Fitness-Tracker Test - sechs Topmodelle im Vergleich

Haben Sie sich heute ausreichend bewegt, zählen Sie Ihre Schritte und nehmen Sie anhand Ihrer Kalorienbilanz ab? All das ermöglichen Fitness-Tracker, wir testen sechs davon.
Sechs Fitness-Tracker im Test
Fitness-Tracker können Sie zu einem sportlicheren und damit gesünderen Menschen machen. Wir haben daher sechs aktuelle Produkte genauer betrachtet: das Runtastic Orbit./a>, das Garmin Vivosmart, das Withings Activité Pop, das Sony Smartband Talk SWR30, das Fitbit Charge HR und das Jawbone Up 2.
Für eine vollständige Übersicht sollte das Fitness-Armand rund um die Uhr getragen werden, ein guter Tragekomfort ist also bei der Kaufentscheidung sehr wichtig.
Tragevarianten: Alle Fitness-Tracker kommen als Armbandvariante, ausgenommen der Runtastic Orbit. Dieser kann auch als Clip unauffällig an der Kleidung befestigt werden. Hübsch und unauffällig ist auch das Withings Activité Pop, dessen Design nicht auf die Funktion als Tracker schließen lässt. Dem Tragekomfort tut auch das recht hohe Gewicht von 41 Gramm keinen Abbruch. Jawbone Up 2 und Garmin Vivosmart sind mit 17 Gramm aber deutlich leichter. Das Fitbit kann aufgrund eines drückenden Herzfrequenzmessers beim Tragekomfort nicht überzeugen. Es ist zudem, ebenso wie das Sony Smartband Talk SWR 30, etwas zu klobig für schmale Handgelenke.
Welche Fitness-Tracker sind wasserfest?
Nicht alle Tracker sind wasserfest, das sollten Sie bei der Kaufentscheidung berücksichtigen. So kann ein Joggingausflug oder eine Radtour bei Regen verhängnisvoll sein. Der Runtastic Orbit verträgt laut Hersteller Wasser mit einer Tiefe von 100 Metern, das Garmin Vivosmart bis zu 50 Meter und die Withings Activité Pop lässt sich in Tiefen bis 30 Meter nutzen. Das Sony Smartband Talk SWR 30 ist nur für 1,5 Meter ausgelegt, das Jawbone Up 2 und das Fitbit Charge HR sind hingegen nur Spritzwasser- und schweißresistent.
Datenanzeige
Das Pop bietet mit einem Mini-Anzeiger nur Übersicht über den prozentualen Tagesfortschritt, das Up 2 hingegen informiert nur über den Betriebsmodus und Benachrichtigungen aus den Jawbone-Kreisen. Über Displays zur Anzeige von Uhrzeit, Akkustand, Tagesfortschritt, Schrittzahl, Distanz und verbrauchten Kalorien verfügen die Tracker von Fitbit, Garmin, Runtastic und Sony. Bei Sony und Garmin können Sie sogar auf Mails und Nachrichten zugreifen.
Extrafunktionen
Alle Tracker im Test haben einen Vibrationsalarm, der Runtastic Orbit sogar eine Schlummerfunktion. Der Smart Alert des Up 2 weckt Sie in einer leichten Schlafphase. Besonders glückliche Momente beim Training lassen sich mit "Happy Tracking" beim Runtastic Orbit erfassen. Das Smartband Talk SWR 30 trägt seinen Namen aufgrund des integrierten Lautsprechers und Mikrofons, mit dem es Anrufe entgegennehmen kann, ohne dass das Smartphone aus der Tasche geholt werden muss. Das Fitbit Charge HR hingegen verfügt über einen Herzfrequenzmesser.
Bedienung und Synchronisation der Fitness-Tracker
Ein Fitness-Tracker muss einfach bedienbar sein, damit er nicht nach kurzer Zeit in der Ecke verstaubt. Wichtig ist zudem eine lange Akkulaufzeit - je weniger Sie sich darum kümmern müssen, umso bequemer.
