So erkennt man Manipulation - und das kann man dagegen tun
![Ob bei der Arbeit oder in privaten Beziehungen, etwa unter Freunden und in der Familie: Manipulationsversuche kommen überall vor.](/binaries/_ht_1720697987483/medium/content/gallery/freenet/lifestyle/gesundheit/2024/04/02/pictures/ob-bei-der-arbeit-oder-in-privaten-beziehungen-etwa-unt.jpeg)
Feine Schmeicheleien als Täuschungsmanöver: Der Kampf gegen subtile Manipulation
Rainer Sachse, ein renommierter Professor für klinische Psychologie und Psychotherapie, gibt in der neuesten Ausgabe von "Psychologie Heute Compact" (Nr. 76) aufschlussreiche Tipps zum Erkennen und Abwehren von Manipulation. Manipulation definiert Sachse als den Akt, jemanden gegen dessen Willen zu einer Handlung zu bewegen, die dem Manipulator Nutzen bringt. Es ist eine allgegenwärtige Schwäche des Menschen, für derlei Tricks anfällig zu sein. Schmeicheleien können ebenso wie ausgelöste Schuldgefühle als Werkzeug dienen. Manipulatoren nutzen das Schuldgefühl aus, inszenieren sich betont schwach und hilflos, um ihre Ziele zu erreichen. Dies lässt sich nicht selten in Partnerschaften beobachten, wo etwa Krankheiten vorgetäuscht werden, um die Anwesenheit des Partners zu erzwingen, anstatt offen um sie zu bitten.
Opfer solcher Machenschaften werden dann häufig zu Handlungen gezwungen, die sie eigentlich meiden möchten. Die Erkennung solcher Taktiken ist daher entscheidend. Sachse betont die Wichtigkeit des Bauchgefühls. Wenn sich das Unbehagen regt, weil man Dinge tut, die nicht den eigenen Wünschen entsprechen, sollte man dieser Intuition Glauben schenken.
Doch wie lässt sich eine Manipulation abwehren? Eine Strategie ist die offene Konfrontation. Informieren Sie den Gegner darüber, dass Ihnen seine Absichten klar sind und Sie diese missbilligen. Eine direkte, aber besonnene Kommunikation kann hier Wunder wirken. In Sachses Worten sollte das Motto lauten: "Der Versuch ist nicht strafbar, aber umsonst."
Gegenüber Personen, die sozialen Normen fremd sind und für die fremde Gefühle keine Rolle spielen, könnte ein anderes Vorgehen nötig sein. Kann man in solchen Fällen keinen Konsens finden, rät Sachse, sich aktiv aus der Lage zu befreien, selbst wenn dies den Verlust von Arbeitsplatz oder Beendigung einer Beziehung bedeutet.