Crazy Stats GP Australien

2019 ging die Saison weiter, wie die alte aufgehört hatte. Mercedes startete mit fünf Doppelsiegen in die Saison.
Obwohl Lewis Hamilton weiter neue Rekorde aufstellt und bestehende ausgleicht, war Valtteri Bottas der Mann des Wochenendes in Melbourne. Für Favorit Ferrari lief es denkbar schlecht.
Die Formel 1 ist auf den Kopf gestellt. Ferrari reiste nach den Testfahrten als großer Favorit nach Melbourne und trat die längste Heimreise des Jahres als großer Verlierer an. So schnell kann es sich drehen. Mercedes machte mobil, der Ferrari SF90 verlor seine Ausgeglichenheit auf der Buckelpiste im Albert Park.
2017 und 2018 hatte Sebastian Vettel den Auftakt in Australien noch gewonnen. 2015 und 2016 war er jeweils als Dritter zumindest mit auf das Podest geklettert. Dieses Mal lag das Podium über eine halbe Minute außer Reichweite. Vettel belegte Rang vier vor Teamkollege Charles Leclerc. Zum ersten Mal seit 2014 fehlte die Farbe rot auf dem Treppchen. 22 Punkte für Ferrari. Dünner war die Ausbeute in Melbourne zuletzt 2016 mit nur 15 Punkten.
Bottas in eigener Liga
Mercedes narrte die Rivalen von Ferrari und Red Bull. Zweifel nach den Testfahrten, großer Triumph zum Auftakt. Hätte Lewis Hamilton einen intakten Unterboden gehabt, und nicht seine Reifen im zweiten Stint streicheln müssen, hätte auch Max Verstappen keine Chance gehabt. Mercedes fuhr in einer eigenen Welt. Aber man muss auch festhalten: Valtteri Bottas fuhr in einer eigenen Welt.
Der Finne zerstörte seinen Teamkollegen. In der Qualifikation hatte Hamilton noch einmal mit einer typischen Hamilton-Runde den Kopf aus der Schlinge gezogen. Auf den Punkt so auftrumpfen, in einer Runde so abliefern, das kann in der modernen Formel 1 nur der fünfmalige Titelträger. Zum 84. Mal raste er auf die Pole-Position. In jeder seiner 13. Saisons startete er mindestens einmal vom besten Startplatz. Damit teilt er sich einen Rekord mit Michael Schumacher, dem dasselbe Kunststück zwischen 1994 und 2006 gelang.
Hamilton hat so viele Poles gesammelt, wie das restliche Fahrerfeld zusammen. Und trotzdem stand er im Schatten des Teamkollegen. Am 17. März 2013 hatte Bottas für Williams in Australien debütiert. Am 17. März 2019 gewann er sechs Jahre später seinen sechsten Grand Prix. Mit 20,8 Sekunden Vorsprung. Größer war der Abstand zwischen Sieger und Zweitplatzierten in keinem Rennen 2018.
Die Statistik bringt noch ein gutes Omen für Bottas und Mercedes. Hamilton sollte diese Zeilen besser nicht lesen. Jedes Mal, wenn ein Team in Australien einen Doppelsieg gefeiert hatte, gewann der Sieger später die Weltmeisterschaft. Und das Team gleichzeitig den Konstrukteurs-Pokal. 1996 Damon Hill und Williams. 1998 Mika Häkkinen und McLaren. 2000 und 2004 Michael Schumacher und Ferrari. 2009 Jenson Button und BrawnGP. 2015 Lewis Hamilton und Mercedes. 2016 Nico Rosberg und Mercedes. Wiederholt sich das Szenario in diesem Jahr zum achten Mal?
In unserer Fotoshow haben wir Ihnen die Zahlenspiele des ersten Rennwochenendes 2019 zusammengestellt.