, von Minoan Lines angebotene Alternative „Camping all inclusive“. Da bezahlte er unterm Strich praktisch nicht mehr, das Erlebnis war aber ein anderes. Hier parkt das Mobil wie alle anderen Fahrzeuge im Unterdeck, während der Passage hat man keinen Zugang dazu. Zum Preis der Deckspassage erhält man eine Innenkabine und als Zugabe einen Rabatt auf die Mahlzeiten in den Schiffsrestaurants. Da heißt es ein Köfferchen mit dem Nötigsten packen und sich mit einem tageslichtfreien, engen Quartier begnügen. Und für Hundebesitzer gelten Sonderregeln.
Beide Angebote beziehen sich grundsätzlich nur auf Fahrzeuge, die als Wohnmobil zugelassen sind. Ein Campingbus oder Selbstausbau mit Pkw-Zulassung wird abgewiesen.
Camping an Bord nach Griechenland buchen
Nur fünf Schiffe, die zwischen Italien und Griechenland verkehren, verfügen über die Einrichtungen für Camping an Bord. Das sind die Superfast I und II ab Bari; und ab Ancona die Superfast XI sowie die Hellenic Spirit und die Olympic Champion von Anek Lines. Da auch Lkw bei Bedarf auf das Camping-Deck gelotst werden, ist das kleine, stark nachgefragte Kontingent rasch erschöpft.
Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Das Blöde ist nur, dass der Eröffnungstermin der Buchungsmöglichkeit von Jahr zu Jahr schwankt. Es gab Jahre, da konnte man bereits ab Oktober buchen, im letzten Jahr gelang dies erst ab Ende Dezember. Wer nun nicht täglich die Homepages der Reedereien daraufhin checken möchte, wendet sich am besten umgehend an die unten genannten Agenturen mit der Bitte um eine Vormerkung.
Für Deutschland Süd: IONIAN – Vasilopoulos GmbH & Co. KG, Salzburger Straße 7, 70469 Stuttgart, Telefon 07 11/8 10 64 35, 07 11/8 17 97 43, Fax 07 11/81 38 84, E-Mail info@ionian.de, www.ionian.de
Für Deutschland Nord: Voigt Seereisen-Agentur GmbH, Herrenholz 10–12, 23556 Lübeck, Telefon 04 51/88 00 61 66, Fax 04 51/50 56 17 10, 04 51/88 00 61 29, E- Mail info@seereisen-agentur.de, www.seereisen-agentur.de
Direktbuchung online:
- www.superfast.com/adriatiki/de
- www.anek.gr/de
Camping an Bord nach Sardinien buchen
Bei den Sardinien-Passagen geht es nicht ganz so heiß her. Mobylines bietet Camping an Bord üblicherweise von April bis September an. Elektroküchen dürfen hier nicht genutzt werden, Gas sowieso nicht. Benzinbetriebene Autos oder Reisemobile sind nicht gestattet, und auch hier sind ausschließlich Fahrzeuge erlaubt, die als Wohnmobil oder Wohnwagen zugelassen sind. Auf der Fähre Moby Tommy steht man auf dem offenen Oberdeck, weshalb der Kapitän bei Schlechtwetter Camping an Bord untersagen und die Passagiere ins Schiffsinnere schicken kann. Hier empfiehlt sich frühzeitige Buchung bei der Reservierungszentrale.
Europäische Reservierungszentrale für Moby-Toremar-Tirrenia Moby Lines Europe GmbH, Wilhelmstraße 36–38, 65183 Wiesbaden, Telefon 06 11/1 40 20, Fax 06 11/1 40 22 44, E-Mail info@mobylines.de, info@tirrenia.de, www.mobylines.de