Kurzzeitige WLAN-Abbrüche - so schaffst Du Abhilfe

Kurzzeitige WLAN-Abbrüche - so schaffen Sie Abhilfe
Verliert Dein Notebook oder PC manchmal kurzzeitig die WLAN-Verbindung? Ursachen können AP Steering oder Band Steering sein. Es folgt eine Anleitung, wie Du dieses Problem lösen kannst.
Du stellst bei Deinem Rechner fest, dass er ab und zu für nur sehr kurze Zeit die Verbindung zum heimischen WLAN verliert. Diese meist sehr kurzen Aussetzer fallen kaum auf - zum Beispiel dann, wenn der Aufbau einer neu aufgerufenen Webseite kurz hängen bleibt.
Diese kurzzeitigen Unterbrechungen können sich jedoch beim Videostreaming oder bei Webcam-Chats störend auswirken, weil das Bewegtbild kurz anhält. Ein zu schwaches WLAN-Signal kann ausgeschlossen werden, weil sich der Router oder ein WLAN-Repeater in unmittelbarer Nähe zum Endgerät befindet. Störungen durch andere WLAN-Geräte kommen auch nicht in Betracht, da zum Zeitpunkt des Abbruchs nur das zu nutzende Gerät im WLAN-Netz angemeldet ist.
Mögliche Ursachen für diese Unterbrechungen können das sogenannte AP-Steering oder das Band-Steering sein. Diese speziellen Funktionen nutzen WLAN-Einstiege wie Repeater und Router, wenn sie in einem Mesh-Verbund miteinander verbunden sind. AP- oder Band-Steering weisen das WLAN-Endgerät an, den WLAN-Kanal, das Frequenzband (2,4 oder 5 GHz) oder auf einen anderen WLAN-Zugangspunkt im selben Netz zu wechseln, um eine stabile und schnelle Verbindung sicherzustellen.
Ein weiterer Grund für kurzzeitige WLAN-Unterbrechungen kann in der "Dynamic Frequency Selection" (DFS) liegen. Dies wird von Routern und WLAN-Hubs im 5-GHz-Band unterstützt und überwacht, ob auf den Funk-Kanälen oberhalb von 100 bevorrechtigte Funkdienste wie beispielsweise Wetterradar-Stationen in der Nachbarschaft senden. In diesem Fall erkennt DFS, dass diese speziellen Kanäle nicht benutzt werden dürfen und wechselt auf einen anderen zulässigen Kanal.
Das eigentliche Problem bei DFS, Band- und AP-Steering liegt nun bei dem jeweiligen Endgerät. Der PC muss mit seinem WLAN-Modul auf die Anweisungen zum Frequenzwechsel des Routers schnell genug reagieren können, damit der Wechsel auf einen anderen Funk-Kanal oder einen anderen Repeater die bestehende WLAN-Verbindung nicht unterbricht.
Falls der WLAN-Client jedoch längere Reaktionszeiten benötigt, führt dies zu den beschriebenen kurzen Unterbrechungen. Dies kann auch dann passieren, wenn der Router und das Endgerät die Standards 802.11v und 802.11k unterstützen und AP-Steering und Band-Steering ohne Unterbrechungen eigentlich durchführen können sollten. Dasselbe gilt auch für DFS, bei dem der Router das verbundene Endgerät vor einem bevorstehenden Kanalwechsel informiert.
Im Ereignisprotokoll des WLAN-Routers kann man überprüfen, ob bei dem betroffenen PC ein Zusammenhang zwischen dem Wechsel des WLAN-Kanals und den Unterbrechungen besteht. In der Fritzbox findet man dieses Protokoll unter "System/Ereignisse". Notiere Dir den genauen Zeitpunkt, an dem ein Verbindungsabbruch stattfand und vergleiche die Uhrzeit mit den Einträgen im Ereignisprotokoll. Findest Du dort Hinweise wie "Radar wurde erkannt" oder "5 GHz für 10 Minuten nicht nutzbar", liegt hier ein Grund für die Verbindungsabbrüche des PCs.
Hier hilft als Lösung ein Update des WLAN-Treibers. Eine neue Version des Treibers könnte dafür sorgen, die WLAN-Reaktionszeit des PCs so weit herabzusetzen, dass dieser die vom Router angekündigten Kanalwechsel ohne Abbruch des WLAN-Connects durchführen kann. Sollte der Hersteller des WLAN-Moduls aufgrund des Alters des Gerätes keine Updates mehr bereitstellen, hilft dann nur noch die Anschaffung eines neuen WLAN-Moduls.