Corona-Virus bedroht China-GP
Der Corona-Virus breitet sich immer weiter in China aus. Das Formel-E-Rennen in Sanya wurde bereits abgesagt. Der Formel-1-Grand-Prix in Shanghai steht aktuell auf der Kippe.
Die Region Wuhan ist abgeriegelt. Viele internationale Fluggesellschaften haben ihre Verbindungen nach China komplett gestoppt. Deutsche Staatsbürger wurden bereits mit einer Spezialmaschine ausgeflogen. Da stellen sich natürlich auch die Motorsportfans die Frage, was mit dem geplanten Formel 1 Grand Prix in Shanghai passiert.
Ein nationales Rallye-Event, das Anfang Februar durchgeführt werden sollte, fiel dem Virus als Erstes zum Opfer. Mittlerweile wurde auch das Formel-E-Rennen in Sanya auf der südchinesischen Insel Hainan abgesagt. Die Organisatoren teilten mit, dass der ePrix an dem geplanten Termin (21. März) nicht stattfinden könne.
Offiziell sprechen die Verantwortlichen noch von einer Verschiebung. Einen Ersatztermin konnten sie aber noch nicht nennen. Die Chance ist groß, dass die Veranstaltung komplett gestrichen wird. Die Serienbosse überlegen hinter den Kulissen angeblich bereits, ob man nicht an einem anderen Wochenende zwei Rennen fahren kann, um wieder auf die Gesamtzahl von 14 Rennen im Kalender zu kommen.
Chance für F1-Absage 50 Prozent
Einen knappen Monat später, am 19. April, will die Formel 1 Station in Shanghai machen, wo sich das Virus bereits ausgebreitet hat. In der Millionen-Metropole an der Ostküste war auch die Frau losgeflogen, die zuletzt in Bayern einige Webasto-Mitarbeiter angesteckt hat. Wie ernst die Lage aktuell ist, erkennt man auch daran, dass die chinesische Regierung die Einstellung der Arbeit im Tesla-Werk in Shanghai angeordnet hat. Auch das Disney-Land am Stadtrand musste seine Tore schließen.
Die FIA will auch in diesem Fall kein Risiko eingehen: „Wir beobachten die Entwicklung ganz genau“, gab der Weltverband in einer offiziellen Mitteilung bekannt. Demnach befinde sich FIA-Chefarzt Professor Gérard Saillant in direktem Kontakt mit den Behörden und den Automobil-Clubs vor Ort.
Noch will man eine Absage der Veranstaltungen aber nicht bestätigen: „Wir haben den Kalender mit den anstehenden Rennen im Blick und sind bereit, wenn nötig, jede mögliche Maßnahme zu treffen, um die globale Motorsport-Gemeinschaft und die Öffentlichkeit zu beschützen“, heißt es.
Den Teams wurde intern mitgeteilt, dass die Chance der Absage momentan 50 Prozent beträgt. Lange können die Verantwortlichen nicht mehr mit einer Entscheidung warten. Das Rennen ist zwar erst für Mitte April angesetzt, die ersten Mitarbeiter der Teams, der FIA und der TV-Produktion müssen schon einen Monat früher anreisen und mit den Vorbereitungen beginnen. Diese Mitarbeiter will man nicht der Gefahr der Ansteckung aussetzen.