Bedienung: Die Bedienung ist bei allen Geräten einfach gehalten. Es sind nur wenige Befehle nötig, um Einstellungen vorzunehmen oder Daten abzurufen. Der Runtastic Orbit und das Fitbit Charge HR nutzen eine Taste, über die sich die Tracker bedienen lassen, Garmin, Jawbone und Withings nutzen Touch-Bedienfelder. Nur bei Sony ist die Bedienung etwas komplizierter: Gleich drei Tasten und ein Touchdisplay werden für die Bedienung eingesetzt.
Stromversorgung: Hier geht der Spitzenplatz an das Withings Activité Pop, dessen auswechselbare Batterie laut Hersteller bis zu sechs Monate durchhält. Die anderen Geräte setzen auf integrierte Akkus, die Laufzeiten reichen von bis zu drei Tagen bei Sony. Modell und bis zu fünf Tagen beim Fitbit Charge HR. Noch besser schneiden das Runtastic Orbis und das Garmin Vivosmart mit bis zu sieben Tagen und das Jawbone Up 2 mit bis zu zehn Tagen ab.
Fitness und Ernährung als App
Voll ausreizen lassen sich die Tracker nur mit den Hersteller-Apps auf dem Smartphone. Ein großer Teil der Intelligenz der Sport-Gadgets steckt in den Apps, hier sehen Sie die gemessenen Daten übersichtlich aufbereitet und mit einem Trainingsplan verknüpft.
Positiv zu erwähnen ist hier der sogenannte "Smart Coach" der "Up by Jawbone"-App. Wo andere Hersteller nur statistische Auswertungen der erhobenen Daten bereitstellen, ordnet "Smart Coach" alles in einem größeren Kontext ein. Sie erhalten Informationen, wie gesund Sie sich ernähren und welche Lebensmittel Sie besser meiden sollten.
Aufzeichnen anderer Aktivitäten: Sie sollten für ein umfangreiches Bild Ihrer Fitness und Kalorienbilanz am besten alle körperlichen Aktivitäten aufzeichnen. So tracken die Armbänder neben Schritten auch andere Aktivitäten.
Auch Jawbone erkennt automatisch, welche Aktivität Sie gerade durchführen, Sie müssen aber zu Beginn sagen, welche Sportart Sie ausgeführt haben, damit das Bewegungsprofil gespeichert wird. Das Runtastic Orbit trackt eine Vielzahl sportlicher Aktivitäten, über "Orbit Connect" sind alle Sportarten der App "Runtastic Laufen & Fitness" verfügbar. Ebenfalls überzeugen können Garmin und Fitbit, deren Anwendungen auch das Aufzeichnen diverser Sportarten ermöglichen. Fitbit zeigt sogar, wie viele Stockwerke Sie erklommen haben.
Foodtracking: Auch die Kalorien- und Vitaminzufuhr zeichnen die Tracker auf - aber nicht automatisch, sondern mit Ihrer Hilfe. Jawbone und Fitbit haben zahlreiche Lebensmitteldatenbanken in die App integriert, bei Withings und Garmin lässt sich das mit einer Verknüpfung zu "My Fitness Pal" aufrüsten. Runtastic und Sony bieten keine Lebensmittelaufzeichnung.
Schlafphasenanalyse: Alle Hersteller bieten eine Analyse der Schlafphasen. Sie nutzen simple Mechaniken: Je weniger Sie sich bewegen, desto tiefer ist der Schlaf. Mit einer professionellen Analyse im Schlaflabor ist das natürlich nicht zu vergleichen, sie gibt jedoch immerhin Anhaltspunkte über Schlafprobleme.
Web-Anwendung: Auf den kleinen Telefon-Displays verliert sich die Übersicht über die vielen Tabellen und Daten recht schnell. Fitbit, Garmin, Sony und Withings bieten neben der App auch eine kostenlose Web-App für einen besseren Überblick. Runtastic und Jawbone verzichten auf diesen Service.
Motivation: Abzeichen, sozialer Druck und Inaktivitätsalarm
Wenn der Wille allein nicht reicht, um den inneren Schweinehund zu überwinden, braucht es andere Lösungen. Sozialer Druck und ein Belohnungssystem sollen es richten: Jawbone bietet die Option, Teams beizutreten und andere Mitglieder in einem "Duell" herauszufordern. Wer die meisten Erfolge in einer bestimmten Zeit erzielt, gewinnt. Auch bei Fitbit ist so etwas möglich, zudem bietet "Fitbit Connect" die Möglichkeit, an "Challenges" teilzunehmen. Withings setzt hingegen auf Abzeichen, Achievements - so gibt es etwa bei 100 zurückgelegten Kilometern das "Abzeichen Loch Ness". Runtastic hingegen glaubt an Selbstmotivation, mehr als ein Schrittziel lässt sich in der App nicht festlegen.
