Nicht nur Antivirus: Das können die Sicherheitssoftwares von Norton und Co.

Nicht nur Antivirus: Das können die Sicherheitssoftwares von Norton und Co.
Ein Antivirus-Programm umfasst weit mehr als nur den Schutz vor Viren und Malware, sondern kann eine umfassende Auswahl an verschiedenen Sicherheitsfunktionen bieten.
Die Aufgaben eines Antivirus-Programms gehen mittlerweile weit über den Schutz vor schädlicher Software aus dem Internet hinaus. Allein für diesen Zweck kann sich der reguläre Internetnutzer auch auf den Windows-Defender verlassen. Stattdessen kommen die zusätzlichen Programme mit weiteren Funktionen daher, darunter Backups, die Verwahrung von Passwörtern oder die regelmäßige Durchführung von Updates. Nicht nur das, die Programme sorgen auch beim Surfen im Dark Web oder mittels eines VPNs für zusätzliche Sicherheit, sofern diese Funktionen im Paket des Antivirus-Anbieters enthalten sind. Dafür reicht der Erwerb einer Premium-Software für den PC aus. Gute Ergebnisse bei Tests erzielt unter anderem Norton 360 Deluxe. Avast One, AVG Internet Security, Avira Prime und McAfee Total Protection konnten ebenfalls gut abschneiden.
Sicher im Dark Web
Kriminelle im Dark Web haben ein Interesse daran, an die E-Mail-Adressen, Telefonnummern und Kreditkartendaten der Internetnutzer zu kommen. Ein Sicherheitsprogramm kann dabei helfen, diese Daten im Dark Web ausfindig zu machen. Sollten Datendiebe dieser Daten habhaft geworden sein, dann kann ein Sicherheitsprogramm sie ausfindig machen und Dich davor warnen.
Viele Antivirus-Programme verfügen über einen Scan für das Dark Web, darunter auch Norton 360. Das Tool durchsucht die Schattenseite des Internets nach Deinen E-Mail-Adressen, Telefonnummern und – ganz wichtig – Deinen Kreditkartennummern. Nach jedem Scan wird Dir ein Bericht angezeigt, ob und inwieweit Deine Daten im Dark Web auftauchen. Jedoch bieten nicht alle Programme diesen Service an. Das Google One-Abonnement ist in dieser Hinsicht eine Alternative zu Norton 360.
VPN-Funktionen
Wenn Du einen VPN nutzen willst, benötigst Du nicht notwendigerweise einen externen VPN-Dienst, auch wenn diese spezialisierten Programme zumeist die besten Funktionen bieten. Trotzdem können die in den Antivirus-Programmen integrierten VPN-Funktionen von Nutzen sein und einem bei der Verschleierung der eigenen Daten im Internet helfen.
Norton 360 hat hierfür eine Reihe von nützlichen Funktionen integriert. So kannst Du das Sicherheitsprogramm so einstellen, dass es sich bei jedem Start des Rechners mit einem VPN verbindet. Alternativ kannst Du diese Funktion auch nur für unsichere WLAN-Verbindungen aktivieren. Zudem bietet Norton 360 zusätzliche Einstellungsmöglichkeiten, etwa für die Verbindung mit bestimmten Regionen oder das Split-Tunneling.
Mit dem Split-Tunneling kannst Du bestimmte Anwendungen durch das VPN-Netzwerk zwingen, während andere Kanäle auf die reguläre Weise ihre Daten beziehen. Dadurch wird das Gesamtnetzwerk nicht ausgebremst. Sollte jedoch die VPN-Verbindung unterbrochen sein, dann schaltet der integrierte Kill-Switch es ab. Damit bieten Norton 360 und andere Antivirus-Programme die grundlegenden VPN-Funktionen. Mehr sind für viele Haushalte auch nicht notwendig. Die VPN-Dienste warten zwar mit mehr Funktionen auf, allerdings kostet das extra.
Passwörter sicher verwahren
Bei der Anzahl an Passwörtern, die der gewöhnliche Internetnutzer heutzutage verwalten muss, bietet sich ein zusätzlicher Passwort-Manager durchaus an. Der schützt die Passwörter und organisiert sie gleichzeitig. Viele Antivirus-Programme wie Norton 360 haben solche Funktionen ebenfalls bereits integriert. In diesem Fall ist es der Norton Password Manager, der übrigens auch auf Android und iOS zur Verfügung steht.
In der Regel sind die spezialisierten Programme zur Verwahrung von Passwörtern für diese Aufgabe besser geeignet. Wenn Du Deine Passwörter maximal sichern willst, sind diese eine bessere Wahl. Andernfalls kann ein integrierter Passwort-Manager der Antivirus-Programme ebenfalls gute Dienste leisten.
Backups in der Cloud
Daten lassen sich nicht nur schützen, indem ein Antivirus-Programm lästige Malware fernhält. Cloud-Dienste bieten sich als zusätzliche Backups an. Deswegen ist diese Funktion auch in Sicherheitssoftwares wie Norton 360 Deluxe integriert. Letzteres erlaubt die Speicherung von Daten bis zu einem Gesamtbestand von 50 Gigabyte.
