Der Business Knigge: Worauf man als Arbeitnehmer unbedingt achten sollte

Viele Absolventen, Neu- oder Quereinsteiger stellen sich die Frage, was sie am ersten Arbeitstag tragen sollen. Denn: Die falsche Kleiderwahl kann an gegebenen Anlässen einem Affront gleichkommen. Aber es gibt klare, wenn auch selten in den Statuten festgehaltene Regeln und Richtlinien für die passende Kleidung am Arbeitsplatz. Der Business Knigge erleichtert die allmorgendliche Wahl vor dem Kleiderschrank und deren Befolgen ist ein absolutes Must-Do um die Karriereleiter zu besteigen.
Auf was Unternehmen Wert legen
Selbst wenn der Chef keine eindeutige Kleiderordnung vorschreibt, gibt es Regeln, an die sich jeder Angestellte, selbst in kleinen oder mittelständischen Unternehmen, halten sollte. Und das hat einen guten Grund: Die Wertschöpfung der Wirtschaft verlagert sich zunehmend auf den Dienstleistungssektor, weg von der fertigenden Industrie. Der Markt für hochqualifizierte Dienstleister ist umstritten und der Wettkampf zwischen den Unternehmen ist demnach groß. Um aus der Masse herauszustechen legen die Unternehmen großen Wert auf Originalität, die durch die Mitarbeiter ausgestrahlt werden soll.
Doch Vorsicht: Es gibt klare Regeln. Der Mitarbeiter repräsentiert zu unterschiedlichen Anlässen die Firma und muss mit seinem Kleidungsstil Seriosität und Kompetenz ausstrahlen.
Absolute No-Gos am Arbeitsplatz./h2>- Offene Schuhe: Flip-Flops, Sandalen oder Peeptoes schlagen jeden Personalleiter sofort in die Flucht. Absolutes No-Go: Egal wie verlockend es sein mag, niemals unter dem Bürotisch die Schuhe ausziehen. Dies ist schlichtweg unhöflich und unprofessionell.
- Ungepflegtes Auftreten: Ungewaschene Haare, brüchige Nägel oder schlechte Gerüche. Es sollte eigentlich selbstverständlich sein, aber so mancher Mitarbeiter wird, was seinen eigenen Geruch angeht, gerne betriebsblind. Bei Parfüm und Deodorant sollte ein unaufdringlicher, frischer Geruch gewählt werden. Schuhe sollte man regelmäßig auf unangenehme Gerüche kontrollieren und Schuhgeruch entfernen. Denn ein langer aktiver Arbeitstag geht an den wenigsten Füßen unbemerkt vorbei.
- Hotpants, Minirock, Bauchfrei und Co.: Diese aufreizenden Kleidungsstücke haben an keinem noch so heißen Tag eine Daseinsberechtigung am Arbeitsplatz. Auch nicht kombiniert mit einer Strumpfhose oder Leggings kann die Hotpants businessgerecht getragen werden. Dieses Kleidungsstück schreit nach Freizeit und ist schlichtweg nicht seriös genug für den Arbeitsplatz.
- Nackte Haut: Generell sollte nackte Haut im gehobenen Dienstleistungssektor vermieden werden. Zu einer informellen Besprechung oder zum Lunch darf der Blazer auch mal abgelegt werden, sofern das Oberteil keine Spaghettiträger oder einen sehr tiefen Ausschnitt hat. Spätestens zur wichtigen Präsentation sollten die Schultern aber wieder bedeckt sein. Nylon-Strümpfe sind immer Pflicht.
Stilsichere Kleiderwahl als Voraussetzung für sicheres Auftreten
Bei der passenden Kleidung soll es nicht nur darum gehen das Unternehmen zu repräsentieren. Auch kann das richtige Business Outfit viel für das persönliche Vorankommen des Mitarbeiters im Unternehmen tun. Auch wenn es altmodisch erscheinen mag – ein gut gewählter Absatzschuh kann viel für die Haltung und das selbstbewusste Auftreten einer Frau tun. Der Gang wird aufrecht, die Hüfte schiebt sich nach vorne und der Kopf hebt sich. In den meisten Branchen liegt die empfohlene Absatzhöhe bei 2 bis 4 Zentimeter. High-Heels der Höhe 6 bis 9 Zentimeter gelten für festliche Anlässe als angemessen.
Qualität als das oberste Gebot im Business Look
Dezente Klassik und ein stilvoller Auftritt – beides lässt sich nur über Qualität erreichen, erklärt Stylexpertin Ulrike Mayer. Hochwertige Kleidung zeichnet sich durch die Verarbeitung feinster Materialien aus. Es gibt nichts Unangenehmeres als eine gerissene Strumpfhose, Schweißflecken oder zerknitterte Anzüge. Im Business Look sollte man vor allem auf Naturstoffe setzen: Eine Seidenbluse passt sich weiblichen Formen perfekt an, ohne dass sich ein BH unschön abzeichnet. Ein Anzug aus Schurwolle zerknittert nicht beim Platz nehmen.
Hochwertige Naturstoffe können den ganzen Tag getragen werden, ohne dass sie die Passform verlieren. So besteht auch kurz nach Büroschluss die Möglichkeit bei einem Treffen mit einem Geschäftskunden seriös und frisch aufzutreten.
Uniformierung am Arbeitsplatz vs. individualisierter Freizeitlook?
Es hat den Anschein als gäbe es im Geschäftsleben nicht viel Freiraum für das Ausleben des persönlichen Stils, besonders der Anzug lässt Geschäftsmännern wenig Spielraum für Variation. Aber das Gegenteil ist der Fall: Mit der Auswahl einer stilvollen Krawatte oder dem Griff zu knalligen Farben kann auch am Arbeitsplatz Stil bewiesen werden. Deutsche Unternehmer sind traditionell etwas konservativer was die Wahl von Farbe und Schnitt angeht, mit modischen Alternativen kann man sich also gut von der Masse abheben.
Gut ausgewählte, qualitativ hochwertige Accessoires können jedes Business Outfit personalisieren. Eine elegante Halskette oder eine aufregende Uhr werten jedes Business Outfit optisch auf.
Es gilt die Regel: Acht Teile sind bei Damen das Maximum, auch sollte auf klimpernden Schmuck verzichtet werden, da dieser als störend empfunden werden kann.
In jedem Fall ist es gerne gesehen zu einem gewissen Grad seinem persönlichen Stil treu zu bleiben. Wer sich als Frau auf hohen Schuhen unsicher fühlt, sollte auf diese verzichten. Ein Modemuffel muss keinen italienischen Maßanzug mit knallrotem Einstecktuch tragen, um in der Geschäftswelt akzeptiert zu werden. In erster Linie soll Business Mode ein souveränes und seriöses Auftreten bezwecken und keine Unsicherheiten hervorrufen.
Business Knigge scheint antiquiert, ist aber topaktuell. Es gibt klare Regeln, die die Kleiderwahl in vielen Branchen vorschreiben. Wer sich als Arbeitnehmer an diese Regeln hält, kann seine Karriereoptionen im Berufsleben maximieren und vermeidet unangenehme Situationen im Berufsalltag.