Die fünf größten Sex-Irrtümer

Frauen brauchen das Vorspiel, es gibt keinen schlechten Sex? Stimmt nicht! Unsere Kollegen der "Fit For Fun" haben sich aufgemacht ins Reich der Sex-Irrtümer und zeigen die fünf schlimmsten Unwahrheiten in unserer Bildershow!
Pamela Anderson verdanken wir den Satz: "Männer - man kann nicht mit ihnen leben, aber ohne sie funktionieren so viele Stellungen nicht." Wie Recht sie damit hat. Leider ist nicht überliefert, wie Pamela über die Feinheiten des sexuellen Miteinanders denkt. Fundierte Widerlegungen der hartnäckigsten Sex-Irrtümer liefert jedoch die Sexualforschung, kombiniert mit empirischen Beobachtungen von Sexualtherapeuten.
1. Irrtum: Frauen können Sex nur mit Vorspiel genießen.
Wie wahrscheinlich ist es, dass eine Mutter von zwei Kindern zwischen Weckerklingeln und Frühstücken Lust entwickelt, wenn der Partner sich langsam von den Fußspitzen mit intensiven Küssen über die Knie bis zum Bauchnabel hocharbeitet, um dann an ihren Brüsten zu verweilen, während bereits das Hochbett im Kinderzimmer knarzt? Die Auflösung: Es gibt mehr Momente als Männer sich vorstellen können, in denen Frauen schnellen, effektiven Sex wollen. Weil sie scharf wie Schmitz' Katze sind, weil sie wenig Zeit und trotzdem Lust haben, weil sie eigentlich gar keine Lust haben, aber Sex mal wieder dran ist. Ein ausgedehntes Vorspiel ist dann der Killer schlechthin. Die Wahrheit ist: Wann das Vorspiel gewünscht ist, müssen Männer und Frauen je nach Situation erspüren. Und dann entsprechend von schnell auf langsam oder umgekehrt schalten. In 90 Prozent der Paarberatungen sind Unstimmigkeiten bei Timing und Modus ein Problem.
2. Irrtum: Es gibt nur guten Sex.
Gibt es auch schlechten Sex? Die Frage wurde mal von einem Mann gestellt, dem ein lebhaftes Sexleben nachgesagt wurde. Er war entsetzt, als die Antwort 'Ja' lautete. Sein Selbstbewusstsein als Liebhaber hatte einen üblen Dämpfer erhalten. Tatsache ist, dass schlechter Sex eher eine Kategorie ist, die von Frauen aufgestellt wird. Die Ansprüche an Männer sind hoch. Sie sollen einfühlsam, männlich, Meister des Timings, bewundernd und im Bett vielseitig sein und vor allem den Orgasmus der Frau im Fokus haben. Trifft das nicht alles gleichzeitig zu, gibt es Abzüge in der B-Note. Was Frauen wissen sollten: Anders als der Ahnungslose (s.o.) denken sehr wohl immer mehr Männer beim Sex an das Wohl, vulgo den Orgasmus, der Partnerin, und sind dadurch extrem unter Stress. Ja, es gibt schlechten Sex – aber Frauen haben daran auch ihren Anteil.
3. Irrtum: Sex verlernt man nicht
Natürlich ist nicht offiziell bekannt, wie viele erwachsene Menschen jahrelang ohne Sex leben. Aus Umfragen geht hervor, dass jeder Dritte bereits mindestens einmal eine zweijährige Sexpause in seinem Leben hatte. In dieser Zeit verlernt man natürlich nicht, wie der reine Geschlechtsakt mechanisch vonstatten geht. Doch laut Umfragen haben 40 Prozent langjähriger unfreiwilliger Sex-Asketen Angst vor dem neuen 'ersten Mal'. Dass sie zu aufgeregt, zu ungeschickt, zu schnell oder auf jeden Fall zu unerfahren rüberkommen. Wer in diesen Ängsten hängen bleibt, der kann dann schon den Eindruck haben, 'es' verlernt zu haben. Tatsächlich gilt in den meisten Fällen die Devise: Use it or lose it – tu es oder verlier’ es!
4. Irrtum: Lustlosigkeit ist der Killer Nr. 1
Es ist nicht mangelnde oder fehlende Lust auf Sex, die das Liebesleben killt. Die ist nur Symptom – in Partnerschaften für eine Schieflage der Beziehung, bei Singles Ausdruck von Unsicherheit oder Enttäuschung. Denn sobald ein neuer Partner auftaucht, die Schmetterlinge flattern und der Unterleib bebt, ist die Lust ja wieder da. Paartherapeuten wissen, dass mangelnde Körperhygiene, Mangel an Gesprächen und lieblose Routinenummern die häufigsten Ursachen für Mangel an Lust sind. Und dass selbst in festgefahrenen Partnerschaften regelrechte Wollust wieder aufleben kann. Sei es durch Fremdgehen oder durch intensive Beziehungsarbeit.
5. Irrtum: Harmonie ist der Schlüssel zu sexuellen Höhenflügen
Nichts schadet wildem, orgiastischem Sex mehr als Harmonie. Sex ist in seiner Urqualität archaisch, hart, von wilden Gefühlen gepeitscht. Deshalb ist Sex nach einem heftigen Streit auch so wunderbar. Dann folgt die Harmonie, die Versöhnung, auf die körperlich rauschhafte Annäherung. Eine erfüllte Sexualität braucht die gesamte Bandbreite des Austausches: verbal, körperlich, seelisch, eventuell sogar spirituell. Sexuelle Höhenflüge sind ja auch kein Dauerzustand. Bei den Franzosen heißt Orgasmus 'le petit mort', der kleine Tod. Das ist Leidenschaft – also ein Gefühl, das auch Leiden schafft.