Bargeldlose Bezahlmodelle

Onlineshopping gehört mittlerweile für viele Deutsche zur Normalität. Das Angebot an Waren ist im Internet schier unerschöpflich und auch der Service stimmt. Das Zurücksenden der Ware, sollte ein Schuh mal nicht passen, ist auch hier problemlos möglich. Kaufen, anprobieren und gegebenenfalls zurückschicken ist also ein Leichtes. Das Bezahlen ist oder war dagegen in der Vergangenheit nicht immer ganz so einfach.
Wer keine Kreditkarte besitzt oder bei einem Payment-Anbieter wie PayPal registriert ist, hat es gerade bei ausländischen Onlineshops schwer. Zwar gibt es inzwischen etliche Anbieter mit verschiedenen Bezahlmodellen, den Überblick dabei zu behalten ist aber nicht ganz so einfach. Erst kürzlich hatte das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz mit einer neuen Broschüre über moderne, bargeldlose Bezahlmethoden informiert. In dem knapp 30 Seiten langen Infoblatt werden alle relevanten Bezahlanbieter und -methoden aufgelistet und erklärt. Dabei geht es nicht nur ausschließlich um Bezahlmodelle im Onlineshopping, auch im Supermarkt kann beispielsweise über eine Smartphone App bezahlt werden. Oder andersherum: Auch online shoppen und dann den Betrag im Supermarkt mit Bargeld bezahlen ist möglich. Letztere Methode dürfte wohl vor allem Sicherheitskritikern gefallen. Ähnlich wie die Prepaid-Kreditkarte, die vor dem Zahlen erst mit dem entsprechenden Betrag aufgeladen werden muss.
EC und Lastschrift – alte Bekannte
Mit der EC-Karte kann man bereits seit vielen Jahren in fast jedem größeren Geschäft in Deutschland bezahlen. Allerdings gibt es hier zwei verschiedene Modelle, die Kunden aber meistens beide als EC-Verfahren sehen. Bezahlt man mit seiner EC-Karte und muss dafür auf einem Beleg unterschreiben, handelt es sich eigentlich um das ELV (elektronisches Lastschriftverfahren). Das heißt, der Verkäufer speichert von der Karte lediglich die Bankverbindung und mit Ihrer Unterschrift erteilen Sie ihm eine Einzugsermächtigung. Müssen Sie beim Bezahlvorgang aber Ihre PIN eingeben, so handelt es sich um das Electronic-Cash-Verfahren, kurz EC, und der Betrag wird sofort von ihrem Konto an den Verkäufer überwiesen.
Kreditkarte – der Gobal Player
Die EC-Karte und die Kreditkarte sind die in Deutschland am häufigsten vertretenen Bezahlmethoden. Im Internet sieht das schon anders aus, denn das Bezahlen per Lastschrift klappt meist nur bei deutschen Anbietern. Mit einer Kreditkarte kann man dagegen bei jedem Anbieter bezahlen. Problem an der Kreditkarte: Nicht jeder möchte mit Kreditkarte im Internet bezahlen oder bekommt vielleicht erst gar keine, entweder wegen eines negativen Schufa-Eintrages oder weil man noch zu jung ist. Für diese Fälle gibt es jetzt bei diversen Banken sogenannte Prepaid-Kreditkarten, die zwar wie eine Kreditkarte funktionieren, aber nur belastet werden können, wenn man zuvor Geld eingezahlt hat – das schützt auch vor unerwünschtem Missbrauch.
Online bestellen, bar zahlen
Noch sicherer als die Prepaid-Kreditkarte ist zum Beispiel Bargeld.de. Dieser Anbieter ermöglicht seinen Kunden ein sehr einfaches, sicheres und attraktives Bezahlmodell: Man kauft Online ein, bekommt statt einer Rechnung einen Bezahlschein zum Ausdrucken und bringt diesen in eine der teilnehmenden Filialen (dm, real, Telekom und mobilcom). Dort bezahlt man den offenen Betrag ganz einfach bar an der Kasse und der Verkäufer bekommt umgehend eine Nachricht über den Zahlungseingang. Dieses Modell wird zwar noch nicht von allen Shops unterstützt, hat aber Potenzial. Solange muss man unter Umständen auf andere Services ausweichen.
Bezahlen mit dem Smartphone
Ähnlich Innovativ wie Barzahlen.de ist das Bezahlen mit dem Handy. Das ist sowohl online als auch an der Supermarktkasse möglich. Voraussetzung sind ein vorherige Anmeldung bei Anbietern wie mpass und ein NFC-Sticker auf dem Handy. Der funktioniert wie eine Art Chip, auf dem Ihre Kundendaten gespeichert sind. Je nach Anbieter müssen Sie vorher Geld aufladen oder beim Paymentanbieter Ihre Kontodaten hinterlegen.
Andere Bezahlmodelle im Internet
Neben den bereits aufgelisteten Bezahlmöglichkeiten im Internet gibt es natürlich noch diverse andere Anbieter. PayPal fungiert etwa als eine Art Zwischenhändler, an den Sie das Geld überweisen und der dann mit Ihrem vorher eingerichteten Konto das Geld an den Verkäufer weitergibt. Das Einrichten des Kontos erfordert allerdings eine Kontoautorisierung, die ein paar Tage dauern kann. Schneller geht es beispielsweise mit giropay oder Sofortüberweisung. Hierfür benötigen Sie lediglich Ihre Onlinebankingzugangsdaten und Ihre TANs. Zu guter letzt darf der Kauf auf Rechnung nicht vergessen werden. Das bieten zwar meist nur die großen Versandhändler an, ist aber grundsätzlich auch noch möglich.
Fazit
Das bargeldlose Bezahlen, egal ob im Laden oder im Internet, hat sich in den letzten Jahren stark entwickelt und bietet dem Verbraucher schon jetzt viele verschiedene Methoden an. Auch wer auf eine herkömmliche Kreditkarte verzichten will, findet Wege bargeldlos einzukaufen. Zwar sind die besonders einfachen Modelle wie Barzahlen.de noch nicht sehr weit verbreitet, die Tendenz ist aber steigend. Wer häufig online einkauft, für den rentiert sich die Einrichtung eines PayPal Accounts. Wer aber überwiegend in Geschäften bargeldlos bezahlen möchte, der ist in Deutschland noch immer am besten mit der EC-Karte beraten.