Hamilton vor Verstappen und Perez

Der Weltmeister ist auch in unserem Ranking der abgelaufenen Saison der König. Die Konstanz von Max Verstappen und Sergio Perez spiegelte sich in der Durchschnittsnote genauso wider wie das schwache Jahr von Sebastian Vettel.
Wer sonst außer Lewis Hamilton? Der inzwischen 36-jährige Engländer war auch 2020 nicht aufzuhalten. Nicht vom Teamkollegen, der Hamilton im vierten gemeinsamen Jahr wieder nicht das Wasser reichen konnte. Valtteri Bottas ist ein sehr guter Rennfahrer. Hamilton eine Ausnahmeerscheinung. Eine, die immer besser wird. Zehn Pole-Positions, elf Siege, unangefochtener WM-Titel, der siebte überhaupt. Der Rekordsieger der Formel 1 ist und bleibt der Mann, den es zu schlagen gilt.
Der Weltmeister konnte sogar ein Rennen auslassen, und hängte den Teamkollegen trotzdem um 124 Punkte ab. Das sind umgerechnet fast fünf Grand Prix mit maximaler Ausbeute. Hamilton leistet sich kaum eine Schwäche. Wenn er die Ausführungen von Renndirektor Michael Masi vor einem Wochenende noch sorgfältig lesen würde, wäre ihm noch schwerer beizukommen.
So strafte sich Hamilton mit seinen Vergehen in Monza und Sotschi selbst. In Italien für das Einbiegen in die Box trotz roter Ampel. In Russland für die Probestarts an falscher Stelle. Das gab den empfindlichsten Abzug und nur die Note 6. Für den Unfall mit Alexander Albon in Österreich erhielt er eine 7. Doch wer sieben Mal die Note 10 einsammelt, kommt dennoch auf einen Notenschnitt von 9,06.
Vettel rutscht ab
Unser Experte Michael Schmidt benotet die Fahrer nach jedem Grand Prix. 2020 bewertete er nicht nur 20, sondern sogar 23 Piloten. Corona und der Sturzflug von Romain Grosjean in Bahrain wirbelten das Fahrerfeld in fünf der 17 Grand Prix durch. Nico Hülkenberg, Pietro Fittipaldi und Jack Aitken kamen für Racing Point, Haas und Williams unverhofft zu Einsätzen.
Racing Points Edelreservist punktete in zwei von drei Rennen. Hülkenberg verdiente sich die Noten 7, 9, 9. Das ergibt einen Schnitt von 8,33. Besser waren in unserem Ranking im abgelaufenen Jahr nur Hamilton, Max Verstappen und Sergio Perez. Verstappen war der einzige, den Mercedes ernsthaft fürchten musste. Fast wäre Red Bulls Hoffnungsträger sogar WM-Zweiter geworden. Perez überzeugte mit Konstanz und dem vierten WM-Platz – trotz zwei Corona-bedingten Pausen und zwei Ausfällen. Ein Sieg und ein weiteres Podest machten ihn zu einem Red Bull-Fahrer 2021.
Charles Leclerc war der bessere im Ferrari. In allen Disziplinen, auf eine Runde und im Rennen. Der Monegasse fuhr oft mit dem Messer zwischen den Zähnen, um die Schwächen des SF1000 zu überdecken. Sebastian Vettel belegte mit 33 Punkten den 13. WM-Rang. In unserer Rangliste rutschte der Heppenheimer sogar auf Platz 18 ab – mit einem Notendurchschnitt von 6,12. Nur Grosjean, Antonio Giovinazzi, Nicholas Latifi, Fittipaldi und Aitken schnitten schlechter ab.
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