Das ist von Vorteil, wenn sich die Anzahl der zu sichernden Daten in Grenzen hält. Wieder gilt: Spezialisierte Anwendungen verfügen meist über ausgereiftere Funktionen und in diesem Fall auch über größere Datenspeicher. Die integrierte Funktion ist zum Beispiel dann nicht notwendig, wenn Du bereits über Microsoft 365 verfügst. Damit kannst Du 1 Terabyte an Daten in dem Cloud-Speicher von OneDrive aufbewahren. Allerdings gibt es das nur im Abonnement. Die kostenlose Variante bietet Dir lediglich einen Cloud-Speicher von 5 Gigabyte. Der Cloud-Speicher von Norton wäre damit die bessere Alternative, wenn Du Geld sparen willst.
Automatische Software-Updates
Regelmäßige Updates sind eine Notwendigkeit, denn dadurch hält sich die Software nicht nur auf dem neuesten Stand, es werden auch angreifbare Sicherheitslücken geschlossen. Als Windows-Nutzer musst Du Dich in der Regel selbst darum kümmern, es sei denn, Du verwendest ein Programm für die Aktualisierung. Auch das können Antivirus-Programme übernehmen.
Bei dieser Aufgabe durchforsten die Programme den PC nach installierten Anwendungen und prüfen, für welche ein Update in der Warteschlange steht. Manche Antivirus-Programme führen die Updates anschließend automatisch durch. Dabei kann diese Zusatzfunktionen übersichtlicher aufbereitet sein als bei den darauf spezialisierten Programmen. Das kostenlose Update-Tool WingetUI gilt zwar als eines der besten Vertreter in dieser Sparte, ist aber etwas schwierig zu bedienen. Dafür sind sie häufig kostenlos.
Datenschutz prüfen
Beim Besuch verschiedenster Webseiten hinterlässt Du allerhand Spuren, welche die Betreiber bereitwillig speichern und für werbliche bis zwielichtige Zwecke verwenden können. Es gibt ein paar Dinge, die Du dagegen tun kannst, doch auch ein Antivirus-Programm kann Dir hierbei unter die Arme greifen.
So kann zum Beispiel Norton 360 aktuell besuchte Webseiten auf den Datenschutz überprüfen. Dabei durchforstet das Programm die Webseite nach darauf gespeicherten persönlichen Daten. Sollte es welche gefunden haben, setzt es Dich darüber in Kenntnis. Norton kann diese Daten standardmäßig nicht löschen, dafür musst Du selbst den Webseitenbetreiber anschreiben und die Löschung verlangen. Wenn Du aber bereit bist, für den Privacy Monitor Assistant von Norton zusätzliche Gebühren zu bezahlen, dann kann Norton in Deinem Namen eine Löschung veranlassen.
Mit dem Webbrowser sicherer surfen
Zusätzlich zu der Sicherheitssoftware bieten viele die Installation eigener Browser an. Bei Norton 360 wäre das zum Beispiel der Norton Private Browser. Diese auf Sicherheit spezialisierten Webbrowser ähneln in ihrer Bedienoberfläche und hinsichtlich der Funktion häufig dem Open Source entwickelten Browser von Google, da sie ihn als Grundlage nutzen. Allerdings haben sie häufig ein paar zusätzliche Features im Gepäck, wie etwa den Passwort-Manager im Browser von Norton.
Du musst allerdings nicht diese Webbrowser installieren, um die Sicherheitsfunktionen der Antivirus-Programme nutzen zu können. Einige stehen auch als Erweiterungen zur Verfügung. So lässt sich die Erweiterung Norton Safe Web auch bei Chrome, Edge und Firefox installieren. Notwendig sind die Browser der Antivirus-Spezialisten eh nicht. Die gängigen Vertreter bieten bereits ein gutes Maß an Sicherheit vor schädlichen Akteuren im Netz. Was ihnen an Schutzfunktionen mangelt, das lässt sich mit zusätzlichen Erweiterungen ausgleichen.
Funktionen für Elternkontrolle
Damit die Eltern nicht im Raum sein müssen, während die Kinder vor dem PC oder Laptop sitzen, gibt es zusätzliche Funktionen für die Elternkontrolle. Diese schauen sich genau an, auf welchen Webseiten die Kinder sich herumtreiben. In der mobilen Variante können sie sogar den Standort der Kinder verfolgen. Zudem können sie die Zeit einschränken, welche die Kinder vor dem Gerät verbringen dürfen.
Dafür hat Norton 360 bereits Norton Familiy integriert. Welche Funktionen die Software bietet, hängt vom Anbieter ab. Eventuell entspricht der Schutz nicht den Standards der Eltern. Das musst Du selbst zuvor ausprobieren. Da sie häufig bereits kostenlos enthalten sind, lohnt sich ein Test.
Brauchst Du ein Antivirus-Abonnement?
Wer sich umfassend schützen will, der gibt schnell Geld für verschiedene Programme unterschiedlicher Anbieter aus. Das kann teuer werden. Antivirus-Programme haben viele dieser Funktionen jedoch bereits häufig integriert. In der kostenlosen Variante stehen diese zumeist nicht zur Verfügung. Hier beschränken sie sich allein auf den Schutz vor Viren und Schadsoftware. Mit einem Abonnement schaltest Du jedoch verschiedene zusätzliche Funktionen frei, wodurch Du in der Summe günstiger wegkommst, als wenn Du für jedes Tool einzeln bezahlen würdest.
Allerdings muss sich das Gesamtpaket nicht immer lohnen. Schließlich kommt es darauf an, welche Sicherheitsanwendungen Du wirklich brauchst. Zudem sind die integrierten Zusatzfunktionen in Sachen Umfang und Leistung häufig unterlegen. Bei hohen Ansprüchen sind die spezialisierten Programme in der Regel die bessere Wahl.