Eine "etwas andere Liebesgeschichte": Das sind die DVD-Highlights der Woche

Künstliche Intelligenz im Kino - das gab es zuletzt schon einige Male, und es ging nie gut aus. "M3gan", "AFRAID" oder jüngst "Subservience" fantasierten auf äußerst abgründige Weise davon, was wohl passiert, wenn eine losgelassene KI mal richtig freidreht. Fantasievoll und abgründig ist auch "Companion - Die perfekte Begleitung". Und doch versteht Regisseur und Autor Drew Hancock seinen Film ganz anders als die zuvor Genannten, wie er zuletzt im Interview mit "Entertainment Weekly" betonte: weil die KI bei ihm nicht außer Kontrolle gerät, sondern selbst die Kontrolle übernimmt. "Companion - Die perfekte Begleitung" erscheint nun ebenso wie das Biopic "Bolero" und die Komödie "Der Spitzname" auf DVD und Blu-ray.
"Companion - Die perfekte Begleitung" (VÖ: 8. Mai)
"Companion - Die perfekte Begleitung" beginnt damit, dass Josh ("The Boys"-Star Jack Quaid) und Iris (Sophie Thatcher) sich mit Freunden und Bekannten an einem Haus am See treffen. Erst wirkt alles sehr idyllisch, dann wird's schnell düster: Hausbesitzer Sergey (Rupert Friend) versucht, Iris zu vergewaltigen, und diese jagt ihm ein Messer in den Hals. Was so nicht hätte passieren dürfen: Iris ist eigentlich so programmiert, dass sie Menschen keinen Schaden zufügen kann. Erst nach diesem Gewaltausbruch erfährt Iris, dass sie keine echte Person ist, sondern ein moderner Begleitroboter. Es ist die erste größere Pointe in einem Film, der bis zuletzt einige irre Wendungen und Überraschungen zu bieten hat. Beworben als "etwas andere Liebesgeschichte", übertrifft "Companion" in Sachen KI-Wahnsinn so ungefähr alles, was bisher in vergleichbaren Produktionen zu sehen war - mit einer Künstlichen Intelligenz, die sich nicht gerne herumschubsen lässt und je nach Systemkonfiguration das gesamte Spektrum zwischen "maximaler Kitsch" und "maximale Aggression" abdeckt.
Preis DVD: circa 15 Euro
US, 2025, Regie: Drew Hancock, Laufzeit: 93 Minuten
"Bolero" (VÖ: 8. Mai)
Maurice Ravel, der am 7. März vor genau 150 Jahren in Paris zur Welt kam, war sicherlich kein Elton John, kein Freddie Mercury und kein Bob Dylan. Aber ein bisschen Rockstar war der Komponist des "Bolero" auf seine Art wohl doch, und ein bewegtes Leben hatte er in jedem Fall - zumindest so, wie es das gleichnamige Biopic erzählt. Es ist ein Film voller Lust und Leidenschaft und mit manchem "inneren Vulkan", der da ausbricht. Ravel (Raphaël Personnaz) ist bereits über 50 Jahre alt, als die Erzählung einsetzt, und nicht recht zufrieden mit dem, was er bisher als Komponist geleistet hat. Dann sucht die große russische Tänzerin Ida Rubinstein (Jeanne Balibar) ihn auf und bestellt ein neues spanisches Ballett, zu dem sie die Hüften kreisen lassen kann. "Was ich brauche, ist Fleischliches und Fesselndes und ... Erotisches." Ravel nimmt den Auftrag an und verzweifelt zwischenzeitlich beinahe an der Aufgabe. "Das Musikstück ergibt überhaupt keinen Sinn. Es ist nicht mal Musik!" - Heute, knapp 100 Jahre nach der Uraufführung des "Bolero" (1928 in Paris), auf die Teile des Publikums mit Entsetzen reagierten, sieht man es natürlich ganz anders.
Preis DVD: circa 15 Euro
FR/BE, 2024, Regie: Anne Fontaine, Laufzeit: 116 Minuten
"Der Spitzname" (VÖ: 8. Mai)
Zum dritten Mal bittet Sönke Wortmann mehrere deutsche Filmstars zum familiären Schlagabtausch. Bereits 2018 erschien die Komödie "Der Vorname", die auf einem französischen Spielfilm aus dem Jahr 2012 basiert. Dessen Grundlage wiederum bildet ein Theaterstück. Damals sorgte der werdende Vater Thomas Böttcher (Florian David Fitz) bei der Verwandtschaft für Entrüstung, wiel er seinen Sohn Adolf nennen wollte. In der Fortsetzung "Der Nachname" (2022) eröffnete seine Mutter Dorothea (Iris Berben) auf Lanzerote, ihren Pflegesohn René König (Justus von Dohnányi) heiraten und fortan dessen Nachnamen tragen zu wollen. "Der Spitzname" ist nun das dritte Kapitel der Komödienreihe. Thomas und seine große Liebe Anna (Janina Uhse) wollen heiraten und spendieren der Verwandtschaft einen Kurztrip in die winterlichen Tiroler Alpen. Vor Ort kommt es abermals zu Verwicklungen. Thomas' Schwester Elisabeth Berger-Böttcher (Caroline Peters) verheimlicht eine Einnahmequelle vor ihrer Familie. Ihr Ehemann Stephan (Christoph Maria Herbst) reist mit schlechter Laune an, da er seinen Job als Literaturdozent verloren hat. Und dass Dorothea mit René inzwischen Zwillinge von einer Leihmutter hat, macht das Zusammentreffen auch nicht gerade einfacher. Irgendwann steht jedenfalls die geplante Hochzeit auf der Kippe.
Preis DVD: circa 16 Euro
DE/AT, 2024, Regie: Sönke Wortmann, Laufzeit: 87 Minuten