So geht Ihnen der Ofen im Job nicht aus
Erschöpfung, Verspannungen und Konzentrationsschwäche kennt wohl jeder Arbeitnehmer aus besonders stressigen Zeiten im Job. Wer allerdings über einen längeren Zeitraum an diesen Symptomen leidet und nichts unternimmt, läuft Gefahr auszubrennen.
Besonders oft betroffen sind Personen, die in Pflegeberufen oder in anderer Form helfend tätig sind. Diese Arbeitnehmer sind frustriert, dass sie kaum Feedback und nur selten Anerkennung bekommen. Auch Berufstätige, die sich nur über den Job definieren, geradezu lichterloh für den Job brennen und dafür Familie und Freizeit zurückstellen, sind gefährdet. Wenn die Mittagspause mehr als 3 Mal pro Woche wegfallen muss, der Supermarkt nach Feierabend immer schon geschlossen hat und Sie am Sonntagabend schon die Emails checken, stimmt Ihre Job-Life-Balance nicht mehr. Das tückische: Das Syndrom entwickelt sich – ähnlich wie eine Sucht – schleichend und wird deswegen oft nicht früh genug erkannt.
Die Symptome des Burnouts
Der klassische Burnout lässt sich in 3 Phasen unterteilen. In der ersten Phase tritt die typische Erschöpfung auf. In der zweiten Phase kommen Gereiztheit und Gleichgültigkeit dazu. Die betroffenen Arbeitnehmer resignieren, meiden soziale Kontakte, fühlen sich leer. Spätestens in dieser Phase sollten Arbeitnehmer mit einem erhöhten Burnout-Risiko einen Arzt aufsuchen, um den weiteren Verlauf zu stoppen. In der dritten und letzten Phase verlieren die Betroffenen ihr Selbstvertrauen, die Leistungsfähigkeit und Produktivität sinkt stetig, bis schließlich die Arbeitsunfähigkeit droht.
Weitere Anzeichen eines Burnout-Syndroms:
übertriebener Ehrgeiz und Leistungsbereitschaft Lust- und Motivationslosigkeit, Desinteresse Erschöpfung und Müdigkeit Konzentrationsstörungen Schlafstörungen Versagensängste körperliche Beschwerden (Kopf- und Rückenschmerzen, Magen-, Darm-Beschwerden, Schwindel, Herz-Kreislaufprobleme, häufige Infekte, Hörsturz und Tinnitus)
Vorbeugen statt Nachsorgen
Ein einwöchiger Urlaub hilft ausgebrannten Arbeitnehmern auch nicht mehr. Die Behandlung des Burnout-Syndroms ist in der Regel nicht ohne professionelle Hilfe möglich. In einer Therapie lernen die Betroffenen sich nicht nur über die Arbeit zu definieren und auf Stress im richtigen Maße zu reagieren. Wer die Anzeichen des Syndroms jedoch schon frühzeitig erkennt, kann die Arbeitsunfähigkeit vermeiden. Mithilfe von Entspannungsverfahren wie zum Beispiel dem autogenen Training oder der progressiven Muskelrelaxation kann Stress im Job reduziert werden. Auch Ausdauersport kann Stress reduzieren, Außerdem lohnen sich Zeitmanagement-Coachings und Klärung der Aufgaben mit dem Vorgesetzten. Halten Sie Kontakt zu Familie und Freunde und nehmen Sie Hilfe an, wenn Sie Ihnen angeboten wird.
Boreout statt Burnout
Doch nicht nur Stress und fehlende Ruhezeiten lassen Arbeitnehmer ausbrennen. Langeweile im Job birgt ein ähnliches Risiko für Arbeitsunfähigkeit wie eine Überbelastung. Wer den ganzen Tag nur die Ablage sortiert und den Bildschirm-Hintergrund ändert, läuft Gefahr, am so genannten Boreout zu erkranken. Die Betroffenen versuchen Geschäftigkeit vorzutäuschen, um nicht als faul dazustehen – das kann ganz schön stressen. Die Gelangweilten spüren in der Regel zunächst ein dumpfes Gefühl, dass etwas falsch läuft, können das aber nicht einordnen. Es folgen typische Symptome wie Niedergeschlagenheit, Antriebsschwäche und Pessimismus. Die Betroffenen haben eher Hemmungen sich Hilfe zu suchen, als Burnout-Patienten. Wie auch bei der Burnout-Therapie kann allerdings nur ein Wechsel des Aufgabengebiets oder professionelle Beratung die Krise lösen.