Crazy Stats GP Italien 2018

In Monza hat sich die Formel 1 wieder einmal von ihrer unberechenbaren Seite gezeigt. Besonders freuten sich die Statistiker über den kuriosen Rennausgang. Es gab viele Rekorde zu vermelden. Wir haben die verrücktesten Zahlen gesammelt.
Die Formel-1-Verantwortlichen versprechen uns seit Jahren die schnellsten Autos aller Zeiten. Doch der Rekord für das kürzeste Rennen aller Zeiten steht seit 2003 festgemeißelt. Damals benötigte Michael Schumacher für die 54 Runden im Königlichen Park nur 1:14.19,838 Stunden. Vor dem Start in diesem Jahr war die Spannung groß, ob der Rekord geknackt werden kann.
Doch am Ende wurde es wieder nichts. Das Safety-Car sorgte nach den Startcrashs schon früh dafür, dass die Schumi-Marke nicht in Gefahr geriet. Selbst ohne die drei Runden, die das Feld im Schlepptau von Bernd Mayländer verbummelte, hätte es wohl nicht ganz gereicht. So wurde es in 1:16.54.484 Stunden „nur“ das neuntkürzeste Rennen der Geschichte, das über die volle, zuvor eingeplante Distanz ging.
2018er Autos mit Gewichtsnachteil
Der Grund dafür ist einfach. In Sachen Grip und Motor-Power sind die modernen Formel-1-Renner ihren Vorgängern von vor 15 Jahren zwar deutlich überlegen. Doch 2003 konnte Michael Schumacher auf seinem Weg zum Rekord Tankstopps einlegen. Damit schleppte er schon am Start deutlich weniger Sprit mit sich herum.
Und auch das Leergewicht der Rennwagen lag damals mit lediglich 605 Kilogramm deutlich unter dem der heutigen Generation, die mit ihren schweren Batterien und Hybrid-Elementen auf satte 733 Kilo kommt. Dazu kommen noch 100 Kilo Sprit zu Beginn des Rennens. Das lässt sich auch mit ca. 100 PS mehr und breiteren Reifen nicht kompensieren.
Sirotkin sammelt ersten WM-Punkt
Ein einmaliges Ereignis gab es in Monza aber doch noch zu feiern – allerdings erst rund 5 Stunden nach der Zieldurchfahrt. Als Romain Grosjean wegen Unregelmäßigkeiten an seinem Haas aus der Wertung genommen wurde, rutschte Sergey Sirotkin auf Rang 10 unverhofft in die Punkte. Es war der erste Zähler des Williams-Piloten in dieser Saison. Damit haben nun alle 20 Fahrer im Feld mindestens einmal gepunktet.
Man mag es kaum glauben, aber das gab es in den 69 Jahren Formel 1 zuvor noch nie. Am Ende ging immer irgendjemand leer aus. Saisons, in denen mehr als 20 Piloten punkten konnten, gab es schon viele. 1989 ließen sich zum Beispiel 29 Fahrer mindestens einen Zähler notieren, was den Rekordwert darstellt. Obwohl es damals nur für die ersten sechs Piloten Punkte gab.
Von den Fahrern, die mindestens bei einem Rennen des Jahres am Start standen, beendeten aber auch 14 Piloten die Saison mit einem Nuller auf dem Konto. Dieses Schicksal könnte dieses Jahr nur noch einen Piloten treffen, wenn bei irgendeinem Team ein Einwechselpilot ins Rennen geschickt wird.
In der Galerie haben wir noch weitere interessante Zahlen und Fakten zum Rennen in Monza gesammelt. Darin erfahren Sie zum Beispiel, dass Sebastian Vettel regelmäßig in der ersten Rennrunde Schrott produziert, dass auf Monza ein Finnland-Fluch liegt und dass sich Kimi Räikkönen in Italien gleich mehrere Rekorde schnappen konnte.