Hilfe, Haarausfall!
Sie glauben, Haarausfall sei nur ein Seniorenproblem? Weit gefehlt! Viele junge Männer und Frauen in den Wechseljahren sind davon betroffen.
Im Durchschnitt beginnt Haarausfall bei der Hälfte aller Männer im Alter von rund 30 Jahren. Doch keine Sorge, ein paar Haare im Abfluss der Dusche sind noch kein Indiz dafür, dass Sie eine Glatze, unschöne Löcher oder Geheimratsecken bekommen. Rund 50 bis 100 Haare verliert jeder Mensch am Tag. Erst ab mehr als 100 Haaren spricht man von Haarausfall.
Die Ursachen von Haarausfall
Haarausfall ist erblich – das Zusammenspiel der Gene ist schuld. Forscher der Unis Bonn und Düsseldorf fanden heraus, dass ein Gen, das für frühe Glatzenbildung sorgt, auf dem X-Chromosom vererbt wird, sprich: von der Mutter. Am häufigsten ist die sogenannte androgenetische Alopezie, bei der das männliche Geschlechtshormon Testosteron dafür verantwortlich ist, dass Haarfollikel auf der Kopfhaut verkümmern. Diese umgeben die Haarwurzel und verankern das Haar in der Kopfhaut. Aber auch Stress kann Grund für den Haarverlust sein. Bei zu hoher Belastung werden die Haarwurzeln nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt. Stress setzt neuronale Botenstoffe wie Kortisol frei, die den Haarwuchs bremsen. Konsequenz auch hier: Haarausfall. Ernähren Sie sich möglichst gesund, denn auch Vitamin-, Eisen- oder Zink-Mangel kommen als Ursache in Frage.
Bekommen Sie eine Glatze?
Je früher Sie zum Hautarzt gehen, desto eher können Sie krankheitsbedingten Haarausfall ausschließen. Der Arzt wird zunächst per Zupftest prüfen, wie leicht sich die Haare aus der Kopfhaut ziehen lassen. Zur genauere Untersuchung führt er einen so genannten Trichoscan durch. Dazu wird eine kleine Stelle des Haupthaars rasiert. Nach 3 Tagen wird analysiert wie viele Haare nachgewachsen sind.
Maßnahmen gegen den Haarverlust
Die Liste an Mittelchen, die gegen Haarausfall helfen sollen, ist so lang wie die allgemeine Angst vor der Glatze groß ist. Für viele von ihnen wie zum Beispiel den gängigen Shampoos gibt es allerdings keine ausreichenden Belege für die Wirksamkeit. Medikamente können die Haare nur während der Wachstumsphase beeinflussen. Sind sie bereits in der Ruhephase, fallen sie auch mit der Medizin aus. Erst beim nachwachsenden Haar kann das Medikament dann wieder wirken und dazu führen, dass weniger Haare ausgehen. Ein kostspieliges Mittel der Wahl könnte auch die Haartransplantation sein. Dazu werden Haarfollikel auf dem Kopf verteilt. Es wird ein Haarwurzelstreifen am Hinterkopf entnommen. Den Streifen präpariert der Arzt und zerlegt ihn in kleinere Einheiten, die etwa fünf Haarwurzeln enthalten. Sie werden dann an den Stellen eingesetzt, wo das Haar wieder üppiger werden soll. Die Operation dauert mehrere Stunden, bis das Haar nachwächst, etwa drei Monate.