
Die verrücktesten Experimente aller Zeiten
Elektro-Schocks auf Befehl, psychedelische Drogen oder Briefmarken auf Geschlechtsteilen: Wir stellen Ihnen die wohl seltsamsten Experimente der Menschheit vor!
Die verrücktesten Experimente aller Zeiten
Elektro-Schocks auf Befehl, psychedelische Drogen oder Briefmarken auf Geschlechtsteilen: Wir stellen Ihnen die wohl seltsamsten Experimente der Menschheit vor!
Hemmungen auf dem stillen Örtchen
Alleine läuft es besser am Pissoir. Das stellte der Psychologie-Student Dennis Middlemist an der University of Wisconsin in Green Bay 1973 nicht nur theoretisch fest. Er bestätigte es mit einem Experiment, bei dem zwei Männer in der Toilette der Universität entweder direkt nebeneinander urinieren mussten – oder etwas Abstand halten konnten. Middlemist stoppte die Zeit zur Verrichtung des Geschäfts heimlich in einer WC-Kabine neben den Pissoirs und stellte fest, dass Männer mit direktem Nachbarn rund doppelt so lange brauchten, bis sie pinkeln konnten. Dafür waren die gestressten Pinkler dann schneller fertig.
Dem Tode ganz nah
Manche Wissenschaftler gehen für ihre Studien schon sehr weit. So erhängte sich der rumänische Mediziner Nicolae Minovici bei seiner Suizidforschung tatsächlich auch selbst, um herauszufinden, wie sich das anfühlt. Zuerst versuchte er es mit einer Schlinge, die sich nicht ganz zuzog, später ganze zwölf Mal mit einer richtigen – immer für ein paar Sekunden. Sein Fazit, nachdem er das alles überlebt hatte: Die Schmerzen am Hals seien unerträglich. Er kam außerdem zu dem Schluss, dass der Tod beim Erhängen nicht eintritt, weil man erstickt, sondern weil die Blutzufuhr zum Gehirn gekappt wird.
Schwer verdaulich zum Ersten
Essen kann man so einiges. Die Dinge, die der Physiologe Frederick Hoelzel (1889-1963) alle herunterschluckte, um herauszufinden, wie lange es dauerte, bis sie den Verdauungstrakt durchlaufen hatten, waren allerdings enorm. Er aß unter anderem Glasmurmeln, Kies, Schnüre, Federn, Kork oder Goldstücke. Einige Ergebnisse seiner Experimente gefällig? Kieselsteine brauchten bei ihm 52 Stunden, ein Reißverschluss nur 90 Minuten, kleine Goldstücke 22 Tage, bis sie in der Toilette landeten.
Schwer verdaulich zum Zweiten
Kinder verschlucken ja öfters mal Kleinteile ihrer Spielsachen. Das Experiment von sechs Wissenschaftlern, das im „Journal of Paediatrics and Child Health“ veröffentlicht wurde, gibt hier Entwarnung. Die Autoren schluckten selbst jeweils den Kopf einer Lego-Figur und führten dann ein Stuhltagebuch. Nach im Schnitt 1,7 Tagen war das Spielzeug wieder draußen.
Spinnen auf dem LSD-Trip
Dass Drogen auch bei Tieren zu bizarren Vorkommnissen führen, ist keine Überraschung. Aber dass jemand auf die Idee kommt, Spinnen LSD zu verabreichen, ist schon richtig skurril: Der Pharmazeut Peter Witt berauschte nach dem Zweiten Weltkrieg Spinnen unter anderem mit LSD, Koffein oder Valium und beobachtete, wie sich das auf das von ihnen gesponnene Netz auswirkte. Am chaotischsten fiel das Ergebnis unter dem Einfluss von Koffein aus, am regelmäßigsten auf dem LSD-Trip.
High bei der Karfreitags-Predigt
Der Arzt und Theologe Walter Pahnke hatte am Karfreitag 1962 eine wissenschaftliche Mission: er wollte wissen, ob psychedelische Drogen ähnlich mystische Gefühle erzeugen können wie religiöse Trance. Deshalb bekamen zehn Theologiestudenten Magic Mushrooms und besuchten anschließend einen Gottesdienst. Tatsächlich ähnelte der Bewusstseinszustand der Probanden anschließend den typischen mystischen Empfindungen. Noch Jahre später nannten die Versuchspersonen den Gottesdienst eine der wichtigsten spirituellen Erlebnisse, die sie je hatten.
Purer Ansteckungswahn
Kaum jemand legte bei Selbstversuchen eine solche Kamikaze-Aktion hin wie Stubbins Ffirth (1784-1820). Der Arzt vermutete, dass Gelbfieber nicht ansteckend sei und versuchte, das zu beweisen, indem er sich intensiv den Körperflüssigkeiten von Gelbfieber-Kranken aussetzte. Unter anderem injizierte er sich das Erbrochene der Kranken und aß es sogar. Auch Blut, Urin und Speichel führte er sich zu. Es grenzt an ein Wunder, dass Ffirth sich nicht mit Gelbfieber ansteckte. Dass die Krankheit im Sommer häufiger vorkommt als im Winter, weil sie von Moskitos übertragen wird und sehr wohl ansteckend ist, fand man erst viel später heraus.
