
Abgeschottet: So sieht es in Nordkorea wirklich aus
Nordkorea ist streng abgeschottet. Einige Geheimnisse und Bilder über das Leben dort sind aber durchgesickert.
Abgeschottet: So sieht es in Nordkorea wirklich aus
Nordkorea ist streng abgeschottet. Einige Geheimnisse und Bilder über das Leben dort sind aber durchgesickert.
Die Autobahnen gehören den Radfahrern
Schnellstraßen gibt es zwar. Aber weil sich in Nordkorea die wenigsten ein Auto leisten können, sind die bis zu vierspurigen Autobahnen meistens gähnend leer. Stattdessen sieht man dort Radfahrer und Fußgänger. Was vermutlich auch deshalb schlau ist, weil Benzin ohnehin nur in beschränkten Mengen verfügbar ist.
Alle wollen in die Busse und Züge
Die endlose Menschenschlange auf unserem Foto, die auf den Bus wartet, ist kein Zufall. Weil Autos ein Luxusgut sind, benutzen die Nordkoreaner vor allem Busse und Züge.
Personenkult ist alles
Eine Verbeugung vor den Herrscherfiguren – Alltag in Nordkorea. Wie groß etwa der Personenkult um Staatsgründer Kim Il-sung und seinen 2011 verstorbenen Sohn Kim Jong-il ist, sieht man auch daran, dass ein Foto des Großmonuments Mansudae in Pjöngjang nur dann legal ist, wenn wirklich beide Statuen zu sehen sind. Einzelaufnahmen sind verboten.
Seit 2016 gibt es in Nordkorea ein Stück Bayern
Jedenfalls wurde in dem Jahr das erste Bierfest eingeführt. Die hübschen Mädchen mit Bierkrügen sollen wohl eine liberale Atmosphäre und eine Verbesserung der Lebensumstände vortäuschen.
Keine Wallemähne für Frauen
Make-up ist zwar grundsätzlich kein Problem. Doch eine nordkoreanische Frau, die langes Haar hat, zeigt es normalerweise in der Öffentlichkeit nie in voller Pracht. Die Haare offen zu tragen, gilt als No-Go. Sowohl für Männer als auch für Frauen gibt die Regierung einen offiziellen Frisuren-Katalog vor.
Heimchen am Herd sind in Pjöngjang out
Die Hauptstadt gibt sich grundsätzlich einen modernen Anstrich. Insofern ist es keine Überraschung, dass die meisten Frauen hier berufstätig sind.
Strom ist ein Dauerproblem
Stromausfälle gehören zum Alltag. Insofern sind die Menschen daran gewöhnt, das bereits beim Weg zur Arbeit zu berücksichtigen, damit sie dennoch pünktlich sind. In Pjöngjang zum Beispiel ist es eine Herausforderung, die oberen Etagen der Hochhäuser zu erreichen, wenn gerade mal wieder der Lift streikt. Grundsätzlich leuchtet das Licht in der Hauptstadt aber immer noch am besten. Aufnahmen aus dem All zeigen, dass der Rest von Nordkorea im Gegensatz zu Pjönjang nachts meist sehr dunkel bleibt. Vermutlich spart die ländliche Bevölkerung nicht freiwillig am Strom.
Touristen brauchen ein Kindermädchen
Als Ausländer einfach so losziehen und Nordkorea erkunden? Vergessen Sie's. Besucher westlicher Staaten, die eine Genehmigung der Partei bekommen haben, erhalten Begleiter zur Seite gestellt, die während des gesamten Urlaubs auf Schritt und Tritt dabei sind. Abends spontan ein Bier trinken zu gehen, kann man also vergessen.
Was Nordkoreaner auf der Brust tragen
Sehen Sie den kleinen Pin, den die Männer am Shirt befestigt haben? Das ist Staatsgründer Kim Il-sung. In Nordkorea ist es durchaus sehr üblich, den auf der Brust zu zeigen.
Soldaten soweit das Auge reicht
Die Nordkoreanische Volksarmee lässt sich Diktator Kim Jong-un ein Vermögen kosten. Und das sieht man. Wer auf den Straßen von Nordkorea, speziell aber in Pjöngjang, unterwegs ist, wird sich an ein Bild gewöhnen müssen: Soldaten patrouillieren praktisch überall und die Bevölkerung muss immer damit rechnen, draußen von ihnen beobachtet zu werden – auch, wenn man sich nur mal eben den Schnürsenkel zubindet. Vermutlich kein besonders angenehmes Gefühl.
