So meistern Ältere die Zeitumstellung gut
Beginn der Sommerzeit: Vorfreude auf längere Abende
Mit dem Osterwochenende kommt auch die Sommerzeit – am 31. März stellen wir die Uhren eine Stunde vor. Die Tage erscheinen länger, denn die Abenddämmerung weicht später zurück und lädt ein, die Zeit draußen zu genießen. Das abendliche Vogelkonzert kann man nun länger vom eigenen Balkon aus verfolgen. Die positiven Effekte der Zeitumstellung sind es wert, in den Vordergrund gerückt zu werden, anstatt sich Sorgen über einen möglichen Schlafmangel zu machen.
"Wer im Vorfeld über potenzielle Schlafprobleme grübelt, könnte genau diese heraufbeschwören", meint Prof. Markus Gosch, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie. Die innere Uhr könnte zwar kurzfristig irritiert reagieren, aber substantielle Hinweise darauf, dass ältere Menschen darunter stärker leiden, gibt es nicht. Tatsächlich benötigt der Körper im fortgeschrittenen Alter oft weniger Schlaf – schon sechs Stunden können ausreichend sein.
Dennoch, diejenigen, die bereits mit Schlafproblemen zu kämpfen haben, könnten sensibler auf die Zeitverschiebung ansprechen. Prof. Gosch empfiehlt, diese Gelegenheit zu nutzen, um die eigenen Schlafgewohnheiten zu überdenken. Fragen wie "Welche Abendrituale pflege ich?" und "Halte ich mich an bestimmte Regeln?" sollten bedacht werden. Dazu könnten beispielsweise gehören, den Fernseher bereits eine Stunde vor dem Schlafen auszuschalten, schwere Speisen und Alkohol am Abend zu meiden oder nicht mehr viel Flüssigkeit vor dem Zubettgehen zu sich zu nehmen, um nachts weniger zur Toilette zu müssen. Ein persönliches Ritual, wie das Atmen frischer Luft am offenen Fenster oder das Trinken warmer Milch mit Honig, kann ebenso die Schlafqualität verbessern, indem es dem Körper signalisiert, dass der Tag zu Ende geht.
Für Rentner bietet die Sommerzeitumstellung unter Umständen weniger Stress, da der Tagesbeginn flexibler gestaltet werden kann. Trotzdem könnte es hilfreich sein, in der Woche nach der Umstellung keine frühen Termine zu planen und so den Druck zu mildern.
Wenn es um die Einnahme von Medikamenten geht, beruhigt Gosch: "Eine stundengenaue Einnahme ist meist nicht kritisch." Es ist nicht nötig, wegen der Zeitumstellung früher aufzustehen, um Medikamente zur üblichen Uhrzeit zu nehmen. Die Anpassung an die neue Zeit ist also unkomplizierter als befürchtet.