Das sind die häufigsten Fehler von Hobby-Handwerkern
Heimwerken macht Freude - zumindest in der Theorie. In der Praxis führt der Weg von der Idee zum Ergebnis oft über Umwege, Frust und Missgeschicke. Kleine Fehler können schnell große Folgen haben und aus einem geplanten Feierabendprojekt einen Vollzeitjob machen. Gut, wenn man weiß, wie sich typische Pannen vermeiden lassen.
Bevor man sich hoch motiviert in sein nächstes Projekt stürzt, lohnt sich ein Blick auf die häufigsten Heimwerker-Fails. Diese reichen vom fehlerhaften Einsatz von Werkzeugen bis hin zu sicherheitsrelevanten Patzern. Als Laie hat man schließlich nicht alles, was Handwerker in einer umfangreichen Ausbildung erlernen, einfach so drauf. Gute Vorbereitung ist essenziell, wenn's gelingen soll!
Egal, ob man eine Lampe aufhängen oder eine Steckdose austauschen will: Ohne das Ausschalten der Sicherung setzt man sich einer ernsthaften Gefahr aus. Besonders in älteren Gebäuden ohne FI-Schalter kann das sogar lebensgefährlich sein. Daher lieber zweimal prüfen, ob der Strom wirklich abgeschaltet ist. Ein Spannungsprüfer kann zusätzliche Gewissheit bringen.
Schrauben lassen sich oft problemlos in weiches Holz drehen - bis zu einem gewissen Durchmesser. Ab etwa fünf Millimetern sollte man vorbohren, um ein Aufspalten des Holzes zu vermeiden. Besonders bei Hartholz empfiehlt sich dieser Schritt. Ob Vorbohren nötig ist oder nicht, hängt aber auch von der Art der Schraube ab. Darauf verzichten kann man etwa bei speziellen Schrauben mit Bohrspitze.
Eine Idee direkt umzusetzen mag verlockend sein. Doch ganz ohne Planung endet das Projekt oft im Frust. Materialien fehlen, Werkzeuge sind ungeeignet oder der Aufwand wird unterschätzt. Daher sollte man sich vorher überlegen, was man wirklich braucht, welche Kosten auf einen zukommen und wie viel Zeit zur Verfügung steht. So bleiben böse Überraschungen aus.
Schnäppchen bei Werkzeugen oder Baumaterialien zahlen sich selten aus. Billigprodukte halten oft nicht lange oder liefern schlechte Ergebnisse - und verursachen am Ende mehr Kosten als hochwertigere Produkte, wenn Nacharbeit fällig wird. Im schlimmsten Fall gefährdet die Billigware sogar Ihre Sicherheit. Lieber in Qualität investieren - das lohnt sich langfristig.
Ähnlich sieht es beim Laminat aus: Auch dieser Bodenbelag braucht Raum, um sich auszudehnen und zu atmen. Wird Laminat zu eng verlegt, entstehen Spannungen, die den Boden anheben oder beschädigen können. Also mindestens 8 mm Abstand zur Wand lassen. Das Material sollte außerdem 48 Stunden Zeit bekommen, um sich vor dem Verlegen im Raum zu akklimatisieren.
Beim Reifenwechsel gilt: Mit Gefühl festziehen! Zu viel Kraft kann Gewinde beschädigen oder Schrauben abreißen - und dann hat man mit dem selbst vorgenommenen Reifenwechsel am Ende kein Geld gespart. Ein Drehmomentschlüssel hilft, das richtige Maß zu finden - die Investition in ein hochwertiges Modell hat man bald wieder hereingearbeitet, wenn man seine Reifen alljährlich selber wechselt.
Genauso wenig hilft rohe Gewalt, wenn Schrauben festsitzen. Vielmehr sind hier die richtigen Hacks, Schmiermittel und Geduld gefragt. Ein Tropfen Öl oder Multifunktionsspray, Abwarten der Einwirkzeit und vorsichtige Bewegungen mit einem passenden Schraubenzieher wirken stattdessen Wunder. Gewalt führt nur dazu, dass der Schraubenkopf abnutzt, abreißt oder man sich selbst verletzt.
Wer vor dem Streichen nicht ordentlich abklebt und abdeckt, ärgert sich danach doppelt. Farbspritzer auf Möbeln oder Bodenbelägen sind nicht immer rückstandslos entfernbar - und wenn doch, kostet einen das Entfernen im Nachgang sicherlich mehr Zeit als ein gründliches Abkleben im Vorfeld. Zum Schutz der Einrichtung vorgesehene Materialien wie Kreppband und Malerfolie verwenden.
Bauschaum ist zwar sehr praktisch und vielfältig einsetzbar - er ist aber auch tückisch, da er stark aufquillt und nur noch schwer zu entfernen ist, wenn er einmal hart geworden ist. Also lieber erst einmal etwas weniger auftragen, um das Verhalten des Montageschaums kennenzulernen. Nachsprühen ist immer noch möglich.
Das richtige Gefälle bei Abflussrohren ist essenziell. Ist es zu gering, so fließt das Abwasser nicht ordentlich ab. Ist es zu steil, so fließt das Wasser so schnell ab, dass es Feststoffe nicht mitnimmt. Daher sollte man sich genau informieren, welche Neigung für die vorgesehene Leitungsart (belüftet oder unbelüftet?) ideal ist - ansonsten müffelt es hinterher.
Estrich selbst zu verlegen ist kein Kinderspiel. Es erfordert Know-how über Dämmung, Schallisolierung und Trocknung. Fehler wirken sich auf den gesamten Bodenaufbau aus. Also sollte man sich daher gut überlegen, ob man diesen Arbeitsschritt nicht besser Fachleuten überlassen möchte. Sollte man sich für die DIY-Variante entscheiden, muss man sich gut über alle Arbeitsschritte informieren, bevor man loslegt.
Diesen Fehler kann man womöglich nicht wieder gutmachen durch Nacharbeit oder zusätzliche Investitionen: den Verzicht auf die richtige Schutzausrüstung. Schnittschutz-Handschuhe, feste Schuhe, Schutzbrille und Helm verhindern Verletzungen und sorgen für sicheres Arbeiten. Daher nicht an der falschen Stelle Zeit und Geld sparen - die Gesundheit dankt es einem.
Ist das Bohrloch zu tief oder zu groß geraten, so lässt sich dieser Fehler nachträglich kaum mehr beheben. Deshalb Klebeband am Bohrer als Tiefenmarkierung nutzen und lieber einen Durchmesser zu klein als zu groß starten. So vermeidet man unschöne Löcher in der Wand, die hinterher nicht verwendet werden können und wieder zugefüllt und überstrichen werden müssen.
Wer ein umfangreicheres Innenausbau-Projekt plant, wobei auch eine Wand eingerissen werden soll, braucht mehr als nur Mut und einen Bohrhammer. Tragende Wände dürfen nur nach statischer Prüfung verändert werden. Im Zweifelsfall einen Experten hinzuziehen - die Sicherheit und die Stabilität des Hauses stehen auf dem Spiel.
