Königsklasse auch im Aufbau

Unmittelbar nach dem GP Deutschland erwartet die Formel 1 die nächste Aufgabe. In Ungarn beziehen die zehn Teams das Fahrerlager. Überall wird gearbeitet. Wir haben die Bilder.
Die Formel 1 kennt nur Vollgas. Es muss immer nach vorn gehen. Alles immer besser werden. In den Fabriken der Teams bei der Weiterentwicklung. Auf der Rennstrecke. In der Boxengasse, wo in dieser Saison die Rekorde fallen. Red Bull wickelte in Deutschland den letzten Reifentausch am Auto von Max Verstappen in 1,88 Sekunden ab. Im Fahrerlager. In dieser Woche schlägt der schnellste Wanderzirkus der Welt am Hungaroring auf.
Dieses Mal gab es keine Pause. Die zehn Teams bauten am Sonntagabend ihre Teampaläste in Hockenheim ab, packten die Autos in die Transporter und machten sich auf den Weg in das rund 950 Kilometer (Fahrtroute) entfernte Budapest. Es ist eine Mammutaufgabe, die den Teams gestellt wird. Und die sie immer wieder bewältigen. Alles eine Frage der Logistik.
Es ist Mittwoch (31.07.2019), 32 Grad, Nachmittag, die Sonne strahlt über dem Hungaroring. Im Fahrerlager sind fast alle und ist fast alles in Bewegung. Die Gabelstapler krallen sich die Transportkisten und schleppen sie dorthin, wo die Arbeitsbienen sie brauchen. Trucks verstopfen die Straße zwischen den teilweise noch halbfertigen Motorhomes und der Boxenanlage. Bauarbeiter schießen auf Hebebühnen in die Höhe, um letzte Deko anzubringen oder die Fassaden der Teampaläste zu putzen.
Aufbau-Wahnsinn in der Fotoshow
Red Bulls Holzhaus fehlen noch ein paar Außen- und Innenwände. Kräne hieven sie hinein. Über eine provisorische Treppe gelangen die Arbeiter in das Innere. Überall schrauben sie. Bei Alfa-Sauber befindet sich der Aufbau in den letzten Zügen. Die Truppe saugt noch schnell heraus. Bei Williams dampfstrahlt ein Mitarbeiter den Platz vor dem Motorhome. Es soll schließlich alles pikobello aussehen.
Nicht minder hart schuften die Mechaniker in der Boxengasse. Die Garagen sind wie üblich mit Stellwänden bedeckt. Immerhin sehen wir Teilausschnitte der Autos von McLaren, Toro Rosso, Red Bull & Ferrari. Dazu ein paar Flügel und Verkleidungsteile. Bei Racing Point ist die Laune gut. Die Mechaniker hören klassische Musik und trällern die Zeilen nach. Der vierte Platz von Lance Stroll in Deutschland scheint ihnen Auftrieb zu geben.
Auf der Zielgerade stehen die Trucks der Teams auf der rechten Fahrbahnseite. Wie im Stau auf einer deutschen Autobahn. Das Verrückte: Am Donnerstag wird vom geordneten Chaos nichts mehr übrig sein. Dann glänzt die Formel 1 wieder für die TV-Kameras. Die Teams und ihre fleißigen Handwerkskünstler lassen selbst die größten Logistikaufgaben wie eine Fingerübung aussehen. Königsklasse eben.