Gefahren beim Laden elektrischer Geräte
Zwei Prozent, Stecker rein, 100 Prozent. Das Laden eines Smartphones, Tablets oder Laptops hat einen belohnenden Charakter – und kommt bei den meisten Menschen täglich vor. Es ist so alltäglich geworden, dass kaum jemand eine Gefahr mit an einer Steckdose angeschlossenen Ladegeräten verbindet. Doch das kann zur tödlichen Falle werden.
Die Gefahren beim Laden elektrischer Geräte:
- Billige Ladegerät. nutzen:
Hier bestimmt häufig der Preis die Qualität. Ladegerät. für zwei Euro können vermutlich nicht in ihrer Produktionsweise mit den notwendigen technischen Standards mithalten – und müssen irgendwo sparen. Beispielsweise können manche solcher Ladegerät. die Spannung nicht herunterregeln. Die volle Spannung aus der Steckdose gelangt dann durch das Ladekabel in das angeschlossene Gerät. - Billige Ladegerät. nutzen:
Daher lautet die Empfehlung: Nutzen Sie nur Ladegerät. und Zubehör des Original-Herstellers Ihres Geräts. Denn das Ladezubehör ist auf das jeweilige Gerät abgestimmt, damit nur die passende Spannung und Stromstärke durch das Kabel geschickt wird. Außerdem begrenzt es den Ladestrom, wenn das Gerät voll aufgeladen ist – bei Billig-Ladegeräten ist das nicht der Fall. - Ladegerät eingesteckt lassen:
Ist das Ladegerät nach der Verwendung noch in der Steckdose eingesteckt, zieht es weiterhin Strom. Das kann Ihnen nicht nur bares Geld bei der nächsten Stromrechnung kosten, sondern erhöht die Gefahr der Überhitzung des Ladegerät. und damit die Brandgefahr. Besonders bei kostengünstigen und qualitativ minderwertigen Produkten ist das der Fall. - Geräte während des Badens laden:
Wasser leitet elektrischen Strom, das ist jeden klar. Ist ein elektrisches Gerät durch ein Ladegerät mit einer Steckdose verbunden, fließt in diesem Moment Strom. Deshalb ist es gefährlich, das Gerät dann mit in die Badewanne zu nehmen. Fällt es ins Wasser, ist man der tödlichen Gefahr der Spannung aus der Steckdose ausgesetzt. - Geräte während des Badens laden:
Fällt hingegen das nicht eingestöpselte Smartphone in die Badewanne, ist die Gefahr kleiner. Hier ist man nur der Spannung des eingebauten Akkus ausgesetzt, die wesentlich geringer ausfällt. Einen solchen Vorfall werden, wenn auch nicht das Smartphone, immerhin Sie überleben. - Defekte Ladegerät. nutzen:
Bei einem defekten Ladegerät fließt der Strom möglicherweise nicht mehr gleichmäßig zum Gerät. Durch Überspannung können Smartphone oder Laptop überhitzen und sogar in Brand geraten. Deshalb sollten Ladegerät. und ihre Kabel nicht geknickt oder gequetscht werden. Bei äußerlichen Defekten sollten Sie sie sofort ersetzen. - Gerät auf weichem Untergrund laden lassen:
Damit ist vor allem gemeint, das Gerät nicht auf dem Sofakissen, Bett oder gar unter dem Kopfkissen laden zu lassen. Denn beim Laden entsteht Wärme, die durch den Stoff des Kopfkissens nicht ausgeglichen werden kann – das Gerät kann demnach seine Temperatur nicht mehr regeln. Es entsteht ein Wärmestau. - Gerät auf weichem Untergrund laden lassen:
Gegenüber TECHBOOK sagte Jürgen Ripperger vom Verband für Elektrotechnik (VDE), dass ein solcher Wärmestau in kritischen Zuständen bis hin zu einem Brand führen kann. Das ist nicht der einzige Nachteil daran: Selbst, wenn es nicht zur Explosion oder zum Brand kommt, kann eine regelmäßige Überhitzung die Funktionsweise des Geräts einschränken und zu einer vorzeitigen Alterung führen. - Gerät unbeaufsichtigt laden:
Die in vielen Geräten verbauten Lithium-Akkus können Feuer fangen, vor allem, wenn sie längere Zeit nicht in Benutzung waren, so das Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer (IFS). Daher sollte das Gerät nur unter Aufsicht oder, falls das nicht möglich ist, auf einer feuerfesten Unterlage liegend geladen werden.
