Steigende Mietpreise in deutschen Großstädten

Deutschlands Ballungsräume werden immer teurer. In den letzten fünf Jahren sind die Mieten in Deutschland um durchschnittlich 13 Prozent gestiegen. Zu diesem Ergebnis kommt der Immobilienreport 2013 des Internetportals ImmobilienScout24.
Nur 13 Prozent, mag man angesichts der allgemeinen Preisentwicklungen in Deutschland denken. Doch was der Durchschnittswert verschweigt: Die deutschen Großstädte trifft der Mietanstieg ungleich heftiger. Am stärksten betroffen von der Mietpreiserhöhung sind Regionen mit starkem Wirtschaftswachstum und relativ moderatem Preisniveau. Spitzenreiter der Mietpreisentwicklung ist Wolfsburg mit einer Erhöhung von 37,7 Prozent in den letzten fünf Jahren, gefolgt von Ingolstadt mit 31,5 Prozent, Berlin mit 28,9 Prozent, Kassel mit 27,9 Prozent und Fürth mit 27,3 Prozent.
München ist teuerste Stadt Deutschlands
Teuerstes Pflaster in Deutschland bleibt nach wie vor München. Mit einer Nettokaltmiete von durchschnittlich 12,11 Euro pro Quadratmeter sind die Mieten in der bayerischen Landeshauptstadt nahezu doppelt so hoch wie der bundesdeutsche Durchschnitt. Ebenfalls tief in die Tasche greifen müssen Mieter in Frankfurt am Main. Hier wird der Quadratmeter zu einem Durchschnittspreis von 10,26 Euro vermietet. Zu den Top Five der teuersten Wohngegenden Deutschlands gehören zudem Freiburg mit 9,44 Euro, Stuttgart mit 9,43 Euro und Heidelberg mit 9,23 Euro pro vermietetem Quadratmeter. Die Zahlen des Reports beruhen auf der Auswertung von über zwei Millionen Angebotsdaten des Immobilienportals. Michael Kiefer, Chefanalyst bei ImmobilienScout24, sieht den Mietmarkt in Deutschland in erster Linie durch eine regionale Nachfrage gekennzeichnet. Einen starken Mietanstieg verzeichneten vor allem Städte, die in den letzten Jahren einen starken Zuzug erfahren haben. Mit der Mietpreiserhöhung reagiere der Markt lediglich auf die hohe Nachfrage nach Wohnraum in Ballungsräumen, in denen in den letzten Jahren zu wenig neue Wohnungen entstanden sind.
Aktuelle Miet- und Kaufangebote in der Immobiliensuche >>
Bezahlbarer Wohnraum wird knapp
Ein Problem stellt dieser Mangel an bezahlbarem Wohnraum vor allem für einkommensschwache Familien dar. Wie eine Studie der Bertelsmann Stiftung zeigt, wirkt sich das Mietpreisniveau in den deutschen Großstädten direkt auf das Armutsrisiko von Kindern aus. Eine Familie, die maximal 30 Prozent ihres Einkommens für den Wohnraum ausgeben möchte, wird in zahlreichen Städten Deutschlands schlichtweg nicht mehr fündig. Vor allem Familien, die weniger als 60 Prozent des ortsüblichen mittleren Einkommens erzielen, rutschen nach Entrichtung der Mietkosten oft unter die Summe, die Harz-IV-Empfängern als staatliche Grundsicherung zusteht. Während sich die Mietpreise langsam, aber stetig in die Höhe schrauben, gleicht die Entwicklung der Kaufpreise auf dem Immobilienmarkt einer Explosion. Auch hier sind es die deutschen Großstädte, die mit Preissteigerungen von durchschnittlich 30 Prozent voranpreschen. Vor allem die Städte Bayerns erfreuen sich großer Beliebtheit. Allen voran Regensburg, wo der Quadratmeter heute 63,4 Prozent mehr kostet als noch vor fünf Jahren. Auch in München hat die Kaufpreisentwicklung mit 48,8 Prozent deutlich zugelegt. Einen Quadratmeter kauft man hier derzeit für durchschnittlich 4.155 Euro – mehr als in jeder anderen Stadt Deutschlands. Die aktuelle Immobilienpreise Deutschlands lassen sich auf ImmobilienScout24 über eine interaktive Karte abrufen. Die Übersicht zeigt Miet- und Kaufpreise für Wohnungen und Einfamilienhäuser in allen Regionen Deutschlands. Interessierte können eine entsprechende Adresse entweder in die Suchzeile eingeben oder sich mit der Maus durch die Übersichtskarte klicken.
Aktuelle Miet- und Kaufangebote in der Immobiliensuche >>
Quelle: Immobilienscout24.de