F1 Windkanal-Modell 2021 im Detail

Die große Formel-1-Regelreform 2021 wirft ihre Schatten bereits voraus. Wir haben uns das Windkanalmodell der nächsten Rennauto-Generation ganz genau angeschaut und zeigen Ihnen die interessantesten Features in der Galerie.
Die Testfahrten zur Saison 2020 sind nur noch einen guten Monat entfernt und trotzdem diskutieren aktuell viele Experten nur über das Jahr 2021. Die F1-Verantwortlichen haben bereits große Erwartungen geschürt. Den Fans wurde nicht weniger als spektakulärer Rennsport mit jeder Menge Zweikampf-Action versprochen.
Die neuen Autos sind ganz darauf ausgelegt, dass sie weniger schädliche Luft-Verwirbelungen produzieren und gleichzeitig nicht so sensibel reagieren, sollten sie dennoch einmal in turbulente Strömung geraten. Soll heißen: Auch beim dichten Auffahren auf einen Konkurrenten bleibt der Abtrieb stabil. So versprechen es die Designer.
Einfachere Formen
Auf den ersten Blick fällt auf, dass die nächste F1-Generation deutlich einfacher daherkommt, als die aktuellen Rennwagen. Es fehlen die vielen kleinen Flügelchen und Winglets, mit denen die Ingenieure versuchen, Luftwirbel unter Kontrolle zu bekommen und in gewünschte Bahnen zu dirigieren. Der cleanere Look hat aber nicht nur ästhetische Gründe.
„Wir wollen den Aerodynamikern die Werkzeuge wegnehmen, die Strömung zu kontrollieren. Stattdessen gibt es unter dem Auto zwei Tunnel, mit denen Abtrieb generiert wird, der weniger sensibel auf die Qualität der Anströmung reagiert“, erklärt FIA-Technikchef Nikolas Tombazis das Konzept der Zukunft.
Große Kanäle an den Flanken
Das 2021er Auto hat simplere Flügelformen, keine Leitbleche, voll verkleidete Räder und einen riesigen Diffusor, der von den Kühleinlässen bis zum Heck reicht. „Diese Struktur kommt mit weniger energiereicher Luft im Verkehr besser klar als die aktuellen Autos“, bestätigt Haas-CFD-Spezialist Charles Jenckes, der die Strömung in seinen Computer-Simulationen sichtbar machen kann.
Heute produziert ein Auto eine Wagenlänge hinter einem Konkurrenten nur 55 Prozent des Gesamtabtriebs. Wenn die Windkanalversuche der FIA stimmen, sollen es mit den neuen Autos immerhin 86 Prozent sein. Das erhöht die Chance auf Attacken.
Am Rande des US-Grand Prix in Austin wurde das Windkanal-Modell der Öffentlichkeit präsentiert. Wir haben uns die Gelegenheit natürlich nicht entgehen lassen, die 50-Prozent-Version des 2021er Autos einmal ganz genau unter die Lupe zu nehmen. In unserer Galerie stellen wir Ihnen die interessantesten Features der nächsten F1-Generation vor.