Ukraine-Konflikt: Die wichtigsten Entwicklungen der letzten Woche

Seit mehr als 50 Tage läuft der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine. Laut dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sind auf Seiten der Ukraine seitdem zwischen 2.500 und 3.000 Soldatinnen und Soldaten ums Leben gekommen. Etwa 700 Mitglieder der ukrainischen Streitkräfte befinden sich in russischer Gefangenschaft. Wir haben für Sie die wichtigsten Entwicklungen der letzten Woche zusammengetragen.

Der ukrainische Präsident Selenskyj hat die EU-Mitgliedschaft beantragt, wie Matti Massikas, der EU-Gesandte für die Ukraine, bestätigte. Der Antrag wird nun von der EU-Kommission geprüft. Am Ende müssen alle 27 EU-Staaten der Aufnahme des Landes zustimmen.

Russland hat eine Großoffensive auf die Ostukraine gestartet. Wie der Sekretär des ukrainischen Sicherheitsrates im Fernsehen berichtete, haben russische Truppen versucht in den Regionen Donezk, Luhansk und Charkiw die Frontlinie zu durchbrechen. In zahlreichen Orten an der Frontlinie kam es zu Explosionen.

Der russische Präsident Wladimir Putin hat der Truppe, die für die Kriegsverbrechen in Butscha verantwortlich gemacht wird, einen Ehrentitel verliehen. Putin lobte "das geschickte und entschlossene Vorgehen des ganzen Personals". Diese seien "Vorbild für die Ausführung der militärischen Pflichten, für Mut, Entschlossenheit und große Professionalität".

Der russische Raketenkreuzer Moskwa ist gesunken. Zuvor war das Schiff bei einer Explosion von an Bord gelagerter Munition beschädigt worden. Laut den russischen Nachrichtenagenturen Tass und Ria Nowosti war ein Feuer an Bord die Ursache. Nach Angaben aus der Ukraine ist das Schiff von ukrainischen Raketen getroffen worden.

Frank-Walter Steinmeier hat eine Absage für seinen geplanten Ukraine-Besuch bekommen. Er wollte mit den Staatschefs von Estland, Lettland, Litauen und Polen nach Kiew reisen. Der Berater des ukrainischen Präsidenten teilte mit, dass Selenskyj den deutschen Bundeskanzler Scholz erwarte. Dieser könne "unmittelbar praktische Entscheidungen treffen". Später berichtete die ukrainische Agentur Unian, dass weder Selenskyj noch sein Büro eine "offizielle Anfrage" von Steinmeier erhalten habe.

Schweden und Finnland erwägen einen Beitritt in das Verteidigungsbündnis NATO. Die beiden skandinavischen Länder fühlen sich durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine bedroht. Russland drohte Konsequenzen an, sollten die Staaten der NATO beitreten.

4,8 Millionen ukrainische Kinder sind seit Beginn des russischen Angriffkrieges aus ihrer Heimat geflohen, wie das UN-Kinderhilfswerk UNICEF mitteilte. Ein Drittel der ukrainischen Kinder befinde sich noch nicht auf der Flucht. Von ihnen seien fast die Hälfte umittelbar von Hunger, Wasserknappheit und medizinischer Unterversorgung bedroht. Laut ukrainischer Justiz sind bereits mindestens 186 Kinder dem Krieg zum Opfer gefallen.

Über 1.000 deutsche Ärztinnen und Ärzte haben sich bei der Bundesärztekammer gemeldet, um freiwillig in der Ukraine und den umliegenden Ländern Kriegsverletzte und Kranke zu behandlen.