MG Mulan: ID.3-Rivale mit 600 km Reichweite aus China
MG hat in China ein elektrisches Kompaktmodell enthüllt, das auf den VW ID.3 zielt. Auf Exportmärkten dürfte der MG Mulan als MG 4 aufschlagen.
Der britische Autobauer MG, der seit Jahren zum chinesischen Autokonzern SAIC gehört, bringt einen neuen Kompaktwagen mit Elektroantrieb an den Start. Das Steilheckmodell, das mit einer Länge von 4,29 Meter, einer Breite von 1,84 Meter und einer Höhe von 1,52 Meter bei einem Radstand von 2.705 Millimetern auf Wettbewerber wie den VW ID.3 zielt, wurde jetzt in China vorgestellt. Der Mulan getaufte Kompakte ist der Nachfolger des seit 2011 produzierten MG 3. Entsprechend wird der Mulan auf Exportmärkten zum MG 4.
Der MG Mulan/MG 4 steht auf der Nebula-Elektro-Plattform des SAIC-Konzerns. Die setzt auf Hinterradantrieb und Lithium-Ionen-Batteriepakete im Fahrzeugboden. Der E-Motor an der Hinterachse leistet 150 kW (204 PS). Später könnten stärkere Aggregate folgen. MG verspricht für den 1.665 Kilogramm schweren Mulan eine Beschleunigung von null auf 100 km/h in 3,8 Sekunden. Angeboten wird der Mulan mit zwei Batterieoptionen; die Kapazität beträgt entweder 51 oder 64 kWh. Die Reichweiten sollen zwischen 400 und 600 Kilometern liegen.
Mulan mit sportlichem Zuschnitt
Der MG Mulan pflegt einen sportlichen Auftritt. Die spitz zulaufende Front prägen scharf angestellte LED-Scheinwerfer in Kombination mit großen, von LED-Tagfahrleuchten flankierten Kühlluftschächten seitlich in der Schürze. Das untere, zweigeteilte Kühlermaul läuft in einer Spoilerlippe aus. Starke Einzüge oberhalb des Schwellerbereichs sowie markante Blechfalze die von den Frontscheinwerfern und den Rücklichtern aus Richtung Fahrzeugmitte auslaufen, definieren die Seitenansicht des Viertürers. Die C-Säule versteckt sich unter einer Glasfläche. Noch mehr Glas bietet das Panoramadach, das sich scheinbar nahtlos von der Windschutz- bis zur Heckscheibe erstreckt. Darüber setzen die Chinesen einen zweiteiligen Dachkantenspoiler. Ein fetter Diffusor und ein durchlaufendes Lichtband zwischen den Heckleuchten kennzeichnen die Rückansicht. Anbauteile wie Außenspiegel oder die Einfassungen der Kühlluftkanäle zeigen sich wie auch die unteren Teile der Karosserie schwarz lackiert. Die luftig gezeichneten Leichtmetallfelgen geben den Blick auf rot lackierte Bremssättel frei.
Der Cockpitbereich lässt sich auf den bislang veröffentlichten Bildern nur erahnen. Wer aber genau hinschaut, kann einen großen Bildschirm mittig auf der Armaturentafel entdecken.
Günstiger E-Kompaktwagen für Europa
Da MG auch in Europa Expansionspläne verfolgt, ist ein Verkauf des kleinen Steilheckmodells in der alten Welt geplant. Die britische MG-Dependance hat bereits mit dem Mutterhaus in China darüber verhandelt, den Neuling auch ins europäische Portfolio aufzunehmen. In Großbritannien soll der MG 4 bereits ab dem vierten Quartal 2022 zu haben sein. Als nächster Schritt wäre der Sprung nach Kontinental-Europa denkbar. Beim Preis dürften die Chinesen unter den europäischen Herstellern bleiben. Kolportiert werden in China derzeit umgerechnet rund 28.500 Euro. Offizielle Angaben gibt es noch nicht.