Die optimale Ski-Ausrüstung
Die richtige Skiausrüstung hilft Ihnen Verletzungen zu verhindern. Außerdem: cruisen statt racen.
Wer auf der Piste eher wie ein Cruiser statt wie ein Racer unterwegs ist, der vermeidet eine Menge Unfälle. Nützlich ist außerdem ein Helm, auch wenn Hobbyfahrer damit nicht besonders cool aussehen. Der Kopfschutz reduziert allerdings die Gefahr einer Schädelverletzung erheblich.
Das Fußkleid
Abgesehen von Helm und defensiver Fahrweise spielt das richtige Material an und unter den Füßen eine wichtige Rolle. Allem voran die Stiefel. Zwei Drittel seiner Zeit auf der Piste verbringt der Skifahrer mit Gehen und Stehen. Daher entlastet ein Geh- und Stehmechanismus in den Skistiefeln die Knie am effizientesten. Wichtig ist zudem, dass der Fuß im Schuh genug Platz hat (eine Schuhnummer größer wählen, als Sie in Straßenschuhen haben), und dass eine gleichmäßige Bewegung nach vorne im Schaft möglich ist.
V statt X
Klassischerweise stehen die Füße in den Bindungen parallel zu den Skiern. Bei Skischuhen der neuesten Generation ist dies teilweise nicht mehr so. Die Fußspitzen sind stattdessen ein wenig nach außen gerichtet. Die V-Position kommt der natürlichen Stellung der Hüft- und Kniegelenke, besonders bei Männern, entgegen. Daher rechnen Experten mit einem Rückgang der Verletzungsrate in den nächsten Jahren.
Am konsequentesten verfolgt Hersteller Fischer das neue Stiefelkonzept mit der Soma-Tec-Technologie. Bei Schuhen wie dem Modell Soma MX beträgt der Winkel zwischen der Fuß- und der Skilängsachse zirka 7 Grad. Dies entspricht in etwa der natürlichen Außendrehung des Fußes, die bei Männern im Durchschnitt 6 bis 8 Grad umfasst, bei Frauen etwas weniger.
Bei konventionellen Skischuhen besteht die Gefahr, dass Kniegelenke beim Beugen in eine leichte X-Bein-Stellung gezwungen werden. Als Folge wandert die Kniescheibe etwas zur Seite und hat in dieser Position weniger Auflagefläche. Dort, wo sie aufliegt, ist die Belastung unverhältnismäßig hoch.
Der Verbund
Die Bindung, in der die Stiefel stecken, birgt weniger Verletzungsgefahr. Wichtig ist nur, dass ein Profi sie zu Beginn jeder Saison korrekt einstellt. Dann ist das Risiko einer zu frühen (Fehlauslösung) oder einer zu späten Auslösung (Nichtauslösung) minimal.
Verletzungen durch Fehlauslösung sind selten. In der Befragung der ASU Ski führten nur 1,9 Prozent aller Crash-Opfer ihren Unfall auf diese Ursache zurück. Ein Nichtauslösen der Bindung ist gefährlicher. 11,3 Prozent der Pisten-Verletzungen stehen mit der Ursache in Zusammenhang. Im Vergleich zu Umfrageergebnissen aus den 80er- (17,3 Prozent) und 90er-Jahren (14,9 Prozent) bleiben heutzutage allerdings wesentlich weniger Füße mit fatalen Folgen in der Bindung hängen.
Das Podest
Ganz wichtig: Achten Sie darauf, dass Ihre Skier nicht mit einer Plattenerhöhung versehen sind (Platte zwischen Ski und Bindung, vor allem bei Carving-Skiern üblich). Eine solche Erhöhung der Standposition ist nur für Wettkampf-Fahrer ratsam. Der Ski greift zwar besser im Schnee, und Profis rasen damit wie auf Schienen um die Kurven, Normalfahrer bleiben mit Plattenerhöhung aber besonders häufig im Schnee hängen. Auf Grund der veränderten Geometrie sorgt die Plattenerhöhung beim Crash für eine enorme Krafteinwirkung auf das Kniegelenk und verursacht besonders schwere Verletzungen.