VW drängt auf Umstrukturierung des Umweltbonus

Der VW ID. markiert den Anfang von Volkswagens E-Offensive – die nach dem Willen der Wolfsburger von der Politik stärker unterstützt werden soll.
Es ist ein vertrauliches Dokument aufgetaucht, in dem Volkswagen die Politik auffordert, die Förderung von Elektroautos neu aufzustellen. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, würden die in dem "Ansätze und Vorschläge zur besseren Förderung von Elektromobilität in Deutschland" genannten Papier enthaltenen Maßnahmen das bestehende System spürbar verändern und vor allem Auswirkungen auf andere Hersteller haben.
In den letzten Wochen hatte Volkswagen verkündet, künftig noch stärker auf Elektroautos zu setzen als ursprünglich geplant. Denn angesichts künftiger CO2-Begrenzungen – das neue EU-Ziel lautet 37,5 Prozent weniger CO2 bis 2030 – muss der Autokonzern Strafzahlungen leisten, wenn der Elektrofahrzeug-Verkaufsanteil dann nicht bei mehr als 40 Prozent liegt, wie VW selbst errechnet hat. VW erhofft sich nun offenbar tatkräftige Unterstützung von der Politik, um dieses Ziel zu erreichen.
VW will eine stärkere Förderung für kleine E-Pkw
Das VW-Papier vom 11. März 2019 beinhaltet verschiedene Maßnahmen, darunter einen "Mobilitätsfonds", der kostenlosen Ladestrom für E-Fahrzeuge unter 20.000 Euro finanzieren soll. Zudem soll die Förderung künftig in Abhängigkeit von der Fahrzeuggröße geschehen und kleine E-Autos (unter 4 Meter Länge) stärker subventioniert werden. Größere Modelle dagegen, ebenso wie Plug-in-Hybride, sollen demnach weniger Geld erhalten.
Eine Maßnahme, die freilich nicht nur einem gestiegenen Umweltbewusstsein geschuldet sein dürfte, sondern auch der Tatsache, dass so das VW-Portfolio deutlich stärker förderungswürdig wäre als das Fahrzeugprogramm anderer Hersteller wie BMW und Daimler, welches vornehmlich aus größeren Limousinen besteht.