Diese Kosmetika enthalten Plastik

Nicht nur durch die Wegwerfkultur gelangt jährlich tonnenweise Plastik-Müll in die Weltmeere. Nach wie vor enthalten zahlreiche Kosmetikprodukte Mikroplastik-Teilchen die über das Abwasser im Meer landen. Dort belasten sie Ökosysteme und erhalten Einzug in die Nahrungskette.
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat eine aktuelle Analyse der Verwendung von Mikroplastik in Kosmetik- und Körperpflegeprodukten deutscher Hersteller veröffentlicht.
Dabei stellt sich heraus, dass die meisten großen Markenhersteller nach wie vor Plastik in ihren Produkten verwenden. Im Rahmen des Kosmetikdialogs zwischen dem Industrieverband Körperpflege und Waschmittel (IKW) und dem Bundesumweltministerium wurde in einer Selbstverpflichtung der Hersteller vereinbart, auf feste Plastikpartikel in Kosmetika künftig zu verzichten.
Doch feste Stoffe die in Flüssigkeit gelöst wurden, betrachten die Hersteller offensichtlich nicht als Mikroplastik und somit als Teil der getroffenen Vereinbarung. Gel- und wachsartige Kunststoffe lassen sich nach wie vor in zahlreichen Produkten nachweisen.
Vor allem von festen Plastikpartikeln ist es bekannt, dass diese teils ungefiltert über unsere Abwässer in Flüsse und Meere gelangen. Bei einer Greenpeace-Analyse von mehr als 50 Wasserproben aus deutschen Flüssen fand sich in jeder einzelnen Mikroplastik, darunter auch industriell gefertigtes.
In Flüssen und Meeren laugen die Mikroplastik-Teilchen schädliche Zusatzstoffe wie den Weichmacher Bisphenol A aus oder binden Schadstoffe an sich, die bereits im Wasser vorhanden waren, wie beispielsweise Dioxin DDT oder andere Pestizide aus Industrie oder Landwirtschaft.
Durch die Anreicherung von Mikroplastik im Wasser landet diese letztlich auch in der Nahrungskette. Wissenschaftler haben die winzigen Teile schon in Speisefischen wie Thunfisch, Kabeljau und Makrelen, sowie in Meeresfrüchten wie Muscheln oder Garnelen gefunden.
Über die Auswirkungen von flüssigen gel- und wachsartigen Kunststoffen ist bisher weitaus weniger bekannt. Für den Verbraucher ist zudem oftmals kaum erkennbar ob und wie viel Mikroplastik in den einzelnen Kosmetik-Artikeln enthalten ist.