Quälen auf Befehl
Das Milgram-Experiment ist ebenso bekannt wie erschreckend. 1961 zeigte der Psychologe Stanley Milgram, wie leicht es ist, Menschen dazu anzustiften, dass sie andere foltern. Die Versuchspersonen sollten einer Person im Nebenraum Elektroschocks von 15 bis 450 Volt versetzen, wenn sie eine Aufgabe falsch löste. Die (vorgetäuschten) Schreie und Klagen der vermeintlich gefolterten Personen, die in Wahrheit Schauspieler waren und keinerlei Schaden erlitten, konnten die Probanden hören. Das schockierende Ergebnis: Die meisten Testpersonen steigerten trotzdem die Voltzahl, obwohl sie jederzeit hätten abbrechen können. Sogar die scheinbar tödlichen 450 Volt (die Person im Nebenraum wurde völlig still) führten sie auf Anweisung aus.
In den Jungbrunnen gefallen
Ewig jung sein – diesen Traum träumt die Menschheit nur allzu gerne. In einem Tierversuch testete Alzheimerforscher Tony Wyss-Coray von der US-Universität Stanford, ob das Gehirn durch junges Blut eine Verjüngung erlebt. Dafür nähte er eine alte und eine junge Maus am Rumpf zusammen und verband ihre Blutkreisläufe. Tatsächlich arbeitete das Gehirn der alten Maus durch das Blut des jungen Artgenossen wieder besser, sie hatte ein besseres Gedächtnis und auch ihr Fell glänzte wieder mehr. Wie ernst dieser Verjüngungseffekt zu nehmen ist, darüber streitet die Wissenschaft allerdings.
Auge in Auge mit einem wütenden Stier
Niemand außer einem Torero möchte wohl gerne einem wütenden Stier in die Quere kommen. Der spanische Neurowissenschaftler José M.R. Delgado aber wagte ein Experiment. 1963 stattete er einen Bullen mit Elektroden im Hirn aus und ließ ihn bis auf zwei Meter Distanz auf sich zurennen. Per Fernbedienung konnte Delgado die Elektroden aktivieren – der Stier bremste und trottete dann davon.
Elektronische Musik gegen Mückenstiche
Mücken gehören zu den Lebewesen, die wohl niemand besonders gern an sich heranlässt. Da die meisten Mückensprays erwiesenermaßen ohnehin nicht helfen, können Sie es beim nächsten lauen Sommerabend am See einfach mal mit Musik von Skrillex versuchen. Eine Studie, die 2019 im Journal "Acta Tropica" veröffentlicht wurde belegt das. Die Mücken stachen bei Beschallung mit der Dubstep-Musik, die viele hohe Frequenzen hat, später und paarten sich deutlich weniger.
Sonne hebt das Trinkgeld
Man kann ja so einiges erforschen. Der Psychologe Bruce Rind von der Universität Philadelphia suchte sich ein dunkles Casino-Hotel, hinter dessen Scheiben kein Blick nach draußen möglich war. Dann ließ er den Kellner den Gästen das morgendliche Wetter so aufsagen, wie es auf einer Karte stand. Ob es draußen dann wirklich sonnig oder kalt war, spielte keine Rolle. Schon, wenn die Gäste zu hören bekamen, dass schönes Wetter auf sie wartete, gaben sie ein höheres Trinkgeld.
Auf die Eier, fertig, los...
Herbert Woollard und Edward Carmichael sind der Beweis dafür, dass Selbstversuche von Wissenschaftlern oft vollen Einsatz zeigen. Immerhin quetschten sich die beiden 1933 gegenseitig im Dienste der Wissenschaft ihre Hoden mit Gewichten ein, um herauszufinden, auf welche anderen Körperpartien die Schmerzen ausstrahlen. Da sagen wir nur eins: Autsch!
Briefmarken für den Penis
Falls Sie mal in die Situation kommen, eine erektiler Dysfunktion überprüfen zu wollen, brauchen Sie nur ein paar Briefmarken. Die Urologen John M. Barry, Bruce Blank und Michael Boileau von der University of Oregon in Portland, USA, klebten 1980 ihren männlichen Versuchspersonen vor dem Einschlafen eine Reihe zusammenhängender Briefmarken auf den Penis. War die Perforation am nächsten Morgen gerissen, zeigte das eine nächtliche Erektion. Hingen die Briefmarken jedoch noch zusammen, war das ein Hinweis auf eine erektiler Dysfunktion. Können Sie sich einen skurrileren Impotenz-Messer vorstellen?
Das Jesus-Experiment
Die Frage, wie und woran Jesus genau starb, beschäftigte Wissenschaftler immer wieder und führte unter anderem dazu, dass der französische Arzt Pierre Barbet in den 1930er Jahren mit Körperteilen und später mit ganzen Leichen am Kreuz experimentierte. Er folgerte, dass der Gekreuzigte letztlich erstickt, weil er sich zum Atmen nicht mehr richtig aufrichten kann. Der Amerikaner Frederick Zugibe kreuzigte schließlich im Dienste der Forschung sogar Lebende – allerdings nur mit Seilen, nicht mit Nägeln. Für eine erschwerte Atmung fand er keine Hinweise. Er folgerte, dass der Tod bei Gekreuzigten eher durch die Torturen, die Folter, Flüssigkeitsverlust und den Zusammenbruch des Blutkreislaufs entstand. Da keiner der Wissenschaftler je bei einer richtigen Kreuzigung dabei war und der genaue Ablauf bei Jesus ohnehin nicht historisch belegt ist, bleiben die Thesen jedoch spekulativ.