Doppelhäuser als kostengünstige Alternative zum Einfamilienhaus

Wohneigentum steht ganz oben auf der Wunschliste, wenn es darum geht, sich selbst ein Stückchen private Unabhängigkeit zu schaffen oder den eigenen Lebensstandard im Alter abzusichern. Doch bei der Wahl des optimalen Wohnkonzepts sind einige Faktoren zu berücksichtigen. Einfamilienhäuser, Doppel- und Reihenhäuser bieten viel Potenzial, unterscheiden sich aber in vielen Dingen enorm.
Doppelhaus oder Einfamilienhaus?
Wer sich für Wohneigentum entschieden hat, steht vor einer großen Herausforderung. Ist ein Einfamilienhaus die perfekte Wahl oder erfüllt ein Doppelhaus eher die individuellen Bedürfnisse? Soll das Haus in Fertigteilbauweise entstehen oder doch lieber massiv gebaut werden?
Einfamilienhäuser stehen frei und verfügen über ein Grundstück, das den gewünschten Freiraum schafft. Sie grenzen sich deutlich von den Nachbarhäusern ab. Es besteht kein direkter Kontakt zum Nachbarhaus.
Im Gegensatz dazu stehen Doppelhäuser. Diese verfügen zwar ebenfalls über ein Grundstück, teilen sich aber eine Wand mit dem Nachbarn. Dadurch entstehen diverse Vor- und Nachteile, die jeder ganz individuell für sich abwägen sollte.
Pluspunkte für das Doppelhaus
Wenn die Struktur von Haus und Grundstück genauer betrachtet wird, kommt sofort der direkte Nachbar in den Sinn. Dieser kann sowohl Vor- als auch Nachteil sein. Da die beiden „Hauspartner“ zukünftig Wand an Wand wohnen werden, sollte von Anfang an klar sein, dass ein freundschaftliches Nachbarschaftsverhältnis problemlos möglich ist. Im Idealfall bauen oder kaufen zwei befreundete Familien ein Doppelhaus.
Der tägliche direkte Kontakt zum Nachbarn sollte angenehm sein und auf keinen Fall die Freude am neuen Heim trüben. Ist dieser Zustand gegeben, steht einem respekt- und rücksichtsvollen Miteinander nichts mehr im Wege. Gemeinsame Grillabende oder gemütliche Zusammenkünfte könnten das neue Zuhause perfekt machen.
Im direkten Vergleich zwischen Einfamilienhaus und Doppelhaus schneiden Doppelhäuser vor allem hinsichtlich der Kosten deutlich besser ab als die Einfamilienhäuser. Da ein gemeinsames Grundstück benötigt wird, werden auch die Kosten dafür gemeinsam getragen.
Auch die Baukosten reduzieren sich beim gemeinsamen Bau deutlich. Da eine Wand weniger allein finanziert werden muss, sinken die Kosten. Die gemeinsame Wand wird von beiden Baupartnern finanziert. Dabei ist unbedingt darauf zu achten, dass diese Wand besonders gut schallisoliert wird. Sollte hier (am falschen Ende) gespart werden, könnte es später zu enormen Lärmbelästigungen kommen.
Wer gleich weit im Voraus plant, wird auch die Folgekosten bei seiner Entscheidung berücksichtigen. Diese festen Kosten wie zum Beispiel Energiekosten sind im Doppelhaus ebenfalls niedriger. Da es eine gemeinsame Wand gibt, sind die Wärmeverluste in beiden Haushälften viel geringer. Sie wärmen sich quasi gegenseitig. Es gibt nur drei Außenwände, sodass weniger Kälte in die beiden Teile des Doppelhauses eindringen kann.
Bauen, kaufen oder mieten?
Bauen:
Für das Bauen eines Doppelhauses spricht auf jeden Fall schon mal die grundsätzliche Entscheidungsfreiheit bei vielerlei Faktoren. So können alle Räume individuell geplant und diese den eigenen Bedürfnissen angepasst werden. Selbst auf das äußere Erscheinungsbild können beide Baupartner Einfluss nehmen. Grundsätzlich ist es aber so, dass beide Haushälften von außen miteinander harmonieren sollten. Eventuell besteht die Möglichkeit, die Farbe der Fassade nach eigenen Wünschen auszuwählen.
Vor der eigentlichen Bauphase muss die Entscheidung getroffen werden, ob es ein Fertighaus oder doch lieber ein Massivhaus sein soll. Fertighäuser aus Holz punkten durch ihre kurze Bauzeit und besitzen eine gute Wärmedämmung. Wer auf Langlebigkeit Wert legt, sollte auf Massivhäuser setzen, da sie einen hohen Wiederverkaufswert haben und rundum guten Schallschutz bieten. Im norddeutschen Raum ist das Traditionsunternehmen Viebrockhaus vor allem für seine Massivbauweise bekannt und baut auch seine Doppelhäuser auf diese Art.
Wie die Raumaufteilung innen vorgenommen wird, obliegt jedem Baupartner selbst. Hier sind der Gestaltungsfreiheit keinerlei Grenzen gesetzt. Eine einzige Einschränkung gibt es jedoch. Diese betrifft ausschließlich die gemeinsame Wand. Natürlich können hier keine Fenster geplant werden. Und auch die Schalldämmung muss so konzipiert werden, dass es in Zukunft zu keinen Lärmbelästigungen kommen kann.
Die Position des Doppelhauses sollte außerdem so gewählt werden, dass beide Hälften ausreichend Sonne bekommen und nicht dauerhaft im Schatten stehen müssen.
Zu bedenken ist auch die lange Zeit, die ein vollständiger Hausbau braucht. In dieser Zeit sind die zukünftigen Eigentümer häufig starker psychischer Belastung ausgesetzt.
Kaufen:
Wer lieber kauft, hat Vor- und Nachteile. Natürlich spart sich der Käufer den Baustress und die oft anstrengende Zeit aufwendiger Planungen und Planänderungen. Doch damit gibt es gleichzeitig eine Einschränkung der eigenen Vorstellungen. Das Gebäude steht bereits und kann nur noch bedingt an die individuellen Wünsche angepasst werden. Bestes Beispiel ist bereits das Wohnzimmer. Wer sich einen Kamin wünscht und ein Haus ohne entsprechende Schornsteinkonstruktion kauft, kann seinen Wunsch nicht mehr realisieren.
Für den Kauf spricht die Tatsache, dass dieser generell deutlich schneller abgewickelt ist als das Bauprojekt. So kann der Traum von der eigenen Immobilie sehr zeitnah real werden.
Mieten:
Eine ebenfalls interessante Möglichkeit ist das Mieten einer Immobilie. Auch diese Möglichkeit bringt verschiedene Vor- und Nachteile mit. Wer mietet, erhält sich eine große Flexibilität und Mobilität. Ein Mietvertrag könnte fristgemäß beendet werden. Allerdings gibt es auch einige, nicht unbedeutende, Nachteile. So ist ein Mietverhältnis auf lange Sicht deutlich teurer als der Erwerb einer eigenen Immobilie. Wer sein Heim gern selbst gestalten möchte, hat in einem Mietverhältnis nur sehr begrenzte Möglichkeiten dazu. Sämtliche Veränderungen müssen bereits im Vorfeld genau mit dem Vermieter abgesprochen werden. Sogar im Garten gibt es kaum Freiheiten in der Gestaltung.