Schweizer Uhren: Diese mechanischen Zeitmesser sind legendär

Luxusuhren sind mehr als nur Prestigeobjekte. Vier legendäre Schweizer Uhren und ihre Modellgeschichten.
Diese Uhren strahlen Eleganz oder Sportlichkeit, vor allem aber Exklusivität aus: Beim Anblick edler Zeitmesser von Schweizer Luxusmarken wie Rolex, Patek Philippe, Omega oder Tag Heuer schlägt das Sammlerherz höher. Was sie zuallererst so wertvoll macht: In mechanischen Uhren tickt im Vergleich zu digitalen Modellen oder Zeitmessern mit Quarzwerken ein technisch ausgefeiltes Uhrwerk, das aus Federn und Zahnrädern besteht und mit handwerklicher Akribie gefertigt wurde. So manches Modell mit einer besonders bewegten Vergangenheit ging sogar in die Geschichte ein. Um die Rolex Daytona etwa rankt sich – nicht zuletzt dank prominenter Träger wie Paul Newman – ein regelrechter Mythos, was immer wieder zu spektakulären Auktionen mit Rekorderlösen führt. Die Mischung aus technischer Raffinesse, Exklusivität und spannender Modellgeschichte macht den legendären Charakter der folgenden Modelle aus.
Der heilige Gral für Uhrensammler: Rolex Daytona – "Paul Newman"
Für viele Uhrensammler gilt sie als heiliger Gral: Der Rennfahrer-Chronograph mit Tachymeterlünette der ikonischen Luxusmarke erinnert mit seinem Namen an Autorennen in Daytona Beach. Einst sogar als Ladenhüter gestartet, verhalf der Hollywoodschauspieler und leidenschaftliche Rennfahrer Paul Newman dem Modell zu Weltruhm und begründete den bis heute bestehenden Mythos: Selbst Neuauflagen der Uhr sind binnen kürzester Zeit nach Veröffentlichung auf Jahre vergriffen. Kein Wunder, dass sie bei gutem Zustand fast immer im Wert steigt. Doch das eigentliche Heiligtum für Sammler ist unter den zahlreichen Modellausführungen jene Uhr, die Paul Newman selbst seit 1969 trug: Sie verfügt über ein Stahlgehäuse, ein weißes Ziffernblatt und den ikonischen roten "Daytona"-Schriftzug. Eine solche Ausführung – erst recht natürlich die kürzlich aufgetauchte private Originaluhr von Newman – bringt auf Auktionen gut und gerne über eine Million US-Dollar ein. Wer eine andere Ausführung wie die Neuauflage von 2016 erwerben möchte, findet mit etwas Glück auch ‚günstigere' Angebote. Doch für den ursprünglichen Preis von umgerechnet rund 11.000 Euro dürfte selbst diese Ausführung kaum noch zu finden sein.
TAG Heuer Aquaracer: Uhrenlegende für Wassersportler
Was Chronographen wie die Rolex Daytona für Rennfahrer sind, sind Taucheruhren wie die TAG Heuer Aquaracer für Wassersportler und Segler. Solche Uhren zeichnen sich durch eine besondere Wasserfestigkeit aus und sind – wie bei vielen Modellen der Aquaracer-Kollektion – auch bestens vor Salzwasser geschützt. Besonderes Prachtstück der Kollektion: Die Aquaracer 500M. Sie wurde anlässlich des 34. America's Cups, der weltberühmten Segelregatta, entwickelt und ist bis zu 50 bar wasserdicht. Das reicht problemlos, um Rekorde im Tieftauchen zu knacken. Preislich liegen die unterschiedlichen Modelle der Aquaracer-Kollektion auf einschlägigen Online-Marktplätzen noch deutlich im erschwinglichen Luxus-Einstiegssegment zwischen 1.000 und 2.500 Euro.
Legendäres Understatement: Patek Philippe Calatrava
Die Calatrava von Patek Philippe besticht durch Understatement, eine schlanke Bauweise und ein zeitlos edles Design. Bereits seit 1932 baut die Schweizer Nobelmanufaktur diese Armbanduhr, die bald zum Aushängeschild und Vorzeigewerk der Marke wurde: Der Name "Calatrava" geht auf einen Ritterorden zurück, der als Wappen das Lilienkreuz führte, das heute ebenfalls Markenlogo von Patek Philippe ist. Noch heutige Modelle der Calatrava zeugen von dem reduzierten, schnörkellosen Ziffernblatt des 1932er Ur-Modells. Für eine neue Uhr müssen Liebhaber tief in die Tasche greifen: Die Golduhren sind neuwertig nur für fünfstellige Beträge zu finden.
Omega Speedmaster Professional: Die Uhr vom Mond
Diese Uhr ist im wahrsten Sinne des Wortes überirdisch: Sie war der erste mechanische Zeitmesser auf dem Mond und verrichtet bewiesenermaßen auch im Weltall ihren Dienst. Mit diesem Chronographen wurden während der Rettung der Apollo-13-Mission zudem die entscheidenden "14 Sekunden zur Kurskorrektur beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre" gestoppt, heißt es in einem aktuellen Artikel zu diesem Modell. Kein Wunder, dass der legendäre Chronograph noch immer offiziell für NASA-Missionen zugelassen ist: Die Speedmaster Professional übersteht die NASA-Härtetests in der Schwerelosigkeit, in starken Magnetfeldern, ist vor schweren Stößen geschützt und tickt selbst bei extremen Temperaturen zwischen minus 18 und plus 93 Grad Celsius. 2017 feierte die seit 1957 gefertigte Uhr ihr 60-jähriges Bestehen. Omega schuf zu diesem Anlass eine auf 2012 Stück limitierte und über Instagram verkaufte Sonderausführung. In rekordverdächtigen 4 Stunden und 15 Minuten war die Uhr ausverkauft. Liebhaber müssen für eine neue Speedmaster Professional nicht ganz so tief in die Tasche greifen wie für eine Rolex – höhere vierstellige Beträge kostet sie trotzdem.