Hilfe bei Sportverletzungen: Kennen Sie die PECH-Regel?
Erstversorgung bei Sportverletzungen: Die PECH-Regel
Ein plötzlicher stechender Schmerz während einer sportlichen Aktivität kann oftmals ein Zeichen für eine Verletzung sein. Solche Pechmomente erfordern schnelle und richtige Erstversorgungsmaßnahmen, die durch die sogenannte PECH-Regel beschrieben werden. Uwe-Jens Teßmann, Leiter der Unfall- und Handchirurgie im Helios Klinikum Berlin-Buch, erläutert diese Regel und deren Anwendung im Sportbereich, wie etwa beim Fußballspielen.
Die vier Schritte der PECH-Regel
1. Pause
Sportler sollten bei akuten Schmerzen in Muskelgruppen wie den Waden oder dem Oberschenkel die Tätigkeit sofort einstellen und die verletzte Muskulatur nicht weiter belasten.
2. Eis
Kühlen hilft bei Verletzungen von Muskeln, Sehnen oder Bändern, einer Schwellung entgegenzuwirken und Schmerzen zu verringern. Die ABDA empfiehlt, die betroffene Stelle bis zu drei Stunden zu kühlen, mit Pausen, um eine ausreichende Durchblutung zu gewährleisten. Zum Schutz der Haut sollte das Kühlpack oder Eis in ein dünnes Tuch eingewickelt werden.
3. Compression
Ein Druckverband oder eine Bandage kann helfen, die Schwellung zu mindern. Sollte sich die betroffene Stelle weiter anschwellen und der Verband dadurch zu eng werden, muss dieser entsprechend angepasst werden.
4. Hochlagern
Das Hochlagern der betroffenen Extremität dient dazu, einen Blutstau zu verhindern und die Entzündung zu reduzieren.
Nach der Erstversorgung
Nach der Erstversorgung empfiehlt es sich, ärztlichen Rat, beispielsweise von einer Sportmedizinerin oder einem Orthopäden, einzuholen. Teßmann gibt zudem Entwarnung: Viele Sportverletzungen können ohne chirurgischen Eingriff behandelt werden, allerdings ist oft Geduld erforderlich. Die Genesungszeiten können variieren: So dauert die Heilung von starken Muskelfaserrissen bis zu zwei Monate, während die Erholung von Bänderrissen ungefähr drei bis vier Wochen in Anspruch nehmen kann.