BVB vs. Werder Bremen: Noten und Einzelkritik

Am 29. Bundesliga-Spieltag siegte Borussia Dortmund gegen Werder Bremen deutlich mit 4:1 (3:1). Furiose neun Minuten reichten dem BVB, um den frühen Rückstand zu drehen und einen letztlich ungefährdeten Heimsieg einzufahren. Alle Akteure in der Einzelkritik:

TOR: Marwin Hitz - Note: 2,0

Wurde auf der Linie nur wenig gefordert. Hatte Glück, dass Reese nur den Pfosten traf (27.). Hielt gegen Arslan wenig später allerdings blendend (44.). War später noch gegen Meffert (53.) und Arslan (65.) ebenfalls zur Stelle.

Mateu Morey - Tendenz: Bleibt

Vertrag bis 2024 | Spielte sich in seiner zweiten Saison in Dortmund mehr und mehr ins Team. Seine positive Entwicklung soll sich in der kommenden Spielzeit fortsetzen.

ABWEHR: Lukasz Piszczek (bis 63.) - Note: 3,0

Zeigte in vielen Szenen hohe Spielintelligenz und fing so immer wieder Bälle ab. Bekam den temporeichen Reese aber nicht in jeder Situation final in den Griff. Im Spiel nach vorne hielt sich der Pole vornehm zurück.

Manuel Akanji - Note: 3,5

Stopfte viele Lücken im defensiven Verbund und war meist zur Stelle, wenn seine Mitspieler Fehler machten. Kam gegen aufgedrehte Leipziger im Laufe des Spiels immer öfter zu spät und verlor in der Schlussphase die Ruhe.

Mats Hummels - Note: 3,0

Agierte anfangs aufmerksam und unterband viele tiefe Zuspiele der Leipziger schon im Ansatz. Wurde in der Luft vor dem 1:2 jedoch entscheidend geschlagen. Sah vor dem zweiten Gegentreffer ebenfalls nicht gut aus.

Raphael Guerreiro - Note: 1,5

Fand in der engmaschigen Formation der Leipziger zunächst die nicht Räume. Wurde nach 20 Minuten allmählig zielstrebiger. Sorgte erst mit seinen kunstvollen Abschlüssen für Gefahr, ehe er den zweiten (52.) und dritten (88.) BVB-Treffer stark auflegte. Defensiv zudem mit solider Arbeit.

Mahmoud Dahoud - Tendenz: Bleibt

Vertrag bis 2022 | Hat sich vor allem unter Terzic stark verbessert und ins Rampenlicht begeben. Dürfte auch unter Rose eine Chance erhalten.

MITTELFELD: Emre Can - Tendenz: Bleibt

Vertrag bis 2024 | Auf seine Vielseitigkeit setzt der BVB auch in der kommenden Spielzeit.

Jude Bellingham - Tendenz: Bleibt

Vertrag bis 2023 | Am 17-Jährigen gibt es keine Zweifel. Der junge Engländer hat schon beachtliches geleistet und soll 2021/2022 weiter aufgebaut werden.

Julian Brandt - Tendenz: Wackelt

Vertrag bis 2024 | Konnte die hohen Erwartungen bislang fast nie erfüllen. Ist einer der Top-Verdiener, fand sich unter Terzic nur auf der Bank wieder. Könnte unter Rose einen neuen Anlauf wagen. Muss sich dafür aber steigern.

Thorgan Hazard - Tendenz: Wackelt

Vertrag bis 2024 | Unter Terzic zwar gefragt, aber lange nicht immer als Stammkraft. Der BVB plant zwar mit dem 28-Jährigen, ein Verbleib ist aber nicht in Stein gemeißelt, falls ein passendes Angebot eintrudelt.

Giovanni Reyna (bis 82.) - Note: 5,0

Dosierte den letzten Pass fast nie optimal und vergab so ständig aussichtsreiche Feldpositionen. Zog gerade in den intensiven Duellen um den Ball zudem oftmals den Kürzeren. Arbeitet zwar engagiert mit nach hinten, war aber trotzdem der schwächste Borusse.

ANGRIFF: Erling Haaland - Note: 1,0

Wirkte von der ersten Minute an motiviert und machte viele wichtige Wege. Antizipierte einen schlechten Rückpass perfekt und brachte die Dortmunder schon früh in Führung (12.). Zielte bei seinen Abschlüsse im zweiten Durchgang erst nicht ganz so genau (50.), ehe er einen perfekten Konter zum 2:0 vollendete (68.). Einmal mehr Spieler des Spiels!

Steffen Tigges - Tendenz: Bleibt

Vertrag bis 2024 | Hat erst zu Beginn des Jahres seinen Vertrag verlängert. Ist fest eingeplant.

Marco Reus - Note: 2,0

Bewegte sich sehr versiert durch das offensive Drittel und öffnete so viele Räume. Spielte den Führungstreffer brillant heraus und netzte selbst ein (7.). Hatte im weiteren Verlauf der Partie ebenfalls etliche gute Einfälle. Im zweiten Durchgang fehlte ihm das Glück.

