Auf außergewöhnliche Magenbeschwerden der Einwohner weist dieser oberpfälzische Ortsname keineswegs hin. Der Namensbestandteil „Kotz-“ leitet sich her von dem althochdeutschen Wort „kazza“ für eine Katze. Die Dialektaussprache des Namens bewirkte dessen Wandlung von „Katzheim“ zu dem missverständlichen „Kotzheim“.
Diese schwäbische Einöde ist zweifellos keine Piercing-Hochburg. Ihr Name geht zurück auf das mittelhochdeutsche Wort „nagelrinc“ für den Ring am Schwertgriff. Vielleicht wurden an diesem Ort ja einst Schwerter mit so einem Griff hergestellt oder verkauft. Möglich ist aber auch, dass eine bestimmte Landschaftsformation dort so aussah wie der Ring um einen Schwertgriff.
In diesem oberbayerischen Ort kämpfen die Bewohner gewiss nicht mit besonderen Verdauungsschwierigkeiten. Der Ortsname lässt sich zurückführen auf einen alten Bei- bzw. Spitznamen für einen plumpen, anstößigen oder rücksichtlosen Menschen. Zudem könnte es sich auch um die Kurzform eines alten deutschen Personennamens handeln.
Dieser oberbayerische Ortsname gibt keine Antwort auf jegliche Fragen. Er geht zurück auf die althochdeutschen Wörter „ant“ (= gegenüber) und „vurt“ (= Furt). Mit „Antvurt“ wurde ursprünglich also eine Ansiedlung gegenüber einer Übergangsmöglichkeit an einer seichten Stelle der Antworter Ache bezeichnet.
Im Winter sind in diesem niederbayerischen Weiler Handschuhe bestimmt gefragt. Doch der Ortsname kommt ursprünglich entweder von einem Bewohner mit dem Familiennamen „Handschuh“ oder von einem Flurstück, das der Form eines Handschuhs gleicht.
Hinter diesem oberpfälzischen Ortsnamen steckt kein wärmendes Kleidungsstück, sondern vielmehr die mittelhochdeutsche Baumbezeichnung „mantel“ für eine Föhre, also einen Kiefernbaum.
Mit einem schönen, saftigen Stück Ochsenfleisch hat dieser mittelfränkische Ortsname nur indirekt etwas zutun. Es handelt sich nämlich um einen ursprünglichen Flurnamen für ein Stück Land, das mit der Form eines Ochsenschenkels verglichen wurde.
Von der schönsten Nebensache der Welt rührt dieser mittelfränkische Ortsname nicht her. Der Namensbestandteil „Poppen-“ ist zurückzuführen auf den im Mittelalter sehr häufigen Rufnamen „Poppo“. Es handelt sich bei dem Ort also ursprünglich um eine „Rodung (= -reuth) des Poppo“.
Als ausgesprochen heilig gilt dieser oberfränkische Ort nicht, dem man noch dazu fehlende Rechtschreibkenntnisse vorwerfen könnte. Der Ortsname leitet sich her von der mittelhochdeutschen Pflanzenbezeichnung „salhe“ bzw. „saliche“ für eine Salweide und bezeichnete ursprünglich eine Stelle mit vielen solchen Weidengewächsen.
Keine Ungezieferplage der besonderen Art hat diesem mittelfränkischen Ort seinen Namen verliehen, sondern eine Person mit dem mittelalterlichen Rufnamen „Môto“ bzw. „Muoto“.
Von „Schmarnzell“ über „Bürstenstiel“ nach „Himmelreich“ – was steckt hinter solch merkwürdigen Ortsnamenin Bayern? Susanne Franke und Stefan Hackl geben in ihrem Buch „Die Wahrheit über Pumpernudel“ sprachwissenschaftlich fundierte Antworten, tauchen in oft vergessene Traditionen und Sprachen vergangener Zeiten ein und durchleuchten augenzwinkernd die bayerische Lebensart. Preis: 14,95 Euro.