Der Vibrationslarm von Garmin, Jawbone und Runtastic erinnert immer wieder an die eigene Inaktivität, das Garmin Vivosmart zeigt zudem einen Inaktivitätsbalken, der Ihnen sagt, wie lange Sie schon auf dem Schreibtischstuhl gesessen oder auf dem Sofa gelegen haben.
Testergebnisse der Fitness-Tracker
- Runtastic Orbit - für Läufer
Der Runtastic Orbit kann als Armband oder als Clip getragen werden. Das beleuchtete Display zeigt den Tagesfortschritt, Uhrzeit, Schritte, aktive Minuten und verbrannte Kalorien an. Nutzer der App " Runtastic Laufen & Fitness" können den Orbit als Zeitdisplay nutzen, einige Funktionen sind aber ärgerlicherweise nur in der kostenpflichtigen Abo-Version "Runtastic Gold" verfügbar.
Pro
+ Tracking anderer Aktivitäten
+ wasserdicht bis 100 Meter
+ verschiedene Tragevarianten
Contra
- Design
- Gestaltung der App
- App teilweise kostenpflichtig - Withings Activité Pop - hübsch
Die Activité Pop sieht aus wie eine schicke, sportliche Uhr mit Silikonarmband. Mangels Display zeigt der Tracker nur den Tagesfortschritt, dafür ist die App übersichtlich und informativ. Ein weiterer Vorteil ist die Batterie, die für bis zu acht Monate Laufzeit sorgen soll.
Pro
+ Design
+ lange Akkulaufzeit
+ automatisches Schlaf-Tracking
Contra
- kein Display
- wiegt recht viel - Garmin Vivosmart - Anzeigeprofi
Das schlichte Armband verfügt über ein Touchdisplay, dem sich recht viele Informationen entlocken lassen. Es zeigt neben Datum, Uhrzeit, Schlafdaten, Kalorienverbrauch und sportlichen Aktivitäten auch eine Stoppuhr und bietet Zugriff auf Mails, Whatsapp-, Facebook- und Hangout-Nachrichten. Die Connect-App ist etwas umständlich aufgebaut.
Pro
+ Display zeigt viele Informationen
+ geringes Gewicht
+ angenehmes Material
Contra
- unhandliches Ladegerät
- umständliche App
- Food-Tracking über separate App - SWR 30 - Sony Smartband Talk
Auf dem E-Ink-Display können Sie Nachrichten und Fitness-Daten anzeigen lassen. Dank Lautsprecher und Mikrofon lassen sich Anrufe entgegennehmen. Allerdings benötigen Sie zwei Apps zum Betrieb - ein wenig umständlich. Größtes Manko ist aber die geringe Akkulaufzeit von bis zu drei Tagen.
Pro
+ Telefonfunktion
+ Nachrichtenfunktion
+ großes Display
Contra
- kein Food-Tracking
- kurze Akkulaufzeit
- zwei Apps benötigt - Jawbone Up 2 - Smart Coach
Das Up 2 ist schlank und leicht, zeigt aber nur wenige Informationen an. Das gleicht die pfiffige App aus: Der "Smart Coach" kann die erhobenen Daten geschickt auswerten.
Pro
+ leicht
+ Food-Tracking in der App
+ sehr gute App
Contra
- unpraktischer Verschluss
- kein Display
- keine Web-App - Fitbit Charge HR - (Fast-)Alleskönner
Das Fitbit Charge HR ist sehr vielseitig: Es misst den Puls, ermittelt verbrauchte Kalorien, zählt Schritte und trackt den Sport. Der Food-Tracker der App verfügt über einen Barcode-Scanner. Leider ist das Charge HR nur spritzwasser- und schweißresistent.
Pro
+ Herzfrequenzmesser+ Food-Tracking in der App+ sehr überzeugende AppContra- nur feuchtigkeitsresistent- teils kostenpflichtige App- hinterlässt Druckstellen