F1-Fotos GP Österreich (Mittwoch)

Der Triple-Wahnsinn der Formel 1 geht in die nächste Runde. Nach dem Auftakt im französischen Paul Ricard zog die Königsklasse ins rund 1.100 Kilometer entfernte Spielberg in Österreich. Wir haben die ersten Bilder aus dem Fahrerlager.
Das hat die Formel 1 noch nie erlebt. Zum ersten Mal in ihrer Geschichte werden innerhalb von gut zwei Wochen drei Rennen ausgetragen. Von Paul Ricard geht es über Spielberg nach Silverstone. Die erste Mammut-Etappe haben die Teams hinter sich. Sie legten den Weg von Südfrankreich ins die österreichische Steiermark zurück.
Wie kompliziert diese Aufgabe ist, zeigt das Beispiel von Mercedes. Zahlen gefällig? Normalerweise kommen mehrere Kleintransporter und 27 Lastwagen mit zu einem Europarennen, neun davon sind die Renntrucks, die mehr als 45 Tonnen an Material transportieren. Zusätzlich sind 18 Trucks mit dem Motorhome unterwegs. Das spezielle beim Triple: Mercedes nutzt zwei verschiedene Garagen. Das Exemplar aus Frankreich reist direkt nach Silverstone, in Österreich kommt einer der fünf Seefrachtcontainer des Teams zum Einsatz, der zuletzt in China genutzt wurde und vor drei Wochen zurück nach Brackley kam.
Red Bull mit MotoGP-Motorhome
Klingt ziemlich irre, oder? Zumal Stau der größte Feind bei diesem eng gestrickten Zeitplan ist. Im Fall von Mercedes brauchen rund 30 Personen normalerweise allein drei Tage, um das Motorhome aufzubauen. Weil alles so knapp ist, verdoppelte man für Österreich und England jedoch auf 60 Helfer. Trotzdem ging die Zeit aus, weil es einige Kandidaten auf der Autobahn erwischte. Pirelli hatte einen Reifenschaden und hat deshalb bisher nur einen Rohbau stehen. Auch bei Mercedes gab es Verzögerungen, weshalb noch große Kräne am Werke sind.
Da machte es sich Red Bull wesentlich leichter. Man verwendet am Red Bull Ring das Motorhome der MotoGP. Es passt in nur 15 statt 28 Trucks und ist in nur zweieinhalb Tagen aufgebaut. Mit der Holzverkleidung passt es bestens in die Berg-Kulisse in der Steiermark. Die riesige Energy-Station, die normalerweise zum Einsatz kommt, wurde direkt nach Silverstone geschafft. Die Unterschiede im Logistik-Management machten sich beim Spaziergang im Fahrerlager bemerkbar. Bei Sauber war fast alles schon an seinem Platz, bei Honda hatte man sogar schon Zeit, den Blumentopf vors Motorhome zu stellen.
Mercedes residiert unter Siegerpodest./strong>
In der Boxengasse war man ebenfalls etwas unter Zeitdruck. Die Namen der Fahrer wurden am Mittwoch noch auf den Asphalt gepinselt. Auch in den Garagen waren die Mechaniker fleißig, um die Autos für die technische Abnahme am Donnerstag vorzubereiten – die meisten wieder einmal in geheimer Mission hinter Stellwänden. Wobei wir hier und da wie zum Beispiel bei Toro Rosso auch tief blicken konnten. Bei Williams lief übrigens „Stayin' alive“ von den Bee Gees als Soundtrack. Wir hoffen, das ist kein schlechtes Omen für die derzeit schwächelnde britische Traditionsmannschaft. Apropos Omen: Mercedes residiert direkt unter dem Siegerpodest. Ob das ein Zeichen ist?
In unserer Bildergalerie zeigen wir Ihnen die ersten Eindrücke aus dem Fahrerlager vom Red Bull Ring.