Mehr Power, mehr Spektakel

Die DTM-Fans müssen sich 2019 an viele neue Regeln und eine neue Antriebs-Technik gewöhnen. Die Verantwortlichen der höchsten deutschen Tourenwagen-Liga versprechen damit noch mehr Action und Spektakel.
Nach dem Ausstieg von Mercedes steht die DTM vor einem großen Umbruch. Das heißt aber nicht, dass der Rennsport ohne den Stuttgarter Autobauer automatisch schlechter wird. Serienboss Gerhard Berger hat in den letzten Monaten hart daran gearbeitet, zu den ersten Rennen in Hockenheim (4./5. Mai) ein ordentliches Programm auf die Beine zu stellen.
Was die Zahl der Autos angeht, müssen die Fans wohl keine großen Abstriche machen. Neben den sechs Werksautos von Audi und BMW sollen schon zum Auftakt auch zwei Aston Martin an den Start gehen. Dazu hat Audi schon bestätigt, noch zwei Kunden-RS5 zu liefern. Bei BMW ist man ebenfalls in Verhandlungen über die Belieferung von privaten Teams.
Mehr Power, weniger Gewicht
Neues gibt es auch in puncto Technik. Die alten rund 520 PS starken V8-Saugmotoren werden durch Turbo-Vierzylinder ersetzt, die mehr als 600 PS auf die Hinterachse wuchten. Dazu sinkt das Gewicht der Autos um satte 50 Kilogramm – von 1.031 kg auf nur noch 981 kg. Das ergibt ein Leistungsgewicht von nur noch 1,6 Kilogramm pro PS.
Aerodynamisch hat sich über den Winter ebenfalls viel getan. Die neuen DTM-Renner der Generation 2019 verfügen über einen breiteren Heckflügel, der nicht mehr aus zwei, sondern einem Profil besteht. Der Fahrer kann den Flügel bei hoher Geschwindigkeit per Knopfdruck in eine Stellung bringen, in der der Flügel weniger Luftwiderstand erzeugt. Das wiederum sorgt für eine höhere Geschwindigkeit und erleichtert das Überholen.
Die Fahrer dürfen das sogenannte „DRS“ im Rennen nur dann einsetzen, wenn ihr Abstand zum jeweils vorausfahrenden Fahrzeug weniger als drei Sekunden beträgt. Mit einer Ausnahme: Ab dieser Saison können alle Fahrer – außer dem Führenden – in den letzten fünf Runden DRS einsetzen, unabhängig vom Abstand zum Vordermann.
DTM führt Push-to-pass-System ein
Obwohl Gerhard Berger eigentlich kein Fan dieser Gimmicks ist, gibt es 2019 noch eine weitere künstliche Überholhilfe. Die DTM-Bosse haben gemeinsam mit den Herstellern die Einführung einer Push-to-Pass-Funktion beschlossen. Damit kann der Fahrer per Knopfdruck kurzzeitig mehr Leistung abrufen.
Bis zu 30 PS sollen zusätzlich generiert werden, wenn vorübergehend etwas mehr Treibstoff unter Volllast in die Brennräume der vier Zylinder gespritzt wird. Die Fahrer dürfen die Push-to-Pass-Funktion während eines Rennens bis zu zwölfmal aktivieren.
Achim Kostron, der Geschäftsführer der DTM-Dachorganisation ITR, verspricht sich ordentlich Action durch die Änderungen: „Das sind die richtigen Zutaten für spektakuläre Überholmanöver – und damit spannenden Motorsport. Dank des deutlich gesenkten Leistungsgewichts und des Aeropakets kommt es künftig noch mehr auf den Fahrer an, im Wettstreit auf der Strecke mit Mut und Geschick den Unterschied auszumachen.“
Kein Platz für Kennzeichen
Auch der Look der Autos wird sich mit den neuen Regeln leicht verändern. Die Frontpartie und die Motorhaube zieren größere Lufteinlässe um dem erhöhten Bedarf an Kühlung für Motor und Bremsen Rechnung zu tragen. Zudem gibt nun nur noch ein Auspuffendrohr, das auf der Beifahrerseite der Autos endet – zudem etwas weiter vorne als bisher.
Das aggressive Design mit vielen Öffnungen an der Front lässt keinen Raum mehr für eine mittig platzierte Kennzeichentafel, auf der in den vergangenen Jahren das markante Branding des DTM-Partners Deutsche Post angebracht war. Das Post-Logo taucht nun an den beiden seitlichen Enden der Frontpartie auf.
In der Galerie zeigen wir Ihnen die ersten Bilder der neuen DTM-Turbo-Rennwagen von den Testfahrten.