Ferrari auf Platz 4 abgestürzt
Mercedes startet haushoch überlegen in das siebte Jahr der Hybrid-Ära. Nur Defekte können die Silberpfeile stoppen. Doch die Defekte hatte ausgerechnet der große Herausforderer Red Bull. Ferrari dagegen ist in der Wirklichkeit angekommen. Die roten Autos fahren im Mittelfeld gegen Racing Point, McLaren und Renault.
Das war zu befürchten. Mercedes machte schon bei den Testfahrten eine starke Figur. Doch da schwang noch die Hoffnung mit, dass Red Bull vielleicht nicht alle Karten aufgedeckt hat. Der Saisonstart in Österreich war für alle dann eine Ernüchterung. Mercedes ist überlegener als je zuvor. Höchstens noch vergleichbar mit den Jahren 2014 und 2016. Der Vorsprung von 0,538 Sekunden auf einer so kurzen Strecke wie dem Red Bull-Ring ist ein Klassenunterschied.
Mercedes ist nur durch Defekte oder Störfeuer von außen zu stoppen. Red Bull feuerte eifrig Giftpfeile ab. Der Protest gegen DAS schlug fehl. Das Nachkarten gegen Lewis Hamilton wegen Missachtens der gelben Flaggen in der Qualifikation hatte Erfolg. Hamilton musste drei Startplätze zurück. Doch nach elf Runden war die Doppelführung der Mercedes wiederhergestellt.
Eine weitere Strafe kostete Hamilton am Ende dann doch noch zwei Plätze. Mercedes musste sich trotzdem zum Sieg zittern. An beiden Autos spielte die Elektrik verrückt. Damit stand die Getriebesteuerung kurz vor dem Kollaps. Nur spezielle Vorsichtsmaßnahmen brachten beide Autos ins Ziel. Red Bull dagegen ging komplett leer aus. Beide Autos verschwanden nach Power-Verlust in der Box.
Zwei Gruppen im F1-Mittelfeld
Während die Lage an der Spitze übersichtlich ist, sorgt das Mittelfeld für die Action, die man sich wünscht. Es hat ein neues Mitglied bekommen. Ferrari kämpft jetzt nicht mehr mit Mercedes und Red Bull um Siege, sondern gegen McLaren, Racing Point und Renault um die Plätze dahinter. Der Aufstieg ins Q3 war in Spielberg eine Zitterpartie.
Ferrari präsentierte sich noch schlechter als man es nach den Testfahrten erwarten durfte. Die roten Autos verloren eine Sekunde auf Mercedes. Drei Zehntel in den Kurven, sieben Zehntel auf den Geraden. Der zweite Platz im Rennen geht allein auf das Konto von Charles Leclerc. McLaren und Racing Point hatten die schnelleren Autos. Nur Renault fiel im Rennen etwas ab. Das Auto ist mit vollen Tanks schwer zu fahren.
Im zweiten Teil des Mittelfeldes geht es um die letzten WM-Punkte. Alpha Tauri führt diese Gruppe an, zu der auch noch Alfa Romeo, Haas und Williams gehören. Williams hat endlich zum Feld aufgeschlossen. George Russell deutete in der ersten Qualifikation des Jahres an, dass er dieses Jahr wohl ein paar Mal den Sprung ins Q2 schaffen könnte.
Die Ferrari-Kunden Alfa Romeo und Haas fluchen hinter vorgehaltener Hand über den Motor. Das Leistungsdefizit des Ferrari V6-Turbo trifft sie härter als das Werk. Um auf den Geraden nicht zu verhungern, müssen alle Ferrari-Teams Anpressdruck reduzieren und verlieren dadurch auch noch in den Kurven. Das geht bei Alfa Romeo und Haas mehr auf die Substanz als beim Werksauto, das über mehr Gesamtabtrieb verfügt, deshalb auch etwas mehr herschenken kann.
Power Ranking GP Österreich./strong>
Hier ist das Power Ranking vom Rennen in Österreich. Den detaillierten Formcheck aller 10 Teams finden Sie wie immer in unserer Galerie.
- Mercedes
- Red Bull
- McLaren
- Ferrari
- Racing Point
- Renault
- Alpha Tauri
- Alfa Romeo
- Haas
- Williams