Neuer Look für Junior-Renner

Alpha Tauri hat seinen neuen Look für die Saison 2021 vorgestellt. Wir haben die Bilder ...
Als zweites Team hat Alpha Tauri seinen neuen Rennwagen für die Formel-1-Saison 2021 vorgestellt. Wer sich auf die Suche nach neuer Technik machte, der wurde enttäuscht. Zunächst wurde nur die neue Lackierung enthüllt.
Nur vier Teams haben sich in der vergangenen Saison in die Siegerliste eintragen können. Neben Mercedes, Red Bull und Racing Point staubte auch der kleine Rennstall Alpha Tauri einen der großen Pokale ab. Pierre Gasly führte die Mannschaft aus Faenza erst zum zweiten Erfolg überhaupt. Für den ersten hatte Sebastian Vettel im Jahr 2008 – ebenfalls in Monza – gesorgt, als das Juniorteam von Red Bull noch unter dem Namen Toro Rosso antrat.
Trotz dieses Highlights blickt Teamchef Franz Tost nicht ganz glücklich auf die abgelaufene Saison zurück: "Das Auto hat die nötige Performance gehabt, um noch häufiger im vorderen Bereich des Mittelfelds zu fahren. Leider haben wir einige Rennen durch Fehler im Team vermasselt. Was die Haltbarkeit angeht, müssen wir noch einen Schritt nach vorne machen. Damit war ich nicht zufrieden." So sprang trotz ansprechendem Speed am Ende nur Rang sieben in der Gesamtwertung heraus.
Abschiedstournee von Honda
Das soll dieses Jahr mit dem neuen AT02 besser werden, den das Team Freitagfrüh (19.2.) der Öffentlichkeit präsentierte. Der Launch-Termin um 9 Uhr morgens war bewusst gewählt, damit auch die Fans in der Heimat von Motorenpartner Honda dem Ereignis beiwohnen konnten. Die Saison 2021 wird die letzte sein, in der die Japaner den Antrieb für Alpha Tauri liefern. Nach der Abschiedstournee kümmert man sich bei Red Bull im britischen Milton Keynes selbst um den Antrieb.
Die Beziehung zu Red Bull ist aber nicht nur in Sachen Motor sehr eng. Vom großen Schwesterteam bezieht Alpha Tauri auch das Getriebe, die Hydraulik sowie Komponenten der Aufhängung. Die enge Technik-Kooperation wurde bereits im Vorjahr gestartet und sollte nun eigentlich intensiviert werden. Doch um in Zeiten von Corona Kosten zu sparen, müssen alle Teams den Großteil der Komponenten vom letztjährigen Modell übernehmen.
Der Aufwärtstrend, der 2020 klar zu erkennen war, dürfte also nicht in gleichem Tempo fortgesetzt werden. Beklagen will sich Teamchef Tost aber nicht: "Wir fühlen uns nicht benachteiligt. Es wurde gemeinsam vereinbart, dass das Chassis vom letzten Jahr übernommen wird. Was die Aerodynamik angeht, hat jedes Team aber noch Möglichkeiten für die Weiterentwicklung."
Neue Lackierung für 2021
Und diese Möglichkeiten wurden von Alpha Tauri auch effizient ausgenutzt. Aus einer langen Liste an Elementen, die mit dem Einsatz von zwei sogenannten Entwicklungstoken über den Winter modifiziert werden durften, entschieden sich die Ingenieure für die Nase. Auf den veröffentlichten Bildern sind allerdings noch nicht viele Technik-Neuerungen zu erkennen. Wer ganz genau hinschaut, der entdeckt kleine Retuschen an den seitlichen Leitblechen und natürlich die vom Reglement vorgeschriebenen Einschnitte am Unterboden.
Beim groß angekündigten Launch stand aber nicht die neue Technik, sondern vor allem der neue Look im Vordergrund. Das Karbonkleid kommt nun an der Front mit deutlich mehr Blau-Anteilen daher. Auch auf der Motorabdeckung hat sich die Verteilung der Kontrastfarben etwas geändert. Dazu sind die Felgen jetzt weiß lackiert.
Was Technik-Upgrades während der Saison angeht, sollten die Fans nicht allzu viel erwarten. Hinter den Kulissen wurde ein Großteil der Ressourcen schon auf die Entwicklung des 2022er Models verschoben. "Wir müssen jetzt mal schauen, wo wir mit dem aktuellen Auto von der Performance her stehen. Ich hoffe, dass wir im vorderen Mittelfeld fahren können", so Tost zur Zielsetzung.
"Große Entwicklungen während der Saison sind nicht geplant. Unser technischer Direktor muss irgendwann die Entscheidung treffen, in welche Richtung es geht. Noch gibt es keinen festen Punkt, ab dem wir die Entwicklung am aktuellen Auto ganz einstellen. Aber spätestens ab Juni oder Juli verschieben wir sicher alle Ressourcen auf das 2022er Auto."
Tsunoda ersetzt Kvyat
Mehr Neues gibt es in Sachen Fahrerpersonal. Neben dem etablierten Franzosen Pierre Gasly darf sich dieses Jahr die japanische Nachwuchshoffnung Yuki Tsunoda beweisen. Der Red-Bull-Junior aus Kanagawa ist mit 20 Jahren der jüngste Fahrer im ganzen Feld. Er wird Daniil Kvyat ersetzen, der das Team nach einer durchwachsenen Vorsaison verlassen musste.
Zur Vorbereitung auf seine Rookie-Saison durfte Tsunoda zuletzt in einem zwei Jahre alten Toro Rosso ausgiebig üben. "Wir haben mit ihm in Imola und Misano getestet, wo er jeweils 1.000 Kilometer abgespult hat", verrät Tost. "Man sieht die Fortschritte, die er macht. Er ist stark auf der Bremse und hat ein gutes Gefühl vor allem in schnellen Kurven. Wenn wir ein konkurrenzfähiges Auto haben, ist er sicher für einige Überraschungen und gute Platzierungen gut."
In der Galerie zeigen wir Ihnen die Bilder von der Alpha-Tauri-Teampräsentation.