Die beliebtesten Geldanlagen zur privaten Altersvorsorge

Private Altersvorsorge ist ein wichtiges Thema, das zu einem bestimmten Zeitpunkt für jeden interessant wird. Wer geschickt investiert, sichert sich einen angenehmen Lebensstandard bis an sein Lebensende. Allerdings ist nicht jedes Anlagemodell für jeden gleich attraktiv. Wir verraten Ihnen die beliebtesten Geldanlagen und welche Vor- und Nachteile sie mitbringen.
Warum private Altersvorsorge so wichtig ist
In den vergangenen Jahren ist immer deutlicher geworden, dass die gesetzliche Rente allein nicht ausreicht, um den Lebensunterhalt im Alter zu sichern. Unzählige Rentner haben Mühe, ihren alltäglichen Bedarf mit den geringen Mitteln der gesetzlichen Altersrente zu bestreiten. Schlimmstenfalls sind sie darauf angewiesen, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Obwohl sie jahrelang gearbeitet und ihre Beiträge entrichtet haben, sind sie gezwungen, eine Aufstockung beim Amt zu beantragen. Viele Menschen empfinden dies als äußerst unangenehm und nicht gerecht.
Um eine derartige Situation für die eigene Zukunft zu vermeiden, ist es notwendig, schon frühzeitig damit zu beginnen, eine private Altersvorsorge zu schaffen. Dazu stehen unterschiedlichste Möglichkeiten zur Verfügung.
Niedrige Zinsen machen Sparmodelle unattraktiv
Die aktuell äußerst niedrigen Zinsen lassen klassische Sparmodelle immer unattraktiver werden. Schließlich ist das Ziel des Anlegers stets, eine möglichst gute Rendite zu erzielen. Wer bislang auf Festgeld oder klassische Sparverträge gebaut hat, sollte sich nun schnellstmöglich umorientieren. Denn wenn am Ende der vereinbarten Laufzeit nur die eingezahlten Beträge vorhanden sind, so ist dies auf keinen Fall im Sinne des Sparers. Hilfestellung können unter anderem Finanzexperten, wie zum Beispiel die Deutsche Bank, leisten, die auf ihrer Webseite Tipps zu verschiedenen Modellen der Geldanlage zusammengestellt haben.
Niedrigzinsphase für Investitionen nutzen
Eine der beliebtesten Geldanlagen zur privaten Altersvorsorge sind Immobilien. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um Immobilien zur Eigennutzung oder zur Vermietung handelt. Die meisten Anleger empfinden Immobilien als am wertstabilsten und nutzen die aktuelle Niedrigzinsphase, um zu investieren. Doch häufig werden die Nebenkosten außer Acht gelassen, wenn es darum geht, die Immobilie als echte Altersvorsorge zu betrachten.
Eine eigene Immobilie ist für viele Menschen ein Lebenstraum. Und auf den ersten Blick scheint sie tatsächlich auch eine gewisse Absicherung für den wohlverdienten Ruhestand zu sein. Doch eine Immobilie allein gewährleistet längst keinen sorgenfreien Lebensabend. Sicher ist es angenehm, mietfrei zu wohnen, doch laufende Kosten und eventuell anfallende Reparaturen können das Eigenheim schnell zum enormen Kostenfaktor werden lassen.
Vor dem Kauf sind außerdem noch weitere Faktoren zu beachten, wie zum Beispiel die Wertentwicklung des Objektes. Ausschlaggebend ist hier natürlich die Lage der Immobilie. Während Immobilien in Großstädten oder in gefragten Regionen eine gewisse Wertsteigerung zu erwarten haben, ist dies bei Objekten in eher unattraktiven Lagen das Gegenteil.
Sollte irgendwann der Zeitpunkt kommen, an dem die Immobilie verkauft werden soll, müssen auch die bereits geleisteten Nebenkosten wie Grundbucheintrag, Grunderwerbssteuer etc. mit einkalkuliert werden. Damit das Haus oder die Wohnung bei einer Veräußerung einen wirklichen Gewinn erzielt, müssen diese Beträge unbedingt im Endpreis enthalten sein.
Weil eine Immobilie zwar weitgehend wertresistent ist, aber oftmals keine attraktiven Gewinne erzielt, sollte die private Altersvorsorge nicht ausschließlich auf ihr aufgebaut werden. Eine Streuung ist hier unbedingt anzuraten.
Riester-Rente – gar nicht so uninteressant
Auch wenn die Riester-Rente keinen sehr guten Ruf genießt, kann sie doch eine attraktive Altersvorsorge sein. Dieses Anlagemodell unterstützt den Aufbau einer privaten Altersvorsorge mit Hilfe staatlicher Zulagen. Durch diese staatlichen Zulagen wird die Rendite letztendlich wirklich interessant.
Der Anleger zahlt monatlich einen festen Betrag in seine Riester-Rente ein. Dieser Betrag wird jährlich um Zulagen ergänzt. Dabei erhält der Sparer eine Grundzulage und pro Kind eine weitere Zulage. Durch diese Zulagen steigt die Rendite und macht das Sparmodell deutlich interessanter als es auf den ersten Blick erscheint.
Außerdem bringt die Riester-Rente Steuervorteile mit. Auf der jährlichen Einkommenssteuererklärung können die geleisteten Beitragszahlungen als Sonderausgaben geltend gemacht werden.
Die Riester-Rente ist eine geschützte Kapitalanlage. Das heißt, auch wenn ein Sparer in eine finanzielle Notsituation gelangt, können die Riester-Beträge nicht gepfändet werden. Auch bei einem eventuell notwendigen Bezug von Hartz IV fließt das vorhandene Kapital aus dem Riester-Vertrag nicht mit in die Berechnungen ein.
Dennoch sind auch einige Nachteile vorhanden. Generell sind die Riester-Verträge für den Verbraucher nur schwer zu verstehen. Sie sind häufig sehr intransparent, sodass kaum ersichtlich ist, wofür und in welcher Höhe Gebühren entrichtet werden müssen. Auch die Vererbbarkeit ist ein wichtiger Punkt. Je nach Anbieter kann es hier zu größeren Komplikationen kommen. Oft können nur die tatsächlich eingezahlten Beiträge ohne Zulagen und Gewinnbeteiligung ausgezahlt oder übertragen werden.
Aktien und Wertpapiere eher unbeliebt
Obwohl Aktien und Wertpapiere oft attraktive Renditen versprechen, sind diese Geldanlagemodelle eher unbeliebt. Dies liegt sicherlich auch daran, dass die meisten Sparer auf Sicherheit ihrer Geldanlage bedacht sind. Dafür nehmen sie lieber eine niedrigere Rendite in Kauf. Da Aktienkurse sehr risikobehaftet sind, eignen sich Aktien nur bedingt dazu, eine private Altersvorsorge aufzubauen. Wer allerdings ein paar Euro übrig hat, kann seine Altersvorsorge um ein paar Aktien ergänzen. Dadurch wird das Risiko überschaubar und bei einem eventuellen Verlustgeschäft ist nicht gleich die gesamte Altersvorsorge dahin.
Generell lässt sich sagen, dass vor allem sichere Geldanlagen beim Verbraucher ganz hoch im Kurs stehen. Risikobehaftete Anlagemodelle wie beispielsweise Aktien oder auch Risikofonds eignen sich nur als Ergänzung zu der geplanten Altersvorsorge.