"Eine schlechte Lösung": CDU-Politiker gibt Update zu Zollverhandlungen und wird deutlich

Die Zollverhandlungen zwischen den USA und Europa gehen in die "heiße Phase", wie CDU-Politiker Daniel Caspary im ZDF-"Morgenmagazin" berichtet. Aktuell sei zwischen freiem Handel ohne Zölle und den von Donald Trump angedrohten Maximalzöllen von 30 Prozent noch alles möglich, so das Ausschuss-Mitglied für internationalen Handel. Am wahrscheinlichsten sei jedoch ein ähnlicher Deal wie mit Japan, das 15 Prozent auf die Zölle zahlen plus 550 Milliarden in ein Investitionsfond stecken muss, über den der US-Präsident frei verfügen können soll.
"Ich befürchte eine solche Lösung", gibt Daniel Caspary im Gespräch mit Dunja Hayali an, um gleich energisch anzufügen: "Ich sage Ihnen ganz offen: Ich halte es für eine schlechte Lösung und für eine falsche Lösung." Er verspüre von den Firmen und Mitgliedsstaaten fast schon Panik und Angst - dabei müsse sich die EU mit ihrer Wirtschaft nicht verstecken und dürfe sich laut dem CDU-Politiker "nicht herumschubsen lassen wie von einem Halbstarken auf dem Schulhof". Zumal die USA ohne die Zulieferungen aus Europa seiner Meinung nach "ganz viele Dinge gar nicht produzieren" könne, wie Chips oder Medikamente.
CDU-Politiker verwechselt Donald Trump mit George W. Bush
Als Daniel Caspary in seiner klaren Ansprache plötzlich Donald Trump mit dem ehemaligen US-Präsidenten George W. Bush verwechselt, muss Dunja Hayali schließlich einschreiten. Lächelnd feixt die ZDF-Moderatorin in Richtung des CDU-Politikers: "Nicht Bush, sondern Donald Trump. Aber Donald Trump können Sie das natürlich dann auch noch mal mit den Zulieferungen genauer erklären, vielleicht weiß er das nicht so im Detail."
Außerdem wirft Hayali die Frage auf: "Wenn Sie sagen, das sei ein schlechter und ein falscher Deal ... Warum machen Sie es denn dann eventuell?" Daniel Caspary nennt den hohen Druck aus der Wirtschaft und von einigen Mitgliedsstaaten als Problem. Abermals plädiert er dafür, gemeinsam als Europa stark zu sein. Mit den Gegenzöllen im Wert von 93 Milliarden Euro, auf die sich die 27 EU-Staaten jetzt im Notfall geeinigt haben, sei nun auch Druck in Richtung von Donald Trump aufgebaut worden. Jetzt hoffe der CDU-Mann, dass die Europäische Kommission weiter die Ruhe behält: "Und dann schauen wir doch mal, ob am Ende - ich hoffe - ein Abkommen rauskommt, das deutlich besser als die Japan-Vereinbarung ist."