Reinier - Tendenz: Geht

Vertrag bis 2022 | Kam in seinem ersten von zwei Leih-Jahren nur auf eine Handvoll Kurzeinsätze. Zu wenig für Reinier. Der Brasilianer betonte im Januar, dass er sich bis Saisonende durchbeißen will. Dann wird die Situation neu bewertet. Ausgang offen, Tendenz aber eher zum vorzeitigen Abschied.

Werder Bremen - TOR: Jirí Pavlenka - Note 3,5

Vier Schüsse kamen in der ersten Halbzeit auf seinen Kasten, drei waren drin. Ein undankbarer Nachmittag für den Schlussmann, der sich immerhin bei Bellinghams (42.) und Reus' (55.) Versuchen auszeichnen konnte.

ABWEHR: Theodor Gebre Selassie - Note 4,5

Wenn der BVB gefährlich angriff, ging es meist über die andere Außenbahn, Gebre Selassie war zunächst nur selten gefordert. Verteidigte in der Phase nach Wiederanpfiff mehrfach sehr luftig und agierte höchst unglücklich beim 1:4 (87.).

Milos Veljkovic - Note 4,5

Ersetzte den verletzten Toprak in der Bremer Verteidigung. Um Stabilität bemüht, das gelang zunächst ordentlich, ab Mitte der ersten Hälfte gar nicht mehr. Kam in den direkten Duellen mehrfach einen Schritt zu spät.

Christian Groß - Note 4,0

Mit der Manndeckung von Haaland betraut, das gelang allerdings nur in der ersten halben Stunde. In einer wackeligen Defensive unter dem Strich dennoch noch am gefestigtsten. Kassierte allerdings seine fünfte Gelbe Karte, fehlt am Mittwoch gegen Mainz 05.

Niklas Moisander - Note 5,5

Verlor bei den drei Dortmunder Toren binnen neun Minuten völlig den Überblick. Ohnehin oft orientierungslos, sobald der BVB das Tempo anzog. Gewann nur 25 Prozent seiner Zweikämpfe, ein unterirdischer Wert.

Marco Friedl - Note 5,0

Agierte in vielen Zweikämpfen zu zögerlich, griff zum Beispiel Vorlagengeber Morey vor dem 1:1 gar nicht an (29.). Vor dem 1:3 flog ihm einer seiner seltenen Offensivausflüge inklusive Ballverlust postwendend um die Ohren. Sehr schwacher Auftritt des Österreichers.

MITTELFELD: Kevin Möhwald (bis 59.) - Note 6,0

Neu in der Startelf, agierte als defensivster Mittelfeldspieler der Bremer - und erwischte einen Arbeitstag zum Vergessen. Foulte Reus im Strafraum und verursachte so den Elfmeter zum 1:2 (32.). Durch eine Slapstick-Einlage legte er kurz darauf Haalands zweiten Treffer unfreiwillig auf (38.).

Josh Sargent (ab 59.) - Note 3,5

Es dauerte etwas, ehe der US-Amerikaner in Erscheinung trat. Setzte erst einen Volley weit drüber (72.), prüfte Hitz wenig später mit einem gefährlichen Flachschuss (73.). Belebte insgesamt das lahmende Bremer Offensivspiel.

Maximilian Eggestein - Note 3,5

Kehrte nach abgesessener Gelbsperre zurück und unterstrich seine Wichtigkeit mit dem Assist zum frühen 1:0 durch Rashica (14.). Vertändelte in der Folge einen zweiten aussichtsreichen Konter (25.). Verlor nach gutem Beginn mehr und mehr den Zugriff, setzte immerhin noch einen satten Schuss an den Pfosten (63.).

Leonardo Bittencourt (bis 33.) - Note 4,0

Erstmals seit vier Spielen wieder in der Anfangsformation. Gegen seinen Ex-Klub motiviert, prüfte Hitz mit einem ersten Fernschuss (5.). Musste nach einem Zweikampf mit Bellingham früh verletzt runter.

Romano Schmid (ab 33.) - Note 5,0

Sortierte sich auf Bittencourts Achterposition ein. Setzte allerdings keine Impulse im Spiel nach vorne und fiel stattdessen mit mehreren überharten Einsteigen auf.

ANGRIFF: Milot Rashica (bi 89.) - Note 3,5

Bildete gemeinsam mit Osako die neue Sturmspitze. Profitierte einige Male von seinem Tempovorteil gegenüber Hummels, so wie vor seinem Treffer zum zwischenzeitlichen 1:0 (14.). Tauchte dann allerdings mehr und mehr ab.

Jean-Manuel Mbom (ab 89.) - ohne Bewertung

Undankbarer Kurzeinsatz, die Partie war längst entschieden.

Yuya Osako (bis 59.) - Note 5,0

Nur ganz selten mit ins Bremer Spiel eingebunden, hatte mit die wenigsten Ballaktionen. Lauerte höchstens auf lange Bälle, machte in den Zweikämpfen aber praktisch keinen Stich. Enttäuscht ausgewechselt.

Davie Selke (ab 59.) - Note 4,0

Rieb sich giftig an der BVB-Defensive auf, allerdings ohne großen Ertrag. Produzierte lediglich einen halb-gefährlichen Abschluss (80.).