Begrüßungsrituale weltweit: So sagen Sie im Ausland Hallo

Begrüßungsrituale: So sagt man im Ausland Hallo
Wir zeigen, welche Begrüßungen in anderen Ländern üblich sind.
Die Hand schütteln, eine Umarmung oder doch nur winken? Begrüßungen sind gar nicht so einfach. Häufig enden sie in einem Tanz aus Hände-Hingestrecke, Arme-Ausgebreite und Oberkörper-Vorgebeuge, der beide Teilnehmenden peinlich berührt. Wenn das im eigenen Land bereits so kompliziert ist, wie sieht das dann im in anderen Ländern aus?
Begrüßungsrituale im Ausland
Sie schütteln in Ihrem Alltag wie gewohnt jedem die Hand und wollen das bei neuen Bekanntschaften im Urlaub genauso machen? Dann passen Sie lieber auf. Ein Handschlag ist nicht in jeder Kultur Teil der guten Sitte. In unserer Bildershow zeigen wir Ihnen deshalb, welche Begrüßungsrituale es im Ausland gibt.
Funktion des Grußes
Bei der Begrüßung geht es auf der ganzen Welt darum, miteinander in Kontakt zu treten. Man will Offenheit und Sympathie vermitteln, zeigen, dass man dem Gegenüber Freund und nicht Feind ist. Vermittelt wird dies jedoch von Kultur zu Kultur auf unterschiedliche Weise.
Mit einem Gruß kann auch Gruppenzugehörigkeit vermittelt werden. Vor allem einheitliche Gruppenrituale weisen auf homogene, stabile Gruppen hin. Ebenso können aber auch Rangunterschiede ausgedrückt werden.
Problem: Kaum Standards mehr
Wo früher Händeschütteln, Hutziehen oder der Handkuss noch zum Standard gehörten, ist heute immer weniger deutlich, welche Begrüßung nun angemessen ist. So ist der einst respektvolle Handkuss zur hündisch-anzüglichen Geste verkommen. Zu tun hat das, so vermutete der amerikanische Soziologe Richard Sennett 1977 in seinem Buch "Verfall und Ende des öffentlichen Lebens“, unter anderem mit der Gegenkultur der 60er-Jahre.
Wie die "Welt“ berichtet, machte sich damals eine Skepsis gegenüber formalem Verhalten breit, das als unauthentisches, bedeutungsloses Theater gesehen wurde. Der Trend ging hin zur "Tyrannei der Intimität“: Der ständige Zwang, sein Innerstes zur Schau zu tragen, könnte den Aufstieg der herzlichen Umarmung als Begrüßung erklären.
Doch auch diese kann sich heute kaum als Standardbegrüßung durchsetzen. Der neue Trend der Gegenwart ist laut der "Welt“ die Neigung, sich von allem und jedem belästigt zu fühlen, so auch von der ständigen Umarmerei.
Sie sehen: Einen wirklichen Standard scheint es heute nicht mehr zu geben. Die Interpretationen der verschiedenen Begrüßungsformen reichen weit auseinander und was dem einen bereits zu weit geht, ist für den anderen noch ganz normal.
Händeschütteln: Was Sie über die Begrüßung wissen sollten
Trotz fehlender Standards ist der Händedruck auch heute noch eine in vielseitigen Situationen akzeptierte Begrüßung. Denn auch mit einem Händedruck kann man Nähe vermitteln und sich selbst darüber darstellen, wie fest man zudrückt. Außerdem kann der Gegenüber so feststellen, ob man schwitzt oder angespannt ist.
Dabei muss nicht jedes Händeschütteln gleich aussehen. In manchen Kulturen verbeugen sich die Menschen gleichzeitig oder fassen sich zusätzlich mit der linken Hand an den rechten Arm. In wiederum anderen Kulturen wird der Händedruck als etwas ganz anderes verstanden: Sie empfinden das Händeschütteln zwischen Frau und Mann beispielsweise als intime körperliche Beziehung. Händchen hält man schließlich auch in Deutschland eigentlich nur mit Kindern oder in einer Liebesbeziehung.