Stromunfälle als Todesursache
Nach dem Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik (VDE), der sich auf das Statistische Bundesamt bezieht, starben 2015 in Deutschland 36 Menschen durch „Stromunfälle mit Todesfolge“. Das Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung (IFS) identifiziert zudem laut verivox.de Elektrogeräte als die mit Abstand häufigste Brandursache: Die von den IFS-Sachverständigen untersuchten Brände in Gebäuden von 2012 bis 2017 sind zu einem Drittel auf Elektrogeräte zurückzuführen. Darunter fallen jedoch Geräte wie Wäschetrockner, Kühl- und Gefriergeräte, Geschirrspüler und Waschmaschinen.
Dennoch sollte ein wachsamer und korrekter Umgang mit fließendem Strom und elektrischer Spannung schon in kleinem Maße geübt und verinnerlicht werden. Dazu zählt auch das Aufladen von elektrischen Geräten wie Smartphones oder Tablets, das unter bestimmten Umständen ebenfalls nicht ungefährlich ist.
Können Akkus explodieren?
Bei modernen Lithium-Ionen-Akkus ist eine Explosion bei nicht beschädigtem Akku so gut wie ausgeschlossen. Trotzdem sollte man aufmerksam bleiben: Achten Sie bei Akkus vor allem auf Anzeichen von Überhitzung während des Ladens. Wird der Akku beim Laden so heiß, dass man ihn nicht mehr anfassen kann, sollte das ein Alarmzeichen für Überhitzung sein, so Thomas Bayha, Diplom-Ingenieur in der Abteilung für angewandte Elektrochemie am Fraunhofer Institut für chemische Technologie, in einem Interview mit der FAZ. Bei großer Hitze beginne der Akku, aus sich selbst heraus zu heizen. Das führe dann unweigerlich zur Überhitzung und Explosion.
Die modernen Akkus allerdings können sich nicht überladen. Schutzmechanismen stoppen das Aufladen, sobald der Akku voll ist. Danach bezieht das Gerät den Strom nicht mehr über die Steckdose. Das Aufladen setzt sich fort, wenn der Ladestand des Akkus unter einen bestimmten Wert (meist 95 Prozent) fällt. Das wird Nachladen genannt. Außerdem schaltet sich ein gutes Netzteil bei einer Fehlfunktion automatisch ab. Somit liegt der Fokus bei der Gefahrreduktion beim Laden von elektrischen Geräten vor allem auf dem Ladegerät.
Darauf sollten Sie beim Kauf eines Ladegerät.s achten
Zunächst sollten Sie stets auf den Erwerb von billigen Netzteilen verzichten. Kaufen Sie nur die Originalprodukte des Herstellers Ihres Gerätes. Dabei sollten Sie auf folgende Kennzeichen achten: das Siegel „Geprüfte Sicherheit“ (GS) oder das Siegel der VDE, das Typenschild mit Herstellername oder Marke, Modellbezeichnung oder -nummer sowie Leistungsmerkmale und das CE-Zeichen, das angibt, dass das Produkt den EU-Vorschriften entspricht.
Doch das Problem sind nicht nur billige Ladegerät., sondern auch gefälschte Produkte. Diese werden nämlich als scheinbare Markenprodukte von beispielsweise anderen Händlern verkauft. Dabei können auch die eben genannten Siegel mitgefälscht werden. Bevor Sie daher ein neues Netzteil kaufen, sollten Sie das Produkt und die Siegel mit den Angaben auf den Webseiten der Original-Hersteller vergleichen.