Urlaubsreisen vom Discounter - was können die Schnäppchen?

Lust auf Karibik-Urlaub, aber der Geldbeutel ist schmal? Immer öfter führt dann der Weg nicht ins Reisebüro, sondern zum Lebensmitteldiscounter. Dort werden schließlich Reisen in aller Herren Länder zu unschlagbaren Preisen angeboten. Doch lässt sich hier wirklich Geld sparen?
Eine Packung Nudeln, zwei Tüten Milch, ein Träger Wasser und eine Kreuzfahrt in der Karibik - zugegeben, nur die wenigsten Einkaufszettel dürften so aussehen, ganz abwegig ist dieses Szenario allerdings auch wieder nicht. Schließlich bieten deutsche Discounter seit über zehn Jahren Urlaubsreisen an. Wirklich durchsetzen konnten sich die Reiseangebote von Aldi, Lidl, Netto oder Tchibo bis heute nicht.
Einer Studie des Internetportals Verbraucherwelt.de zufolge, buchten bislang nur 20 Prozent der Befragten einen Urlaub beim Discounter. Allerdings bereuten nur die Wenigsten den Trip im Nachhinein: 90 Prozent von ihnen würden ein derartiges Angebot erneut annehmen.
Was ist also dran an den verlockenden Reise-Angeboten vom Grabbeltisch?
- Wer steckt hinter den Reisen?
Um gleich zu Beginn mit einem weit verbreiteten Irrtum aufzuräumen: Aldi, Lidl und Co. sind nicht selbst als Reiseveranstalter tätig, sie vermitteln lediglich - bereits bestehende - Angebote von bekannten Anbietern wie Berge & Meer, Adia, Eurotours oder Costa. Da die Discounter große Kontingente erwerben, gewähren ihnen die Reiseveranstalter einen Preisnachlass, der wiederum an den Endkunden weitergegeben werden kann. Nach dem Bezahlvorgang wird somit aus der vermeintlichen "Discounter-Reise" ein gewöhnlicher Pauschalurlaub oder Kurztrip. - Was gilt es zu beachten?
Oftmals werden die Discounter-Reisen recht kurzfristig angeboten, was zu Problemen führen kann. Ist für das gebuchte Urlaubsziel ein Visum erforderlich, welches erst beantragt werden muss, kann das den Zeitplant gehörig durcheinanderwirbeln. Bei Reisen in exotische Länder können auch fehlende Impfungen Urlaubern einen Strich durch die Rechnung machen.
Ohne Reiserücktrittsversicherung können dadurch empfindliche Storno-Kosten auf Schnäppchen-Jäger zukommen und die Urlaubs-Stimmung gründlich verhageln. Um auf Nummer sicher zu gehen, muss daher auch bei Discounter-Reisen vor Vertragsabschluss das Kleingedruckte sorgfältig gelesen werden, auch um versteckte Zusatzkosten rechtzeitig zu erkennen. Von Impulskäufen raten Verbraucherschützer ab. - Sind die Discounter wirklich billiger?
Nur weil eine Reise bei Aldi oder Lidl angepriesen wird, bedeutet es nicht automatisch, dass es sich dabei um den Tiefstpreis handelt, warnen Experten. Oberstes Gebot für alle, die auf der Suche nach einem Schnäppchen-Urlaub sind: vergleichen, vergleichen, vergleichen. Internetanbieter, Vergleichsportale, das klassische Reisebüro, direkt beim Anbieter oder eben im Discounter - pauschal lässt sich die Gretchenfrage leider nicht beantworten. Die Discounter-Angebote sind allerdings in jedem Fall eine tolle Alternative und viel besser als ihr Ruf.