Der Magen – unser sensibles Hochleistungsorgan

In leerem Zustand ist der Magen rund 20 Zentimeter lang und fasst im Durchschnitt 1,2 bis 1,6 Liter
Im Laufe des Lebens verarbeitet der Magen rund 30000 Tonnen Nahrung für Sie. Grund genug, ihn besser kennenzulernen.
Der Magen ist ein elastischer Muskelsack, der an die Speiseröhre anschließt und in den Zwölffingerdarm mündet. Er besteht aus Magenmund, Magengrund, Magenkörper und Magenausgang. In leerem Zustand ist er rund 20 Zentimeter lang und fasst im Durchschnitt 1,2 bis 1,6 Liter. Seine Funktion ist es, aufgenommene Nahrung mit dem sauren Magensaft zu vermengen und so die festen Bestandteile in Kombination mit Enzymen zu zerkleinern. Den entstandenen Speisebrei befördert er mittels Muskelkontraktion zum Darm. Weil feste Nahrung 1 bis 5 Stunden im Magen bleibt, dient der Magen außerdem als eine Art Zwischenspeicher. Die 35000 Schleimhautdrüsen des Magens produzieren täglich bis zu 3 Liter Magensäure, die nicht nur die Nahrung andaut, sondern auch Bakterien abtötet und so vor Erkrankungen schützt. Der Magen selbst schützt sich vor der Säure durch die 0,5 Millimeter dicke Magenschleimhaut.
Zu den häufigsten krankhaften Veränderungen des Magens gehören das Magengeschwür und die Magenschleimhautentzündung – auch unter dem Namen Gastritis bekannt. Hinweise für diese Veränderungen können häufig auftretende Symptome wie Magenschmerzen, Sodbrennen, Völlegefühl oder Übelkeit sein. In vielen Fällen verschwinden die Symptome nach kurzer Zeit von selbst wieder und sind alltäglichen Belastungen wie Stress, fettem Essen, Rauchen oder Alkohol geschuldet. Unter Stress produziert der Magen zu viel Säure, die Muskeln verkrampfen sich. Bleiben die Symptome jedoch länger als eine Woche oder treten sie immer wieder auf, muss beim Arzt die Ursache geklärt werden. Per Magenspiegelung, Gastroskopie genannt, erkennt der Arzt, ob eine chronische Entzündung, ein Geschwür oder gar Magenkrebs die Symptome verursacht. Meist ist das Bakterium Heliobacter plyroi an Entzündungen und Geschwüren schuld. Das stäbchenförmige Bakterium überlebt den sauren ph-Wert des Magens und besiedelt die Magenschleimhaut.
Bei Sodbrennen fließt Magensaft zurück in die Speiseröhre. Das ist völlig normal und in der Regel unbedenklich. Kommt aber mehrmals pro Woche überdurchschnittlich viel der Säure hoch, kann das auf die Reflux-Krankheit hindeuten. Etwa 15 Prozent der Bevölkerung sind davon betroffen.
Grund für Magenbeschwerden kann auch der sogenannte „Reizmagen“ sein. Jeder dritte Deutsche leidet an der funktionellen Verdauungsstörung, doch bei jedem zweiten untersuchten Patienten kann der Arzt keine organische Ursache für die Beschwerden erkennen. Die Betroffenen spüren Verdauungsvorgänge intensiver als andere Menschen.
Bei akuten Magenproblemen braucht der Magen Zeit, um sich in Ruhe zu erholen. Meiden Sie deswegen fettes und scharfes Essen, kauen Sie oft und langsam, meiden Sie Alkohol, Nikotin und Medikamente mit Acetylsalicylsäure. Tee, zum Beispiel Kamille, Süßholzwurzel oder Schafgarbenkraut beruhigen den Magen. Meist verschwinden die Symptome nach ein paar Tagen von selbst. Wenn die Symptome anhalten sollten Sie einen Arzt aufsuchen, der die Ursache klärt.
Um dauerhaft Magenproblemen vorzubeugen, sollten Sie sich regelmäßig an der frischen Luft bewegen, ausgewogen essen und Alkohol und Nikotin meiden.