8000 Dollar für die Freiheit
Nordkorea ist gesäumt von Wachtürmen und Zäunen, die verhindern, dass die Bürger aus dem Land fliehen. Doch theoretisch ist es möglich, Nordkorea zu verlassen. Allerdings werden dafür 8000 Dollar fällig – und von denen kann der Durchschnittsbürger nur träumen.
Pjöngjang ist nicht Nordkorea
Schon die peinlich genau sauber gehaltenen Straßen zeigen: Die Hauptstadt ist das Vorzeigeobjekt des Landes. Also wird sie von Diktator Kim Jong-un eifrig als moderne Großstadt inszeniert. Mit ihrer Hochhaus-Skyline und dem auf den ersten Blick ganz normalen Leben mit Cafés ist sie das auch halbwegs. Aber neben den drei Millionen Einwohnern hier, leben immerhin noch weitere 22 Millionen Menschen in Nordkorea. Die meisten von ihnen auf dem Land, oft ohne Strom und ohne sauberes Wasser. Aber Achtung: Wer das Leben in Pjöngjang für noch am besten hält, denkt möglicherweise auch um, wenn er weiß, dass die Menschen hier täglich um fünf Uhr morgens mit einem irrsinnig lauten Sirenenton geweckt werden.
Fürs Arbeiten gibt es ein Taschengeld
Obwohl die Nordkoreaner wirklich schuften, verdienen sie praktisch nichts. Das Einkommen liegt im Schnitt bei 4 US-Dollar – täglich!
Schüler müssen für die Regierung arbeiten
Kein Witz, die Mädchen und Jungen müssen in der Schule kleine Dinge für die Regierung herstellen. Auch ansonsten ist Bildung in Nordkorea kein Zuckerschlecken: Die Schüler selbst müssen zum Beispiel ihre Stühle und Tische finanzieren.
Niemand reist frei durchs Land
Es ist den Einwohnern nicht nur untersagt, Nordkorea selbst zu verlassen. Sie dürfen auch nicht einfach so durch das Land reisen. Dafür braucht man eine Genehmigung der Regierung. So ist die totale Überwachung sicher gestellt. Kurios auch: Wer diese Erlaubnis erhält und weit reisen will, muss in Bus oder Zug steigen. Große Fahrten mit dem Auto – wenn man denn eins hat – sind den Nordkoreanern verboten.
Quadratisch, praktisch, nicht gut
Möchten Sie in einem hässlichen Betonbunker wohnen? Die meisten Menschen in den Städten von Nordkorea haben keine Wahl und leben genau so. Auch architektonisch lebt es sich in der Diktatur sehr bescheiden und trist.
Das Leben ist ein Feld
So ungefähr lässt sich die Geschichte der meisten Nordkoreaner zusammen fassen. Denn der Großteil des Landes ist ländlich und geprägt von Feldarbeit. Dementsprechend sieht man hier oft kilometerweit nichts außer Landwirtschaft sowie Arbeiter, die auf den Feldern z.B. Kohl anbauen.
Einkaufen ist ein Wettlauf gegen die Zeit
Es ist nicht so, dass es in Nordkorea keine Geschäfte gäbe. Im Gegenteil. Das Problem, das die Einwohner hier aber immer wieder haben: Viele Dinge, darunter etwa Kleiderschränke oder Sojasauce, sind in Windeseile ausverkauft. So glücklich und entspannt wie auf diesem spürbar inszenierten Foto erleben die Nordkoreaner Shopping also nicht.
Bizarre Feste soll man feiern
Falls Sie sich fragen, was all die Menschen auf unserem Bild tun – das sind Tänzer und Akrobaten beim Arirang-Festival. An der Propagandashow und Massenveranstaltung wirken rund 100.000 Menschen mit.
Freie Geister im Kinderpalast
Nordkorea ist für die Augen des Westens im allgemeinen eine riesige Propagandashow. Dazu gehört auch der Kinderpalast in Pjöngjang. Kinder werden hier nachmittags beschäftigt und sollen offiziell ihre Begabungen entfalten wie z.B. Kalligraphie, Singen, Tanzen. Theoretisch eine schöne Idee. Was die Kinder im Palast lernen, zeigen sie bei Aufführungen gerne Touristen. Von denen wiederum ist zu lesen, dass die "Künststücke" oft künstlich und viel zu perfekt wirken. Fragt sich also, ob im Kinderpalast wirklich ein freier Geist herrscht – oder doch eher Drill.