Wie schädlich sind Selbstzahler-Leistungen beim Arzt?
![Aufklärung und Information über IGeL-Leistungen muss der Arzt oder die Ärztin selbst übernehmen.](/binaries/_ht_1720693999843/medium/content/gallery/freenet/lifestyle/gesundheit/2024/04/04/pictures/aufklaerung-und-information-ueber-igel-leistungen-muss-.jpeg)
Alles reine Abzocke? Der Patientenbeauftragte der Bundesregierung fordert ein Verbot bestimmter Selbstzahler-Leistungen. So können Patienten die richtige Entscheidung fällen.
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Verständnis und Entscheidung bei Privaten Gesundheitsleistungen (IGeL)
Bei der Erwägung von zusätzlichen gesundheitlichen Maßnahmen in der Arztpraxis, die nicht von der Krankenkasse übernommen werden, ist es von Bedeutung, sich als Patient über den individuellen Nutzen und mögliche Risiken aufzuklären. -
Fragen nach der wissenschaftlichen Fundierung der Methode, dem konkreten persönlichen Vorteil und den potenziellen Gefahren, einschließlich fehlerhafter Resultate, die zu überflüssigen Therapien führen könnten, sind dabei entscheidend.
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Was sind IGeL und wie gehe ich damit um?
IGeL, oder Individuelle Gesundheitsleistungen, umfassen sowohl Angebote, die medizinisch nicht unbedingt notwendig sind, als auch solche, die ohne vorliegenden Krankheitsverdacht oder unter Verwendung neuer Behandlungsmethoden vom Arzt angeboten werden. -
Hierzu zählen auch Krebsvorsorgeuntersuchungen, die nur bei erhöhtem Risiko von den Kassen getragen werden.
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Um eine umsichtige Entscheidung treffen zu können, sollten Patienten eine schriftliche Kostenaufstellung anfordern und Bedenkzeit beanspruchen.
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Aufklärungspflicht und Patientenrechte
Eine fachgerechte Beratung über die individuell zu finanzierenden Zusatzleistungen obliegt dem behandelnden Arzt und ist ein wesentlicher Bestandteil der Patientenaufklärung. -
Gemäß der Verbraucher Initiative ist es nicht zulässig, diese Informationspflicht auf das Praxispersonal zu übertragen.
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Zusätzliche Informationsquellen und Expertenmeinungen
Zur weiteren Einsicht in das Angebot von IGeL kann das Portal "igel-monitor.de" zu Rate gezogen werden. -
Es ist zudem empfehlenswert, sich eine Zweitmeinung einzuholen oder Rat bei einer Patientenberatungsstelle oder der Krankenversicherung zu suchen.
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In manchen Fällen kann die Krankenkasse die Kosten auf freiwilliger Basis übernehmen.
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Vertragsabschluss bei Wahl einer IGeL
Entscheidet man sich für eine IGeL, ist es rechtlich vorgeschrieben, dass diese über einen schriftlichen Vertrag festgehalten wird, der die Leistungen und Kosten explizit auflistet. -
Ohne einen solchen Vertrag besteht keine Verpflichtung für den Patienten, die Kosten zu tragen, auch wenn die Leistung bereits in Anspruch genommen wurde.
Besonders in der Kritik der Selbstzahlerleistungen steht der Ultraschall zur Krebsfrüherkennung der Eierstöcke und Gebärmutter. Problematisch ist diese Untersuchung, da sie häufig zu falsch positiven Befunden und unnötigen weiteren Untersuchungen führt.
Das kann man tun, um das Krebsrisiko zu senken
- Vermeiden von Übergewicht
Zu hohes Gewicht ist ein Risikofaktor für Krebserkrankungen, von denen rund 7 Prozent durch Übergewicht ausgelöst werden. - Dieses führt oft zu chronischen Entzündungsprozessen und erhöhtem Insulinspiegel, der das Darm- und Brustkrebsrisiko erhöht.
- Mehr Ballaststoffe essen
Als krebsmindernd werden Ballaststoffe angesehen, da diese die Verdauung anregen. Dadurch können krebsfördernde Stoffe besser abgebaut werden. - Viele Ballaststoffe finden sich unter Anderem in Vollkornprodukten, Obst und Gemüse.
- Verzicht auf Rauchen
Nach einer Studie des Deutschen Krebsforschungszentrums gehen 90 Prozent aller Lungenkrebsfälle auf Tabakkonsum zurück. Zudem löst dieser 20 weitere Krebsarten aus. - Weniger Alkohol trinken
Ähnlich wie zu viel Fett fördert auch Alkohol Entzündungen im Körper und verändert den Östrogenspiegel. - Muss der Körper Alkohol abbauen, entsteht dadurch Acetaldehyd, was die DNA schädigt.
- Sorgen Sie für mehr körperliche Bewegung
Wer sich im Alltag ausreichend bewegt, löst immunologisch-hormonelle Prozesse im Körper aus, die das Krebsrisiko senken. - Die WHO emphielt 75 Minuten Sport oder 150 Minuten moderate Aktivität pro Woche.
- Nicht ungeschützt der Sonne aussetzen
UV-Strahlung gilt als Auslöser für Hautkrebs. Unnötiges Aussetzung der Strahlung etwa durch den Besuch von Solarien sollte besser vermieden werden. - Für längeres Aufhalten in der Sonne ist ausreichend Sonnencreme zu benutzen.
- Verzicht auf die Einnahme von Hormonen
Nehmen Frauen in den Wechseljahren Hormone gegen die Beschwerden ein, erhöht dies das Risiko für Gebärmutter- und Eierstockkrebs. - Eine dauerhafte Einnahme wollte daher vermieden werden.
- Gegen HPV und Hepatitis impfen lassen
Humane Papillomviren (HPV) können Gebärmutterhalskrebs auslösen. - Jungen als auch Mädchen können sich gegen HPV impfen lassen. Eine Hepatitis-B-Impfung Neugeborener kann das Risiko für Leberkrebs senken.